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 published: 2005-11-22

Wir wollen die Welt verändern. Also tun wir es...

Ein unvergesslicher Augenblick für ein Dorf in Misiones ... und drei Jugendliche aus der Schweiz und Deutschland

 

El regalo de agua para un pueblo cerca de Oberá, Misiones

The gift of water for a small twon near Oberá, Misiones

Das Geschenk des Wassers für eine Siedlung in der Nähe von Oberá, Misiones

 

Comienzo del trabajo

Beginning of the work

Die Arbeit beginnt

 
 

Todo fue possible gracias al compromiso de tres chicas de Alemania y Suiza

All this was posible thanks to the commitment of three girls from Germany and Switzerland

Alles nur möglich dank des Einsatzes von drei Jugendlichen aus Deutschland und der Schweiz

 
 

Un momento inolvidable

An unforgettable moment

Das werden die Menschen hier nie vergessen

 
 

Chicos de una familia humilde

Children of a poor family

Kinder in einer der ärmsten Familien

 

Tanto es posible ... tanto mas puede ser posible...

So much is possible... so much more could be possible

So viel ist möglich… so viel mehr wäre möglich…

Fotos: Bravo/auslandszeit © 2005

 

 

 

Guadalupe Bravo. Es war einmal in Oberá... Aber es ist kein Märchen, was in Oberá, der zweitwichtigsten Stadt in der Provinz Misiones im äußersten Nordosten Argentiniens geschehen ist. Dort verbrachten drei Jugendliche aus Europa – zwei aus Deutschland, eine aus der Schweiz – sechs Monate bei den Schwestern. Gern erzählen sie konkret und begeistert von dem, was sie dort erlebt haben und tun konnten.

Oberá, (in Guaraní "Die Strahlende") ist eine wunderschöne Stadt in der Mitte der Provinz Misiones, einer der schönsten Regionen Argentiniens: uralte Gebirgsketten, rote Erde, Wälder, Wasserfälle, weite Tee- und Mate-Plantagen... Aber wie so viele Städte Lateinamerikas ist auch Oberá umgeben von Siedlungen der Armen, viele von ihnen Guaranies, Nachfahren der indigenen Bevölkerung. Dazu herrscht dort seit Jahren eine außergewöhnliche Dürre. Manche müssen zwei Stunden gehen, um Trinkwasser zu bekommen. Dinge, die so selbstverständliche scheinen, sind für sie fast unmöglich: kochen, trinken, waschen... Dazu verdursten die Tiere, und die Arbeit auf den Plantagen geht nicht weiter, weil alles vertrocknet.

Die Marienschwestern sind seit 1949 in Oberá. Sie wurden von Pater Kentenich ausgesandt, und kurz nachdem sie sich in Oberá niedergelassen hatte, kam er schon zu Besuch, wie es ausführlich beschrieben ist in dem Buch "Huellas de un Padre" (Spuren eines Vaters). Die Schwestern bauten dort eine Schule, wo schon mehrere Generationen Schüler ausgebildet und erzogen worden sind! Im Bereich des Schulgeländes steht das Heiligtum, das im November 2006 sein Goldenes Jubiläum hat. Die Schwestern haben auch ein weit gefächertes Apostolat in der Stadt und in den umliegenden Siedlungen aufgebaut. Einige von ihnen haben die verantwortlich für die Kapellen in den Bezirken, in denen es keine Priester gibt. Einmal in der Woche bringen sie dorthin nicht nur das Wort Gottes und die heilige Eucharistie, sondern sie kümmern sich auch um die Förderung der Menschen dort. Schwester Josefina etwa hat Jahre lang Guaranies betreut, ihnen beigebracht, wie sie in veränderten Situationen sich einen Lebensunterhalt sichern können und vieles mehr, und besucht jetzt regelmäßig mittellose Familien in der Nähe des Heiligtums.

Drei " Missionarinnen" in Misiones: Tanja, Susanne und Desiree

Die drei Jugendlichen, die bei den Schwestern ihre "Auslandszeit" verbrachten, besuchten die Familien und waren sehr berührt von der Armut, in der sie leben. Nicht einmal Wasser hatten sie, und das in einem subtropischen Klima! Wer in den Siedlungen vor den Städten kein Auto hat, muss laufen, und viel laufen. Die Jugendlichen traf es genauso, sie mussten laufen, um die Familien zu besuchen, und dabei passierte es ihnen einmal, dass sie mehrere Stunden lang nichts zu trinken hatten. Der Durst, den sie spürten, ließ sie erkennen, was es heißt, kein Wasser zu haben!

So wollten sie etwas tun, um etwas so Selbstverständliches wie Wasser zu haben für diese Familien möglich zu machen. Nach kurzer Zeit war die Firma, in der eine der Jugendlichen aus Deutschland gearbeitet hatte, bereit, etwas Geld zu spenden für ein soziales Projekt in Argentinien. Sofort dachten die Jugendlichen daran, einen Brunnen bauen zu lassen als eine dauerhafte Lösung des Wassermangels.

Die halbe Welt in Bewegung gesetzt

Sie fingen an, ihre Pfarreien und Verwandten anzurufen, um mehr Geld locker zu machen. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie alles zusammen, was für das Projekt nötig war, und schon eine Woche später konnte die Arbeit am Brunnen beginnen. Mit geeigneten Maschinen und Werkzeugen wurde der günstigste Platz ausgesucht für den Brunnen. Als die Bohrarbeiten begannen, strömten die Leute zusammen – sie wollten sehen, wie ihr Traum Wirklichkeit wurde! Um sechs Uhr morgens hatten die Arbeiten angefangen, und 12 Stunden später stießen die Arbeiter in 126m Tiefe auf das so ersehnte Wasser. Die Leute weinten vor Freude! Was würde nun dank dieses Brunnens alles anders werden!

Ganz so leicht war es dann nicht, auch noch Strom zu bekommen, damit die Pumpe funktionierte, doch eine der Schwestern schaffte es schließlich, dass auch das klappte.

Alles ist möglich, wenn viele gemeinsam etwas wollen

Der erste noch mit Lehm verschmutzte Wasserguss wurde nicht vergeudet: die halb verdursteten Tiere erhielten zu trinken! Bald schon kam sauberes, klares Wasser aus dem Brunnen, das als Trinkwasser gebraucht werden konnte. Die Menschen waren einfach glücklich und dankten den Jugendlichen aus Europa für dieses Wunder! So viele Jahre hatten sie gewartet, dass sich ein Traum erfüllte, und viel Hoffnung war nicht geblieben. Und innerhalb einer Woche war dank der Initiative der drei Jugendlichen, der Spenden aus ihren Ländern und der Mitarbeit der Leute vor Ort der große Wunsch erfüllt: Wasser haben! Alle gemeinsam haben etwas getan, statt nur zu jammern, und gemeinsam viel erreicht.

Wenn das Selbstverständliche nicht selbstverständlich ist

Kann man sich die Freude dieser Leute an ihrem Brunnen, an ihrem Wasser, wirklich vorstellen? Vielleicht, wenn man selbst einmal einen Tag lang versucht hat, ohne Wasser auszukommen? Und doch, man tut das dann freiwillig und weiß, dass es Wasser gibt. Die Armut in den kleinen Siedlungen im Innern der Provinz Misiones ist groß. Sogar Wasser fehlt, was man doch am meisten braucht. Ohne Wasser kein Leben für Pflanzen, Tiere und den Menschen. Junge Frauen aus Argentinien, die die Berichte der Jugendlichen hörten, stellten sich die Frage: Haben wir selbst diese Not auch schon gesehen? Könnten nicht wir auch etwas tun?

Und: Wie oft nimmt man Dinge für selbstverständlich: Essen, ein Haus, ein Bett, Schulsachen für die Kinder, Kleidung, Medikamente... Und all das ist für Menschen auf dieser Erde ein außergewöhnliches Geschenk, ein Wunder... Armut kennen lernen, echte Armut, verändert einen. Verstehen lernen, dass das, was für einen selbst selbstverständlich ist, für viele andere nicht da ist, macht nachdenklich. Wie schön wäre es, wenn viele initiativ würden, so ähnlich wie Tanja, Desiree und Susanne in der Nähe von Oberá. Denn es ist möglich, etwas zu ändern.

Zu diesem Projekt ist auch in "Moment", der Zeitschrift der jungen Frauen, ein Bericht der drei Jugendlichen erschienen.

Unterstützung der Arbeit der Marienschwestern in Oberá: Missionszentrale der Schönstätter Marienschwestern, Berg Schönstatt 2, 56179 Vallendar - missionszentrale@s-ms-org


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