Nachrichten - News - Noticias
 published: 2005-11-18

Schwester Emilie Engel – "eine Sendung für die von Angst hin- und hergetriebene Menschheit"

Bischof Dr. Reinhard Marx bei der Feier ihres 50. Todestags in Koblenz Metternich

 

Metternich: Celebración en memoria de la Hna Emilie

Metternich: Celebration in memory of Sister Emilie

Metternich: Gedenkfeier für Schwester Emilie

Mons. Reinhard Marx, obispo de Treveris, rezando en la tumba de la Hermana Emilie Engel

Bishop Reinhard Marx of Trier praying at the tomb of Sister Emilie Engel

Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier, betet am Grab von Schwester Emilie

 
 

El 20 de noviembre es el 50° aniversario del fallecimiento de la Hna Emilie

November 20 is the 50th anniversary of Sister Emilie’s death

Am 20. November ist der 50. Todestag von Schwester Emilie

 
 

Coro de Hermanas

Sisterschoir

Schwesternchor

 
 

Mons. Reinhard Marx, obispo de Treveris, Mons. Holkenbrink, Viacrio General, y Mons. Hermann Zimmerer, Director General de las Hermanas de Maria

Bishop Reinhard Marx, and Vicar General Holkenbrink, of Trier, and Mons. Hermann Zimmerer, Director General of the Schoenstatt Sisters of Mary

Bischof Dr. Reinhard Marx und Generalvikar Holkenbrink, Trier, mit Mons. Hermann Zimmerer, Generaldirektor der Marienschwestern

 

Misa festiva con Mons. Marx

Festive Mass with Bishop Marx

Festgottesdienst mit Bischof Marx

Fotos: POS Fischer © 2005

 
   

DEUTSCHLAND, mkf. In Burundi, Zentralafrika, beschäftigen sich Mädchen bei ihrem Sommerferien-Camp mit ihr, in der Dominkanischen Republik ist ein Haus nach ihr benannt; über 500 Jugendliche aus Chile, USA, Mexiko besuchen vor dem Weltjugendtag ihr Grab, in Paraguay, Argentinien und Peru besucht inspiriert durch eine Begegnung mit ihr die "Pilgernde Gottesmutter der Gelassenheit und des Vertrauens" Dutzende von Menschen, die sich in Ängsten und innerer Not von einem Charisma berühren lassen, das wie gemacht ist für heute. Während Hunderttausende in Mexiko und der Karibik sich der elementaren Naturgewalt von Hurrikan Wilma ausgeliefert sahen und die Nachrichten über die Ausbreitung der Vogelgrippe in Europa sich überschlugen, feierten am 23. Oktober über 600 Personen in Koblenz-Metternich zusammen mit Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier, den 50. Todestag von Schwester Emilie Engel, von der der Gründer der Schönstatt-Bewegung, Pater Josef Kentenich, kurz nach ihrem Tod sagte: "Ob nicht Schwester Emilie vom Himmel aus eine besondere Sendung für die von Angst hin- und hergetrieben heutige Menschheit hat?"

Am 20. November, dem eigentlichen Todestag, wird die Veranstaltung wiederholt für alle, denen wegen Raummangels im Oktober hatte abgesagt werden müssen. Am selben Tag begehen Menschen in zahlreichen Ländern den 50. Todestag von Schw. Emilie.

Wer Jesus folgt, gelangt zur Weite des Denkens und Handelns

Das Leben von Emilie Engel Leben war von Krisen und seelischer Not geprägt; sie ist darin gewachsen zu einer großen Gelassenheit und einer gelösten Verantwortung für andere.

Bischof Dr. Reinhard Marx erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Kirche sich immer stärker auf ihre missionarische Aufgabe besinnt; missionarisches Christsein sei jedoch nicht eine Frage von Strategie und Pastoralplänen, sondern zuerst Zeugnis des Lebens im Blick auf die Armen und in der Entdeckung der innerlichen Seite des Menschen, seiner urpersönlichen Berufung; das habe die Urkirche von allen anderen unterschieden, dadurch sei sie missionarisch geworden. Menschen hätten entdeckt: Wer Jesus folge, so der Bischof, bleibe nicht in der Enge, sondern gelange zur Weite des Denkens und Handelns, zur Entfaltung der eigentlichen Möglichkeiten des Lebens, und da wollten sie dabei sein. Dieser urchristliche Wachstumsprozess zeige sich auch im Leben von Schwester Emilie Engel, die am 20. 11. 1955 in Koblenz-Metternich gestorben ist.

Erfreut zeigte sich der Bischof darüber, dass der Seligsprechungsprozess für Schwester Emilie auf diözesaner Ebene abgeschlossen sei – und darüber, dass die Seligsprechung, entsprechend der neuen Bestimmungen von Papst Benedikt, in der Ortskirche stattfinden werde, also im Bistum Trier.

Das Geheimnis eines exemplarischen Lebens

Der Bischof wies in seiner Predigt auf die besondere Bedeutung von Schwester Emilie gerade auch für die Menschen in der heutigen Zeit hin: "Bei ihr ist etwas in solcher Klarheit und anziehender Kraft aufgeleuchtet, dass es uns auch nach 50 Jahren noch anspricht. Sie hat den Ruf Gottes und ihre Berufung angenommen." Jeder Christ habe eine Berufung, und es gelte herauszufinden, was unser Auftrag von Gott sei. Christsein bedeute nicht, ruhig zu verharren, sondern die Herausforderungen anzunehmen und seinen Weg mit dem Herrn in die neuen Möglichkeiten des Lebens zu gehen.

Wenn man das Leben von Schwester Emilie anschaue, so Bischof Marx, so komme man wie von selbst dazu, sich mit dem Liebesbündnis zu befassen. Es sei eine Konkretisierung des Taufbundes, und wir Menschen brauchten Konkretes, damit dieser Taufbund seine Kraft entfalten könne. Das Liebesbündnis Schönstatts wirke als eine Unterstützung und Untermauerung dieses Taufbundes. "Wie schön, dass die Schönstatt-Bewegung das Liebesbündnis so unterstreicht," meinte er.

Ein weiteres für das Leben von Schwester Emilie wesentliches Element sei die Seelenführung. In Pater Josef Kentenich habe sie einen exzellenten Seelenführer gefunden. Dieses Moment, so der Bischof, habe die Kirche in den letzten Jahren vernachlässigt, was auch am Zusammenbruch des Beichtsakramentes liege. Menschen in die Spur Jesu führen, das sei die Aufgabe der Seelenführung: Pater Kentenich habe Schwester Emilie "sanft und klar" in die eigentlichen Möglichkeiten ihres Lebens geführt.

Das Wort von der "Mauer, die jeder überspringen müsse", finde sich in einer der letzten Aussagen von Schwester Emilie; ein Synonym, so der Bischof, für die "zweite Bekehrung", für die Möglichkeit und Fähigkeit, Gott zu lieben aus ganzem Herzen, mit ganzer Liebe, mit ganzem Ja. Mit dem Überspringen der Mauer würden die Menschen die Angst vor der Meinung der anderen, die Angst vor dem Verlust von Ansehen und Sicherheiten verlieren.

"Möge Schwester Emilie für die Schönstatt-Bewegung werden, was die kleine heilige Theresia von Lisieux für die Weltkirche ist," schloss Bischof Marx, "ein Licht aus Schönstatt und für Schönstatt. Warum sollte sie nicht eine große Fürsprecherin sein für einen missionarischen Aufbruch Schönstatts, die Schönstatt hilft, Mauern zu überspringen?"

Beeindruckender Gang zum Grab

Vor dem Gottesdienst hatte Bischof Marx zusammen mit den 600 Gästen am Grab von Schwester Emilie um ihre Seligsprechung gebetet. Trotz des plötzlich einsetzenden Starkregens ließen weder Bischof noch Gäste ab von dem Wunsch, gemeinsam betend zum Grab von Schwester Emilie zu gehen. Bischof Marx betete mit großer Selbstverständlichkeit das Gebet um die Seligsprechung mit und freute sich an dem Gebet "Ich weiß, dass du mein Vater bist", das aus dem Paderborner Gebets- und Liedgut stammt – und das Schwester Emilie sich für ihre Beerdigung gewünscht hatte.

Außer aus Koblenz und Umgebung waren auch größere Gruppen aus dem Saarland, aus Trier, aus der Nähe von Tübingen und aus der Heimat von Schwester Emilie, dem Sauerland, gekommen. Zu Beginn der Veranstaltung hatten die Marienschwestern in einer geistlichen Stunde das Leben und Sterben von Schwester Emilie als "Lichtspur Gottes" gezeigt, in Zeugnissen von Schwestern, die beim Sterben dabei waren, Zitaten aus Abschiedsbriefen von Schwester Emilie, Zeugnissen von Menschen, die sie gekannt haben.

"Es hat uns so gut getan," sagt ein älterer Mann am Schluss des Gottesdienstes. "Die hat das ja selber durchgemacht, diese Angst und Kompliziertheit, der nimmt man das ab, dass man da rauskommen und gelassen und ruhig werden kann."

Mehr Fotos
Emilie Engel

Literatur: Margareta Wolff: Emilie Engel – Mein Ja bleibt. Schönstatt-Verlag Vallendar, ISBN 3 920849 94-9

Margareta Wolff (Hg.): Emilie Engel – Zeugnisse, Briefe, Tagebuchnotizen. Schönstatt-Verlag Vallendar, ISBN 3 920849 95-7


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 18.11.2005 Mail: Editor /Webmaster
© 2005 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum