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 published: 2005-09-27

Wie ein leuchtender Stern

Bischof Dr. Reinhard Marx kommt zur Feier des 50.Todestags von Schwester Emilie Engel nach Metternich

 

Jovenes de Chile en la tumba de la Hna Emilie Engel

Youth from Chile at the tomb of Sister Emilie Engel

Jugendliche aus Chile am Grab von Schwester Emilie Engel

Schw. Emilie: dieses Jahr ist ihr 50. Todestag  

Hna Emilie Engel: se celebra el 50° aniversario de su fallecimiento

Sr. Emilie Engel: the 50th anniversary of her death is celebrated this year

Schw. Emilie: dieses Jahr ist ihr 50. Todestag

 
Begegnung mit einem Menschen, der sich ganz dem Vatergott anvertraute  

Encuentro con una hija del Padre...

Meeting a child of the Father...

Begegnung mit einem Menschen, der sich ganz dem Vatergott anvertraute

 
& mit einem Menschen, der Grenzen erfahren hat  

... con alguien que vivió con sus limites

... with someone who had to live with her limitations

… mit einem Menschen, der Grenzen erfahren hat

 
&mit einer Botschaft für heute

... y que tiene un mensaje

... a person with a message and a mission

…mit einer Botschaft für heute

Fotos: Sr. Theres-Marie Maier © 2005

 
   

DEUTSCHLAND, Sr. Theres-Marie Maier. Es ist schon ein ungewöhnliches Bild für die Marienschwestern in Metternich, wenn Jugendliche aus Chile zum Grab von Schwester Emilie kommen. Sie lassen sich bei ihr nieder, einfach auf den Boden, möglichst nah am Grab. Sie sitzen da, so, als ob sie sich um eine Lebende versammeln, mit der sie ein vertrautes Gespräch führen möchten. Und tatsächlich, Schwester Emilie lebt. Sie lebt durch ihr positives Beispiel und man kann mit ihr sprechen. Manche Jugendliche schreiben auf, was sie Emilie Engel sagen wollen und stecken ihren Brief in die Erde, zwischen die Blumen auf ihrem Grab. Ob die Jugendlichen etwas von dem spüren, was eine 90jährige Schwester aus persönlicher Begegnung sagen kann: "Emilie hat immer Zeit gehabt. Bei ihr konnte man zu jeder Zeit klopfen und mit ihr sprechen." Und eine andere bezeugt: "Sie konnte zuhören! Und sie war immer gut zu mir!"

"Ihr Leben imponiert mir!" meint eine der jungen Frauen, "Schwester Emilie ist so normal und doch so groß!"

Emilie Engel wird 1893 geboren. Sie wächst in einer intakten religiösen Familie auf und erlernt ihren Traumberuf: Lehrerin. Wie zufällig lernt sie 1921 Schönstatt und Pater Kentenich kennen und schließt sich der apostolischen Bewegung von Schönstatt an.

Im Oktober 1926 ist die Gründungsstunde der Marienschwestern. Emilie Engel ist dabei. Sie verlässt ihr Elternhaus, ihre gesicherte Existenz und stellt sich ganz für die neue Gründung zur Verfügung. Jung ist Emilie Engel, als sie nach Schönstatt kommt und dynamisch. Sie kann etwas bewegen. Sie wird Novizenmeisterin, wirkt in der Leitung der Gemeinschaft mit und nimmt bis zu ihrem Tod im Jahr 1955 fast ununterbrochen Führungsaufgaben in der Schwesterngemeinschaft wahr.

Schon 1927 am Beginn ihres Schwesternlebens bietet Schwester Emilie Gott die Bereitschaft zu allen "erdenklichen Leiden" an, damit von Schönstatt aus "eine Heiligkeitsatmosphäre sich ausbreitet über ... die ganze Welt" (1927).

Gott nimmt das Angebot wörtlich; er schickt ihr alle "erdenklichen Leiden" – und Schw. M. Emilie lernt glauben, dass das Leid Zeichen der Liebe ist – eine Leiter, die sie Gott immer näher bringt. Sie ergreift die Hand Gottes, dessen unendliche Liebe sie immer mehr ahnt und erlebt.

Kämpfen mit den Problemen des modernen Menschen

Ihr größtes Leid, außergewöhnliche Zwangsnöte, Angst und das Gefühl zu versagen, werden für sie der Weg zum Glück. Ihr Heiligkeitsweg ist der Weg des Kindes zum Vater. Aber nicht von heute auf morgen. - Ihre melancholische, tief empfindsame Art wirft sie immer wieder auf sich selbst zurück. Sie erlebt schmerzlich Zurücksetzung, Unverstandensein und kämpft mit Minderwertigkeitsgefühlen. Ihre innere Geschichte spiegelt die typische Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit, zwischen Aufbruch und Zusammenbruch.

Dies noch mehr, als sie an Tuberkulose erkrankt. Mehrere schmerzvolle Operationen bringen keine Heilung. Fast vier Jahre lang liegt sie einsam in Kliniken und Sanatorien. Bis zu ihrem Lebensende – 20 Jahre lang – leidet sie an den Folgen. Ihre äußere Schönheit schwindet. Ihr Rücken verkrümmt sich. Sie ist an den Rollstuhl gebunden. Schließlich verliert sie auch die Sprache und kann sich nur noch mit einem Schreibtäfelchen verständigen.

Kraft gibt ihr die Erkenntnis: "Vater, ich glaube, dass du mich von Ewigkeit und für alle Ewigkeit als deinen Liebling auserkoren hast. Du hast mir auch gezeigt, dass ich nicht so sehr durch äußere Talente und Fähigkeiten, sondern durch Lieben und Leiden das Schönstattwerk befruchten soll" (Oktober 1940) Emilie Engel erfährt, dass der himmlische Vater auf sein Kind schaut, es wirklich liebt und es für die Erfüllung große Aufgaben braucht. Ihre körperliche und seelische Gebrechlichkeit ist kein Hindernis, den Weg der Heiligkeit zu beschreiten, im Gegenteil. Sie riskiert alles und wird zu einem leuchtenden Stern.

Zu ihrem 50. Todestag werden viele Menschen kommen, um ihr Leuchten wahrzunehmen. Denn sie wirkt bis heute.

Gedenktag am 22. Oktober

Am 22. Oktober gedenken Freunde und Verehrer von Schw. Emilie in Koblenz-Metternich, wo sie zuletzt gelebt und ihr Grab gefunden hat, ihres Heimgangs. Anmeldungen aus ihrer Heimat, aus dem Schwabenland, aus dem Saarland, aus dem Trierer Land und anderen Teilen Deutschlands liegen schon vor. Von der Liebfrauenhöhe kommt eine Wallfahrt eigens zu diesem Gedenktag. Der Termin steht schon fest in ihrem Kalender. Bischof Dr. Reinhard Marx, Trier und Generalvikar Dr. Georg Holkenbrink haben ihr Kommen angekündigt.

Hat Schw. Emilie den Menschen heute etwas zu sagen? Offensichtlich ja, denn über 500 Jugendlichen aus aller Welt ist es im Rahmen des Jugendfestivals in Schönstatt wichtig gewesen, Metternich zu besuchen. Sie kamen aus Südafrika, Chile, USA, Ungarn, Rumänien, Österreich, Brasilien, Spanien und Porto Rico um sich von ihr motivieren zu lassen, das Leben aus dem Glauben an die Liebe des himmlischen Vaters zu gestalten.

Nähere Infos zur Veranstaltung

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Last Update: 30.09.2005 Mail: Editor /Webmaster
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