published: 2006-02-17 |
Joao Pozzobon und der KarikaturenstreitAuf die Straße gehen für eine bessere Welt – Eine Erfahrung beim Interview-Seminar im PressOffice |
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SCHÖSNTATT, Monika Stemmer. Beim Seminar über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im PressOffice von Schönstatt gab es erstaunliche Wendungen, als die Teilnehmer sich gegenseitig interviewten. Thema meines Interviews waren der Karikaturenstreit und die damit einhergehenden gewaltsamen Proteste - so hatte ich mir das zumindest gedacht. Meiner Interviewpartnerin lag jedoch weniger an der Beantwortung meiner Fragen, als daran, ihr "Herzensanliegen" im Laufe des Interviews herüberzubringen. Dieses Herzensanliegen hatte sie in einem verschlossenen Umschlag vorgefunden, den Sr. Kornelia Fischer, die Seminarleiterin, vorbereitet hatte: Es war eine neue Veröffentlichung über Joao Pozzobon mit dem Titel "Verbündete". Haken schlagend gelangte Magdalena Windorffer aus Osnabrück immer wieder von den gewaltsamen Protesten zu ihrem "Herzensanliegen". Ich mochte fragen, was ich wollte - zum eigentlichen Thema konnte ich ihr recht wenig entlocken. Über Joao Pozzobon und die Pilgernde Gottesmutter erzählte sie dafür umso bereitwilliger und voller Überzeugungskraft. Pozzobon sei im Gegensatz zu den gewaltsam Protestierenden, die überwiegend unwissend und von den Medien manipuliert auf die Straße gingen, zwar auch auf die Straße gegangen, aber um den Menschen etwas mitzugeben, was ihm wichtig ist. Es war ihm ein echtes Anliegen, den Menschen die Gottesmutter nach Hause zu bringen. In der persönlichen Begegnung mit Maria können die Gläubigen die Erfahrung machen, dass der Himmel die Erde berührt, dass er ganz konkret in ihr Leben, in ihre Familie kommt und Veränderungen bewirkt. Das war seine Botschaft, sein Herzensanliegen, von dem sich Magdalena Windorffer anstecken ließ. Sie glaubt daran, dass Menschen dort, wo sie aufeinander zugehen, wieder in Kontakt miteinander kommen, neue Orientierung für ihr Leben finden. Wenn mein Herzensanliegen das Herzensanliegen des Gegenüber berührtMit Maria als Vorbild, mit der Liebe zu ihr, lebt der Mensch anders, entwickelt neue Kräfte und entdeckt Heil bringende Wege. Wir lernen einen wohlwollenden Umgang miteinander, der auf das Fremde positiv zugeht und es liebend annimmt. Diese positive Einstellung dem Fremden gegenüber hat schon Pater Kentenich als unabdingbare Voraussetzung für jede Art von Dialog eingefordert. Fremd beginnt nicht erst bei einer anderen Kultur, einer anderen Religion. Etwas Fremdem begegnen wir in jeder Person, auch in denen, die uns besonders nahe stehen, die wir besonders lieben. Der Karikaturenstreit kann uns also dazu ermuntern, wieder einmal bewusst auf die eigenen Umgangsformen zu schauen: Wie gehe ich mit dem Fremden in meinem Gegenüber um? Wie reagiere ich, wenn jemand meine Gefühle verletzt? Schaffe ich es, einen echten Dialog zu führen, der geprägt ist von Interesse und persönlichem Verstehen? Gelingt es mir, eine Atmosphäre zu schaffen, in der mein Herzensanliegen das Herzensanliegen meines Gegenübers berührt, und man sich so gegenseitig bereichert? Joao Pozzobon ist das gelungen und Magdalena Windorffer hat das Kunststück vollbracht, einen völlig neuen Aspekt in den Streit um die Mohammed-Karikaturen zu bringen. Einen Aspekt, der Hoffnung und Mut macht. Lassen wir uns davon anstecken. |
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Last Update: 17.02.2006
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