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 published: 2006-02-17

Heilig mittendrin

Gilbert Schimmel (1906 – 1959), USA

Gilbert Schimmel con el Padre José Kentenich

Gilbert Schimmel with Father Joseph Kentenich

Gilbert Schimmel mit Pater Josef Kentenich

 

Gilbert Schimmel wurde am 10. Juni 1906 als jüngstes von neun Kindern auf einer Farm bei Helenville, zwischen Milwaukee und Madison in Wisconsin, USA, geboren. Nach High School und einem Jahr auf dem College stieg Gilbert in die Arbeitswelt ein: er wurde Maschinenbauer in einer großen Fabrik bei Milwaukee und Gründer einer an christlichen Grundsätzen ausgerichteten Gewerkschaft. Er war ein guter Ehemann, liebevoller Vater von drei Kindern und Apostel bis ins Mark, immer bereit, alle Zeit und Kraft für die Jugend und viele missionarische Aktivitäten einzusetzen. Im Liebesbündnis und in der Erziehungsschule Pater Kentenichs lernte er in jener der Lebensform des Laien gemäßen Heiligkeit seinen Einsatz in Familie, Arbeitswelt und Apostolat in ein fruchtbares Gleichgewicht zu bringen.

Im Marianischen Jahr 1954 waren Gilbert und seine Frau sehr aktiv in einem marianischen Apostolat, in dem es darum ging, Rosenkränze, Skapuliere und andere Gegenstände an Missionare in aller Welt zu schicken. Dahinter stand die Idee, den Missionaren bei der Verbreitung der Liebe zu Maria zu helfen. Eine damit verbundene Begegnung veränderte sein Leben für immer. Joanna Schimmel berichtet: "Wir waren hoch apostolisch tätig und hatten dabei immer das Gefühl, dass etwas fehlte. Ohne dass wir genau hätten sagen können, was wir eigentlich suchten, entdeckten wir, wonach wir uns gesehnt hatten, als die Antwort darauf zu uns kam. Mein Mann wurde von einem Pallottiner-Pater um Herz-Jesu-Faltblätter gebeten für das Krankenhaus, in dem er arbeitete. Da die Pfarrei Holy Cross, wo der Pallottiner-Pater wohnte, auf unserem Heimweg lag, beschlossen wir, Porto zu sparen und die Faltblätter gleich dort hinzubringen." Gesagt, getan, doch bevor sie sich wieder auf den Weg machten, lud der Pallottiner-Pater sie ein, einen Mann zu treffen, "der sicher eines Tages heilig gesprochen wird": Pater Josef Kentenich. "Wir wurden Pater Kentenich vorgestellt. Er stellte uns ein paar Fragen über unser Familie, unsere Arbeit. Weil wir so begeistert waren von unserem apostolischen Einsatz im Marianischen Jahr, erzählten wir ihm alles darüber. Und während wir redeten, schoss es mir plötzlich durch den Kopf: ‚Der hört uns ja wirklich zu.’ Weder mein Mann noch ich sagten viel auf der Heimfahrt. Als wir an einer roten Ampel standen, schauten wir uns spontan an und sagten: ‚Das ist es.’ Beide spürten wir, dass unsere Suche zu Ende war."

Ehepaar Schimmel besuchte Pater Kentenich bald Woche für Woche und entdeckte die Welt Schönstatts. Im Jahr 1955 gehörten sie zur ersten Schönstatt-Gruppe in Milwaukee, den "Pioneer Couples". Besonders Gilbert war von Schönstatt tief berührt. Er schloss am 2. Februar 1956 mit der Gruppe das Liebesbündnis. Ein Jahr danach bot er privat Maria sein Leben an "als zweiter Josef Engling für die Vereinigten Staaten". Joanna Schimmel: "Mein Mann war ein Kind unseres Vaters geworden."

In Jahr 1958 wurde bei Gilbert Krebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Pater Kentenich war es, der ihm die Diagnose vermittelte. Gilbert nahm die Nachricht ruhig auf, nur eine Träne stahl sich in seine Augen. Auch in seinen letzten Lebensmonaten sorgte Gilbert sich um die anderen. Um die Moral der Arbeiter zu heben, sollte Gilbert auf Wunsch des Fabrikleiters weiter zur Arbeit kommen, auch wenn er fast nichts mehr tun konnte. Als er nicht mehr länger zur Fabrik kommen konnte, kamen die Arbeiter zu ihm, und der Sterbende tröstete die Gesunden und machte ihnen Mut.

Am Samstag, 15. Februar 1959, starb kehrte Gilbert Schimmel heim zum Vater. Seine letzten Worte auf Erden waren: "Jetzt kehre ich heim."

Zusammengefasst aus der Biographie von P. Jonathan Niehaus; Zitat von Joanna Schimmel nach: "The Exile Legacy Book" vom selben Autor.


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Last Update: 23.02.2006 Mail: Editor /Webmaster
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