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 published: 2005-12-13

Ein Traum wird wahr – der Teufelskreis der Armut lässt sich durchbrechen

Noch 266 Kinder warten auf ihre "Schultüte" für das Schuljahr 2006 – 1030 von Dequeni geförderte Kinder haben das Schuljahr 2005 abgeschlossen

 

Alas a la educación: tres de los felices con beca solidaria

Wings to education: three of the lucky ones who got a scholarship

Der Bildung Flügel geben: drei der Glücklichen, die eine “Schultüte” bekommen haben

 

Amado

Amado

Amado

 
 

Colegio: un sueño para ellos

School: a dream for them

Schule: ein Traum für sie

 
 

Salir de la calle, aprender algo...

Leave the streets, be able to study

Weg von der Straße, etwas lernen…

Fotos: www.dequeni.org.py © 2005

 
   

Raquel Beltrán. "Ein ganz, ganz großes DANKE! Auch wenn das unmöglich ausdrücken kann, was es für unsere Kinder bedeutet, was Sie möglich gemacht haben", schreibt Raquel Beltrán in einem Brief an diejenigen, die eine "Schultüte" für Kinder aus mittellosen Familien in Paraguay gestiftet haben. Dank der "Schultüten" des letzten Jahres haben 1030 Kinder und Jugendliche das Schuljahr 2005 abgeschlossen.

Von den 1031 Kindern, die im Februar 2005 "Schultüten", Stipendien für ein Schuljahr, erhalten haben, haben 928 die Versetzung ins nächste Schuljahr geschafft, 96 Kinder haben im Dezember die Nachprüfung bestanden, sechs Kinder werden das Schuljahr wiederholen, und nur ein einziges Kind hat abgebrochen. Ohne das Stipendium hätte nicht ein einziges dieser Kinder zur Schule gehen können. Die Spender und die Kinder, die mit großem Eifer die Möglichkeit genützt haben, etwas zu lernen, sind die Träger einer Chance für eine bessere Zukunft Paraguays, wo Tausende von Kindern auf der Straße arbeiten müssen statt zur Schule zu gehen. Ohne Schulbildung aber ist für sie die gleiche Armut vorprogrammiert, die es ihren Eltern unmöglich macht, ihren Kindern eine Ausbildung zu finanzieren. "Für all diese Kinder müssen wir weitermachen," heißt es bei den Mitarbeitern von Dequeni. Als am 14. Dezember in der Zentrale von Dequeni die Jahresschlussmesse gefeiert wurde, dankten sie für alles, was in diesem Jahr erreicht worden ist, verbunden mit einem besonderen Dank für eine große Spende, die durch den Einsatz von jungen Leuten aus der deutschen Schönstattbewegung zusammen gekommen ist, die den 150 Kindern des Offenen Zentrums von Dequeni in San Rafael im Bezirk Caaguazú, 174 km von Asunción entfernt, für ein Jahr den Schulbesuch sichert. Allen, die sich eingesetzt haben, um einem oder mehr Kindern eine Chance zu geben, galt in dieser Messe ein besonderer Dank.

Zu diesem Zeitpunkt waren es noch 266 Kinder, die für das Schuljahr 2006 auf ihre "Schultüte" warteten. Ziel ist, für 2006 wieder 1000 Stipendien zu geben für Kinder aus den Städten Asunción, Fernando de la Mora, Caacupé, J. Augusto Saldívar, Caáguazú y Arroyos und Esteros.

Damit der Traum wahr wird werden vielleicht noch einige sich bewegen lassen, dem Kind, das in der Krippe in Bethlehem in äußerster Armut geboren wurde, ein Weihnachtsgeschenk zu machen. Mit 37€ ist der Schulbesuch eines Kindes für ein Jahr gesichert, kann das Leben eines Kindes für immer verändert werden. Und der große Traum kann Wirklichkeit werden, der Teufelskreis von Armut und Unwissenheit lässt sich durchbrechen. Jedes Kind hat das Recht auf Bildung und der Einsatz für eine allgemeine Schulbildung ist ein wirksames Werkzeug, die Armut eines Landes für immer zu überwinden. Jedes Kind, das in die Schule gehen kann, ist ein Schritt mehr in dieser Richtung. Wie Amado.

Amado

Amado ist ein quecksilbriges, unruhiges Kind, neun Jahre alt und Empfänger eines Stipendiums im Zentrum "Recht auf Erziehung" in J. Augusto Saldívar. Der Kleine kommt aus einer großen Familie mit zehn Kindern, das älteste ist 15 Jahre alt. Die Familie lebt weit unter der Armutsgrenze in einem der ärmsten Viertel dieser Gemeinde; sie leben vom Verkauf von Salat. Sein Vater ist von morgens früh an auf der Straße unterwegs mit dem Salat, seine Mutter und seine ältere Schwester arbeiten als Wäscherinnen bei besser gestellten Familien, und am Wochenende geht Amado mit ihnen nach Villeta und Remanso zum Salatverkaufen. Amado ist im dritten Schuljahr, und trotz seines unruhigen und manchmal störenden Verhaltens, strengt er sich unheimlich an, das Beste aus seinem Stipendium zu machen. Seine Lehrerin in der San Blas-Grundschule bezeugt, dass er wirklich lernen will und im Grunde ein liebenswertes Kind ist; er könne es schaffen, wenn er die schwierigen Erlebnisse auf der Straße verarbeiten könne...

Amado ist ganz extravertiert, er spielt gern mit den anderen Kindern des Viertels auf dem Sportplatz, und es macht ihm Spaß, an den Wochenenden mit seiner Mutter von Tür zu Tür zu gehen und Salat anzubieten. Er weiß, dass er stattdessen eigentlich seine Hausaufgaben machen müsste ... oder spielen dürfte, aber er weiß erschreckend genau, dass es zu Hause an allem fehlt und alle mithelfen müssen...

Anders als andere Kinder in ähnlich schwieriger wirtschaftlicher Situation hat Amado das Glück, Eltern zu haben, die sich um ihn und seine Geschwister kümmern und die sie alle immer wieder ermahnen, verantwortlich zu sein für das unglaubliche Geschenk, das sie von jemandem erhalten haben, der sie nicht einmal kennt, und dass sie alles tun müssen, um gute Noten zu bekommen... Und das hat Amado verstanden.

Video

Spendenkonto Dequeni, Konto-Nummer 121 483 602, z.Hd. Ingrid Springer, Volksbank Haltern, BLZ 426 613 30 Stichwort: Schultüte.


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Last Update: 20.12.2005 Mail: Editor /Webmaster
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