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 published: 2006-03-15

Aktion Weißer Schnurrbart

Ein volles Glas Milch, ein "weißer Schnurrbart", ein Kinderlächeln – Ein Projekt der Gruppe "Frohe Herzen" der Familien-Bewegung in Paraguay

"Bigotes blancos”: Hagamos sonreír a un niño con un vaso lleno de leche.

White moustaches: Let us make a child smile with a glass of milk

Weiße Schnurrbärte: Lassen wir ein Kind lächeln durch ein Glas Milch

 

Entrega de leche en un Hogar de Niños

Milk is brought to a Children’s Home

Milchverteilung in einem Kinderheim

 

Dar una mano a los niños

A helping hand to the children

Es ist so wenig und doch so wichtig für diese Kinder

 

Un momento de solidaridad cristiana – y muchos corazones alegres

A moment of Christian solidarity – and many happy hearts

Ein Augenblick der Solidarität in Christus – und viele frohe Herzen

Fotos: Sánchez © 2006

 

 

 
   

PARAGUAY, Augusto und Alexandra Sánchez / mkf. Lassen wir ein Kind lächeln mit einem vollen glas Milch. So einfach, und so effektiv. "Es ist eine wunderschöne Erfahrung, ansteckend, und vor allem, weil wir kein Geld sammeln sondern Ware, und bei jeder Übergabe laden wir auch die Paten ein, die kommen wollen, und wir machen Fotos und schicken sie ihnen dann," sprudelt Alexandra Sanchez aus Asunción, Paraguay. "Angefangen haben wir das im Oktober 2005, und seitdem haben wir Monat für Monat die Versprechen gehalten. Am Anfang war es ein Kinderheim, jetzt sind es vier!" "Ein Glas Milch" heißt das Projekt, durch das Kinderheime oder Tagesstätten für ärmste Kinder mit Milch versorgt werden, und die Idee dazu entstand im letzten Jahr in der Gruppe "Frohe Herzen" der Familienbewegung Schönstatts.

Die Gruppe "Frohe Herzen" hat inzwischen 85 Paten (Milch-Lieferanten) gewonnen, wodurch 170 Kinder aus ärmsten Verhältnissen unterstützt werden. Sechs Ehepaare gehören zu dieser Gruppe, und seit sechs Jahren sind sie gemeinsam auf dem Weg, tiefer in Schönstatt hineinzuwachsen; das Projekt "Ein Glas Milch" ist ihr Gruppen-Apostolat. Dieses besteht konkret darin, in regelmäßiger Form Milchpulver oder H-Milch an Kinderheime oder Tagesstätten für Kinder aus armen Verhältnissen zu liefern; diese Heime sind vorher unter bestimmten Kriterien ausgesucht worden; um das zu erreichen, bauen sie ein Netz von "Milch-Lieferanten" auf, "Milch-Paten", wie sie sagen. Mitmachen kann man eben als "Milch-Pate" im Netz der Paten, mit einem festen monatlichen Beitrag an Milch, jeweils für ein Vierteljahr, ein Halbjahr oder ein ganzes Jahr, in Koordination mit einem Ehepaar aus der Gruppe, oder als "Außendienstmitarbeiter": andere Ehepaare oder Einzelne, ob aus der Schönstattbewegung oder nicht, können beim Einsammeln der Beiträge, bei der Übergabe, beim Marketing oder bei der Lagerverwaltung mitwirken.

Jeder "Milch-Pate" verpflichtet sich, monatlich in dem von ihm gewählten Zeitraum einen Beitrag zu geben, als Minimum gilt 12 Liter Milch. Er kann diesen Beitrag geben durch zwei Dosen Milchpulver a 800g oder einen Kasten mit 12 Literkartons Milch. Die Paten verpflichten sich schriftlich für den jeweiligen Zeitraum; das deshalb, weil es wesentlich darauf ankommt, jeden Monat zu wissen, mit wie viel Milch gerechnet werden kann, damit mal den Heimen und Tagesstätten verbindliche Zusagen machen kann. "Sie haben ja nichts von einer Milchschwemme diese Woche und dann acht Wochen wieder nichts", meint Alexandra. Die vier Heime, die zurzeit unterstützt werden, beherbergen insgesamt 170 Kinder zwischen wenigen Tagen und 12 Jahren, aus bitterarmen Verhältnissen, darunter eine große Zahl von Waisen und von ihren Eltern ausgesetzten Kindern. In einem Heim haben auch HIV-infizierte Kinder eine Zuflucht gefunden.

Bei der Auswahl der Heime war es wichtig, dass diese zumindest eine minimale Organisations- und Verwaltungsstruktur haben, professionell, vertrauenswürdig und ernsthaft arbeiten und eine gewisse Zahl an Kindern aufnehmen. Die verantwortlichen Ehepaare des Programms haben die Heime besucht und auch darauf geachtet, ob die Kinder zur Schule geschickt werden. Jedes Haus wird mit bis zu maximal 60% seines theoretischen monatlichen Bedarfs an Milch unterstützt. Wenn dieser erreicht ist, wird ein weiteres Heim ins Programm aufgenommen.

Wir können nicht den Gesamtbedarf aller Kinderheime in Paraguay decken... also tun wir, was wir können, und fangen mit dem Milchbedarf von einigen an

Die Gruppe "Frohe Herzen" der Schönstatt-Bewegung hat bei allen ihren Mitgliedern den starken Wunsch verspürt nach einem sozialen Apostolat in Blick auf die Ärmsten der Armen; so kam im vergangenen Jahr dieses Milch-Projekt für Heimkinder zustande. Natürlich können sie nicht den Gesamtbedarf aller Kinderheime im Land decken – aber an genau diesem Punkt, an dem so viele die Arme sinken lassen und nichts mehr tun, fangen sie an mit dem, was sie tun können, in dem festen Glauben, dass diese Initiative viele andere zur Mitarbeit bewegen wird und den "Grundwasserspiegel" des solidarischen Bewusstseins heben hilft – bis hin zu der Hoffnung, dass andere das Modell übernehmen! Sie sind sicher, dass mit dem gemeinsamen Bemühen der Gruppe als "hartem Kern", der Mitarbeit anderer aus der Schönstatt-Bewegung und dem Netz der "Lieferanten", dieses Projekt wachsen und etwas bewegen kann – und sie legen dieses Vertrauen und ihr Bemühen in die Hände der Gottesmutter.

Die Koordination des Projektes ist Sache der sechs Ehepaare der Gruppe "Frohe Herzen"; sie halten sich verantwortlich für so viel Struktur und Organisation, dass das Programm läuft (mehr nicht, denn sonst frisst die Organisation den Einsatz auf). Es geht nicht darum, dass die Ehepaare aus der Gruppe einen gigantischen finanziellen Einsatz leisten, um den Heimen die versprochene Milch zu bringen, sondern dass sie Netze von Mitarbeitern aufbauen und so solidarisches Bewusstsein schaffen. So hält sich jedes Ehepaar der Gruppe dafür verantwortlich, in seinem Umkreis, unter Freunden und Kollegen, ein Netz von "Milch-Paten" aufzubauen, die mit ihnen Monat für Monat die Milch für die Heime bereitstellen. "In diesem Punkt betonen wir, dass unser Apostolat im Schaffen von einem Netz von ‚Lieferanten’ besteht und natürlich dem Liefern der zugesagten Milch an die Heime; so ist es nicht zu empfehlen, dass ein Ehepaar, statt Mitstreiter zu gewinnen, selbst ein riesiges finanzielles Opfer bringt, was das Projekt auf die Dauer kaputt machen würde", betonen sie. "Damit wird auch immer wieder klar, dass es um den Schneeballeffekt von Solidarität und Verantwortung und Bürgerpflicht geht."

Der Stolz der Schönstattfamilie auf dem Gebiet des sozialen Engagement sein

Die Mitarbeiter im Netz der "Milch-Paten" verpflichten sich schriftlich zu ihrem monatlichen Beitrag, aber entscheidend sind selbstverständlich der gute Wille zur Mitarbeit und das Sendungsbewusstsein als Kind Gottes. Es geht darum, dass der Einsatz der Mitarbeiter nicht "gelegentlich" oder "zufällig" kommt, sondern in einer festgelegten Zeit verpflichtend und zuverlässig ist.

Ein Ehepaar aus der Gruppe ist verantwortlich für die Warenannahme, die Lagerung und die Kontrolle von Ein- und Ausgängen. Ein anderes Ehepaar ist zuständig für den Kontakt mit den Kinderheimen und pocht auch darauf, dass diese die Vereinbarungen einhalten, die zuvor getroffen wurden. Dieses Ehepaar ist verantwortlich für die monatliche Auslieferung der Milch und fragt nach, ob die Zahl der Kinder gleich bleibt oder sich ändert. Zwei Ehepaare aus der Gruppe sind für Verwaltung und Abrechnung zuständig.

Wenn das alles gut läuft, möchten sie gern verantwortlich und dauernd auch weitere Heime unterstützen, immer unter der Voraussetzung, dass dort mit Spenden gut umgegangen wird. Auf lange Sicht schwebt ihnen vor, eine Stiftung zu gründen, die in ganz Paraguay für ein Ernährungsprogramm für zwei- bis zehnjährige Kinder aus ärmsten Verhältnissen einsetzt. Und sie möchten dadurch "der Stolz der Schönstatt-Bewegung auf dem Gebiet des sozialen Engagements" werden. Und an Ideen fehlt es ihnen nicht. Schon haben sie begonnen, innerhalb der Schönstatt-Bewegung Werbung zu machen, und demnächst wollen sie samstags und sonntags am Eingang von Supermärkten auf ihr Projekt aufmerksam machen und Faltblätter verteilen. Auf die Dauer könnte man auch, so die Idee, mit bestimmten Milchmarken zu einer Zusammenarbeit kommen – etwa nach dem Modell: für jeden Karton Milch der Marke A stiftet Marke A einen Liter Milch für die Aktion "Ein Glas Milch". Auch wollen sie sich bemühen, systematisch überschüssige Milch oder Mängelware zu erhalten, etwa Milch in fehlgedruckten Kartons...

Und warum nicht noch darüber hinaus? Größere Firmen als Sponsoren oder als Schirmherren gewinnen, die Anzeigen schalten, Broschüren finanzieren, Ware stiften – Tetra Pak zum Beispiel -, Raum geben in den eigenen Werbekampagnen, Werbezeiten in Radio oder Fernsehen... Warum eigentlich nicht? Warum sollten nicht eines Tages nationale oder international NGO’s unterstützend tätig werden? Warum nicht? Es gibt andere große Initiativen, die mit etwas so Einfachem angefangen haben wie einem Glas Milch, das einem Kind ein "weißes Bärtchen" wachsen lässt...

Das Leben vieler Kinder in Paraguay verändern

Auf einem Prospekt sieht man ein halbvolles Glas Milch. Dabei steht: "Für dich... ist dieses Glas Milch halb voll oder halb leer? Für die meisten von uns ist es vermutlich immer halb voll. Für die armen Kinder in unserem Land ist es die meiste Zeit des Jahres über halb leer. Helfen wir mit, dass ihre Milchgläser immer halb voll sind. Tragen wir dazu bei, dass mehr Kinder, die in unserm Land bittere Armut leiden, jeden Tag ein Glas Milch bekommen. Ein Kasten H-Milch oder ein Kilo Milchpulver wird vermutlich nicht unseren wirtschaftlichen Abstieg bedeuten, aber es wird das Leben eines Kindes in der Wachstumsphase entscheidend verändern. Fragen Sie uns, wie Sie helfen können, dass es möglich wird. Mit einem Kasten Milch im Monat können wir die körperliche und geistige Entwicklung vieler Kinder in Paraguay verändern."

Eine Gruppe von sechs Ehepaaren voller Apostelgeist kann etwas verändern. Denn es sind sechs von 1500 Ehepaaren in Gruppen der Familien-Bewegung von Paraguay, die alle auf unterschiedliche Weise etwas verändern wollen. Denn Liebe ist Tun, und Liebesbündnis ist ein Tun im Bündnis.

Infos: unvasodeleche@hotmail.com bigotes@telesurf.com.py


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Last Update: 15.03.2006 Mail: Editor /Webmaster
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