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 published: 2005-09-22

Wie der Stern über Bethlehem

Eine kleine Wallfahrt zum Heiligtum in Belmonte am 18. September

 

18 de septiembre: llegando al Santuario en Belmonte, Roma

September 18: Arriving at the Shrine in Belmonte

18. September: Angekommen beim Heiligtum in Belmonte

 

Se ve el campanario!

Belltower in sight!

Glockenturm gesichtet!

 
 

En camino al Santuario

On the way to the Shrine

Auf dem Weg zum Heiligtum

 
 

Entrada

Entrance

Eingang

 
 

En construcción

Under construction

Im Bau

 

La puerta se abre…

The door opens…

Die Tür öffnet sich...

 
 

Renovación de la Alianza

Covenant Renewal

Bündniserneuerung

Fotos: Donnelly © 2005

 

 

 

ROM, Simon Donnelly. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Heiligtum in Belmonte, Rom, zu kommen, ist nicht schwierig. Im Prinzip. Es braucht nur etwas Zeit. Vor allem am Sonntag, wenn weniger Busse fahren. Und der 18. September war ein Sonntag.

Ich steige irgendwo in der Stadtmitte in den schmalen, schnellen Bus mit der Nummer 190 ein. Dieser Bus fährt nach Norden und Westen, und studiere eifrig irgendwie gleichzeitig die beiden Bücher mit den Angaben zu den beiden Heiligtümern in Rom, um sicher anzukommen.

Ah, das ist also ein "190 X", X für Express. Attenzione! Dieser Bus hält nicht an allen Haltestellen. Ich schaue in die verdutzten Gesichter mancher Passagiere, die versuchen, an Haltestellen auszusteigen, an denen wir einfach vorbeidonnern. "Es heißt X! X für Express!", ruft der Fahrer.

Ich sage ihm leise: "Ich würde gern an der Kreuzung Boccea/Framura umsteigen." "Come?!", fragt er zurück, was eigentlich Wie? und in Wirklichkeit "Häääää????" heißt. Immer wenn ich dieses Wort höre, habe ich den Eindruck, gerade ein völlig unmögliches Wort gesagt oder einen Ort erfunden zu haben, den es in Italien niemals gegeben hat. Also, er hat noch nie was von Framura gehört.

Zweiter Versuch: "Hmmmm, ich möchte in die Linie 905." - "Okay, dann steigen Sie in Galeotti um!" (Hinweis an die Fußwallfahrer allerZeiten: wenn Sie im Express-Bus gelandet sind und es früh genug merken, ist diese Information Gold wert!!!). Und dann sollte man folgenden Satz auswendig lernen: "Können Sie mir bitte sagen, wo ich aussteigen muss?" Dieser spezielle Fahrer war sehr nett und sagte mir genau Bescheid, als ich raus musste.

Jetzt kann nichts mehr schief gehen, ich sehe das Kreuz auf dem Glockenturm...

Dann mein zweiter Bus an diesem schönen Sonntagnachmittag. Der 905 sieht irgendwie aus wie ein Panzer... Riesig und wie für Überlandfahrten in Alaska gemacht. Alles gut und schön, bloß dass man die Haltestellen-Schilder nicht lesen kann, denn sie sind direkt an die Wände der Häuser in diesen engen Straßen genagelt, damit sie nicht vom vorbeibrausenden Verkehr umgefahren werden, also von unserem Bus etwa. Jetzt müsste man also Weltmeister im Schnell-Lesen sein oder es schaffen, den Busfahrer zu unterbrechen, der gerade in ein offenbar sehr persönliches, schwieriges Gespräch mit einem Fahrgast vertieft ist.

"Hmmmmmm, ich möchte bei Cellulosa/Santa Gemma aussteigen." - "Gut." Nach einer Weile sehe ich ein Schönstatt-Plakat vor dem Fenster, aber kein Wort kommt vom Fahrer. "Hmmm???" - "Ja, nächste Haltestelle aussteigen, an ihrer sind wir gerade vorbei..." Argh!

Herr, warum tust du mir das an? Jetzt muss ich den ganzen Hügel rauflaufen und mich durchfragen. Aber gut, es ist immer ein Grund hinter allem (außer Geduldstraining!). Schau, was ich dir zeigen möchte, Simon. Als ich schnaufend den Hügel hinaufkeuche, sehe ich ein kleines Stückchen Glockenturm des Heiligtums durch die Bäume lugen. Wie schön!!! So muss sich ein wahrer Pilger fühlen, ein echter Pilger, der Hunderte von Kilometern gewandert ist und nun endlich die heilige Stätte, das Ziel seiner Pilgerschaft, vor Augen hat... Zwischen mir und dem Heiligtum sind noch Bäume, Wände und Zäune, aber ich kann mich jetzt nicht mehr verlaufen, denn ich sehe das kleine Kreuz oben auf dem Türmchen. Wie der Stern von Bethlehem!

Hier waren Tausende von Schönstättern versammelt…

Ich komme endlich an der Ecke an, wo Pater Kentenich gestanden hat, wo das Bildstöckchen steht, wo er mit der Schönstattfamilie 1965 gefeiert hat, wo er zu ihnen gesprochen und er das Heiligtum, das ihm geschenkt worden war, wohl schon vor sich gesehen hat… Das große, gelb-weiße Schild, das letztes Jahr dort angebracht wurde und zur Einweihung einlud, hängt immer noch da und behauptet seinen Platz zwischen den anderen Schildern – und es ist sicher auch in zwanzig Jahren noch da! Und dann schließlich ein großes Schild mit dem Bauplan: "Internationales Schönstatt-Zentrum Belmonte".

Und da, mitten in diesem großen Rasengelände, ganz allein, da steht das nagelneue Heiligtum und wartet auf die Pilger, wartet auf die neue Gemeinschaft, die hier langsam entstehen soll. Aber um Himmels willen, da ist ja keine Menschenseele weit und breit!!!! Bin ich vielleicht am falschen Tag oder zur falschen Zeit da?

Als ich schließlich ankomme – unterwegs erinnere ich mich an die Tausende von Schönstättern, die letztes Jahr hier das Werden eines neues Heiligtums gefeiert haben - , da stelle ich fest, dass das Heiligtum schon ganz voll ist! Viele Frauen aus der Umgebung beten den Rosenkranz.

Teresinha Abram schaut zur Tür hinaus, welcher Pilger denn da ankommt. Ihr Mann, Nivaldo, begrüßt mich herzlich, und ich bin zu Hause. Das hier ist, Zehntausende von Kilometern von meiner Heimat entfernt, mein Zuhause. Hier gehöre ich hin.

Die Gottesmutter hat hier schon ein kleines Stück ihrer internationalen Familie

Bald darauf beginnt die heilige Messe, in Italienisch gefeiert von einem brasilianischen Priester, von Pater Ludovico Tedeschi (Argentinier italienischer Abstammung) und einem Französischsprachigen Priester aus Rom… Eine Gruppe Jugendlicher, die hier einen Besuch machen, spielt Gitarre und singt Lieder auf Spanisch und Portugiesisch. Ich mache mir südafrikanische Gedanken, in Englisch! Die Gottesmutter hat hier schon ein kleines Stück ihrer internationalen Familie. Es ist ein wunderbarer Ort, unsere Kirche in der großen Kirche. Pater Kentenich muss sich freuen. Und unser Papst auch, wenn er es wüsste.

Nach der Messe verbrennen wir vor dem Heiligtum die Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital aus dem großen Krug, der im letzten Jahr so oft gefüllt worden ist. Füllt die Krüge! Dann gehen wir heim, gestärkt, in die Welt, die wir von hier aus gestalten wollen.


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