|
Frau der Heiligen Nacht, Maria,
Frau der Stille und der Hoffnung:
In dieser Heiligen Nacht gib uns noch einmal dein Kind.
Wir wollen mit dir wachen, bis es geboren wird:
In äußerster Armut, in tiefem Gebet, in brennender Sehnsucht.
Wenn die Engel singen:
Ehre sei Gott in der Höhe
Und Friede den Menschen seines Wohlgefallens,
|
|
dann
wird ein neues Licht entzündet worden sein in unseren Seelen,
dann wird ein unerschütterlicher Friede eingezogen sein in unsere
Herzen,
und eine ansteckende Freude wird uns in Gesicht geschrieben sein.
Und dann gehen wir nach Hause, in Stille.
Die Dunkelheit der Nacht machen wir ein wenig heller,
die Nervosität der Menschen ein wenig ruhiger,
die Traurigkeit der Menschen ein wenig froher.
Dann feiern wir zu Hause der Fest der Familie.
Um den Tisch sitzen wir, in Einfachheit und Herzlichkeit, die Alten
und die Jungen:
Wir beten, um einander zu danken,
wir sprechen, um einander zu erinnern.
Wir singen, um einander zu verstehen, ganz tief,
wir essen Stollen und Mandeln und sind eins.
Draußen in der Welt wird es vielleicht sein wie zuvor.
In irgendeinem Volk wird nicht Weihnachten sein, weil sie im Krieg sind.
In irgendeinem Haus wird nicht Weihnachten sein, weil sie im Streit
sind.
In irgendeinem Herzen wird nicht Weihnachten sein, weil sie in Schuld
sind.
Frau der Heiligen Nacht,
Mutter des Lichter, Königin des Friedens,
Ursache unserer Freude:
Dass doch in meinem Herzen noch einmal Jesus geboren werde.
Aber für alle: für mein Haus, für meine Stadt, für
mein Land, für die ganze Welt.
Und vor allem, dass noch einmal Jesus geboren werden zur Ehre des Vaters.
Amen.
Kard. Eduardo Pironio, Argentina
|