Nachrichten - News - Noticias
 published: 2005-09-02

Pater Kentenich ist wieder in Dachau – und seine Königin gleich in der Nähe

Begegnungen in Dachau während des Weltjugendtags

 

Juntos en su nuevo lugar en Dachau: el Padre y su Reina

Together at their new place in Dachau: Father Kentenich and his Queen

Vereint an ihrem neuen Platz in Dachau: Pater Kentenich und seine Königin

 
 

Carpa de información en Dachau

Information tent in Dachau

Informations-Zelt in Dachau

 
 

Cartel con información sobre Karl Leisner, en la barraca 26

Info board on Kart Leisner at block 26

Infotafel über Karl Leisner an Block 26

Fotos: Sr. Elinor © 2005

 
 

Jovenes de Chile en Canisiushof

Youth from Chile at Canisiushof

Jugendliche aus Chile auf dem Canisiushof

 

Visita a Dachau

Visit to Dachau

Besuch in Dachau

 
 

Momentos de vinculación con el Padre

Moments of closeness to Father Kentenich

Momente der Verbundenheit mit Pater Kentenich

Fotos: Ilabaca © 2005

 

 

 

DEUTSCHLAND, Sr. M. Elinor. Pünktlich zum Weltjugendtag hat Pater Kentenich erneut im Konzentrationslager Dachau einen Platz bekommen, gleich neben dem MTA-Relief, das er 1967 gesegnet hat. Schon lange hatte es von verschiedenen "Schönstatt-Seiten" aus Bemühungen gegeben, MTA-Bild und Bild von Pater Kentenich nach der Umgestaltung im Innenbereich der Gedenkstätte Dachau wieder einen würdigen Platz zu bereiten. Im Vorfeld des Weltjugendtags glückte es ganz überraschend und schöner, als sich viele vorstellen konnten. Während es Weltjugendtags war es auch möglich, dass Mitglieder der Schönstatt-Bewegung mitwirkten und an die vielen jugendlichen Besucher Informationsmaterial über Pater Kentenich verteilten.

Am 8. Juli – dem Priesterweihetag Pater Kentenichs und eine Woche nachdem die Berufstätigen Frauen sich in Dachau neu zur Verfügung gestellt hatten für das Dachau-Heiligtum ( – hatte eine Delegation der Schönstätter Marienschwestern einen Termin bei der Leiterin der KZ-Gedenkstätte, Dr. Distel; sie fragten sie, ob das Foto des Häftlings Pater Joseph Kentenich, das im Zug der Umgestaltung "entsorgt" worden war, wieder angebracht werden könne; wenn möglich bis zum Weltjugendtag. Viele Jugendliche aus dem Ausland planten einen Besuch im KZ. "Kein Problem" war ihre überraschende Antwort. Eine Überraschung, ja, eigentlich ein Wunder nach all den vergeblichen vorausgegangenen Bemühungen!

Frau Dr. Distel wusste schon, dass das Marienbild einen neuen Platz bekommen sollte, und zwar an der Wand, nicht wie vorher auf dem Boden stehend in der Nähe einer Durchgangstür im Ausstellungsbereich. Dafür käme wegen des Gewichtes (Bronze) nur die eine tragende Wand in Frage. Mit den Schwestern hat sie den Platz bestimmt, und gewünscht, das Foto von Pater Kentenich solle dann neben das Marienbild.

Nun wurde es konkret – und international!

Nun wurde es konkret. Das Foto, das 1973 durch die Frauen von Schönstatt in den Votivraum kam, wurde vom Archiv geholt. Beim Abholtermin war gerade eine Die Marienbrüder brachten das MTA- Relief auf Hochglanz und passten das Bild Pater Kentenichs durch einen Kupferrahmen diesem sehr schön an. Am 5. August konnte dann die "Lagerkönigin" ihren neuen Platz einnehmen. "Eine schöne Gebetsecke", meinte Herr Pfarrer Maurer, als er das KZ besuchte und für Jugendliche aus Chile am 6. August in der Karmelkirche die Messe feierte. Als am 6. August die große Gruppe der Schönstatt-Mädchenjugend aus Chile das KZ besuchte , konnte die MTA ihre Taborherrlichkeiten offenbaren. Viele machten im Gedenkraum Fotos. Manche hatten Tränen in den Augen. Eine besondere Begegnung ergab sich dort. Es wurde gefilmt, und auf Rückfrage verwiesen die Kameraleute auf einen älteren Herrn neben der Gedenkplatte für Häftlinge aus Österreich. Es war ein ehemaliger Häftling vom Block 24. Er war bis zur Befreiung mehrere Jahre im Lager. Über den Priesterblock wusste er gut Bescheid. Man spürte, dass er seinen Humor behalten hat. Mit den Mädchen sprach er sogar einige spanische Sätze. Beim Warten vor der Karmelkirche brach echte WJT Stimmung auf, als die vorausgehende heilige Messe der Schönstattjugendgruppe aus Brasilien aus war. Es war ein herzliches Begrüßen und Verabschieden "bis Köln". Auch eine Ministrantengruppe vom Sauerland hatte sich Brasilien angeschlossen. Bei dieser deutschen Gruppe war die Urgroßnichte von Schwester Emilie dabei. Ganz stolz zeigte sie den anderen Jugendlichen das Foto vom Elternhaus in der Novene. Eine Gruppe aus Ecuador war vom 11.-13 8. auf dem Canisiushof. Auch der Bischof und sein Sekretär waren dabei. Sie fuhren auch nach Dachau mit. In der Predigt ist der Bischof sehr praktisch auf verschiedene Situationen im Leben der jungen Frauen eingegangen. Er erklärte ihnen auch , dass so etwas wie das KZ hier in jedem Land vorkommen kann.

Mitarbeit im diözesanen Weltjugendtagsprogramm

Auch am 8. Juli hatten die Marienschwestern von der Pädagogischen Abteilung der Gedenkstätte die Erlaubnis bekommen, im Rahmen des diözesanen WJT-Programms apostolisch tätig zu sein. Das Dachauer Forum (Zweigstelle der Kath. Erwachsenenbildung, es bietet Führungen im Lager an) bot ihnen Platz in ihrem Zelt im neuen Zugangsbereich zur Gedenkstätte an. Sie verteilten an die WJT Teilnehmer kostenlos den Lagerplan in verschiedenen Sprachen, Info-Material und einen Kreuzweg. Er wurde viel gebetet, wie man beim Gang durch das Lager hören konnte.

Auf diese Weise wurden auch Schönstattschriften in verschiedenen Sprachen verteilt.. Vor dem Zelt haben sie ein MTA Bild aufgestellt, das Bild Pater Kentenichs und ebenso ein Foto von Karl Leisner. Dieser war vielen Besuchern bekannt, oder weckte ihr Interesse noch mehr. Am Block 26 gestalteten sie eine Info-Tafel über ihn. Der erste Tag des Einsatzes war sein 60. Todestag, der 12. August. Eine Frau v Schönstatt, die fast täglich aktiv dabei war, nahm auch am Gedächtnisgottesdienst in Planegg teil, den wie jedes Jahr ein Weihbischof aus München zelebrierte. Für die WJT-Tage war dort auch ein Meditationsweg mit Karl Leisner geplant.

Viele WJT Gruppen besuchten in der Zeit vom 12.- 15. August das KZ, manche erst nach Köln, so etwa die große Gruppe von Italienern, die von Köln aus zuerst nach Schönstatt gekommen war.

Beeindruckend waren die vielen international gestalteten Messen in der Todesangst-Christi-Kapelle. Oft war parallel in der Evangelischen Versöhnungskirche, die ganz den WJT Gästen zur Verfügung stand, Eucharistiefeier.

Eine Frau aus der Schweiz kam. Sie haben eine Gaststudentin aus Chile und wollten an diesem Tag mit ihr das Konzentrationslager besuchen. Für die Studentin war Schönstatt ein Begriff, die Schweizer wssten zwar, wo Quarten ist, aber Schönstatt war ihnen neu. Sie interessierten sich. In Französisch konnte sich eine Mitarbeiterin im Zelt gut mit Jugendlichen aus Afrika unterhalten. Sie war lange dort als Missionsärztin. Es war die Nichte von Pastor Bettendorf, Schönstattpriester und Häftling im KZ. Sie wusste, dass er auch für Herrn Pater geschrieben hat, wohlwissend um die Gefahren. Sie durfte mit ihm Herrn Pater besuchen einige Jahre nach der Entlassung aus dem KZ.

Mit neun Schwestern, einer Familie, einer Frau von Schönstatt und einem Jugendlichen waren Schönstätter immer sowohl am Zelt, als auch am Block 26 präsent. Viele Kontakte und Gespräche ergaben sich. Man spürt: Es tut den Menschen gut, mitten im ehemaligen Lager Dachau zu erfahren, dass dort Menschen gelebt haben, die mitten in dieser "Hölle" ein Stück Himmel erfahren und erfahrbar gemacht haben.



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 09.09.2005 Mail: Editor /Webmaster
© 2005 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum