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 published: 2005-08-05

"Ich glaube, dass wir die Welt verändern können"

Die ersten 200 Chilenen kommen für das Internationale Jugendfestival in Schönstatt an

Müde, aber glücklich kommen die Chilenen an.  

Cansadas y felices: llegada de las chicas de Chile, despues de un viaje de 17 horas

Tired, but happy: the girls from Chile arriving after a 17 hours trip

Müde, aber glücklich kommen die Chilenen an.

 
Die Chilenen versammeln sich vor dem Urheiligtum.  

Se dirigen al Santuario Original

They go to the Original Shrine

Die Chilenen versammeln sich vor dem Urheiligtum.

 
Die vielen Gedanken und Gefühle möchten gerne aufgeschrieben werden.  

Hay que anotar las emociones, experiencias, ideas...

They feel the need to write down their emotions, experiences, ideas

Die vielen Gedanken und Gefühle möchten gerne aufgeschrieben werden.

 
Rosario Lopez, 16 Jahre, aus Rancagua: Ich hoffe, hier in Schönstatt viel Kraft tanken zu können, für unsere Ideale weiterzukämpfen.

Rosario Lopez, 16 años, de Rancagua: „Espero cargar muchas fuerzar para seguir luchando por nuestros ideales” ideal

Rosario Lopez, 16, from Rancagua: I hope to recharge the batteries here, in order to continue to fight for our ideals.

Rosario Lopez, 16 Jahre, aus Rancagua: “Ich hoffe, hier in Schönstatt viel Kraft tanken zu können, für unsere Ideale weiterzukämpfen.“

 
Ein Foto hält das Urheiligtum fest.  

No deben faltar las fotos de recuerdo

The photos with the Original Shrine are a “must”

Ein Foto hält das Urheiligtum fest.

Fotos: Kanya © 2005

 

 

 

WJT SCHÖNSTATT, eka. Es ist Dienstagvormittag, der 2. August. Im Haus Sonnenau werden Matratzen geschleppt und Tische aus den Zimmern getragen. Jedes noch so kleine Stück freie Fläche wird genützt. Dort, wo davor Tischtennisplatten waren, ist jetzt ein Matratzenlager. Ein internationales Helfercamp von 14 jungen Frauen bereitet gemeinsam mit anderen Volontären und den Schwestern alles für die Ankunft der rund 200 Chilenen vor.

"Das Haus platzt aus allen Nähten", so Schwester M. Vernita. Auch in der Küche wird fleißig gearbeitet. Köchin Justine Backes rührt gerade 45 kg Fleisch fürs Abendessen: "Heute gibt es Rindfleischstreifen á la Stroganoff, mit Salaten und Reis."

In einem ehemaligen Lagerraum wurden eigens für die chilenischen Gäste sogar zusätzliche Duschen errichtet. Und damit der Weg bis zum Festivalzentrum nicht so lang ist, hat man kurzerhand eine improvisierte Brücke über den kleinen Bach gebaut. Schwester M. Vernita: "Alle arbeiten zusammen, um das Unmögliche möglich zu machen."

Jeden Moment können die Chilenen eintreffen. Jeder, der durch die Eingangshalle geht, schielt neugierig hinaus auf den Parkplatz, ob irgendwo schon ein chilenisches Gesicht oder ein chilenischer Koffer zu erblicken ist.

Fast 17 Stunden unterwegs

Um 14.30 Uhr fährt der sehnsüchtig erwartete Bus vor. Am Flughafen gab es Probleme mit dem Gepäck, das Gepäck passte nur mit vereinten Verstauungskünsten in die gemieteten Busse und schließlich explodierte während der Fahrt bei einem Bus auch noch ein Reifen.

Müde sind sie alle, aber glücklich, endlich hier zu sein. Fast 17 Stunden waren die Chilenen unterwegs. Die 16jährige Ljubica Sarka Malinarich Sarabia aus Iquique beschreibt: "Die Reise war furchtbar. Aber jetzt sind wir endlich da, und die Strapazen haben sich ausgezahlt."

"Es ist ein Geschenk, hier zu sein", sagt Camila Mercadal aus Talca (17 Jahre). "Meine Eltern sind nicht katholisch. Ich wollte gerne hierher kommen, aber ich hätte nicht im Traum gedacht, dass mich meine Eltern fahren lassen. Dann hat ein Priester meinen Vater irgendwie davon überzeugt, dass es gut für mich wäre, nach Schönstatt und Köln zu fahren. Ich hab es gar nicht glauben können, als er mir gesagt hat, dass ich fahren darf. Ich bin mir sicher, die Gottesmutter hatte da ihre Finger im Spiel."

Starker Einsatz

Für viele war es nicht leicht, nach Deutschland zu kommen, vor allem wegen den hohen Reisekosten. "Ich bin die einzige aus meinem Ort. Die anderen konnten leider nicht mitkommen, da es für sie zu teuer war", erzählt Ljubica.

Zudem sind in Chile gerade keine Ferien. "Wir waren alle sehr nervös, als wir uns entschieden haben, nach Deutschland zu fahren. Seit gestern haben wir eigentlich wieder Schule, und wenn wir heimkommen, müssen wir natürlich alle Tests nachholen", so Paulina Negroń, 16 Jahre, aus Temuco.

Die 19jährige Mariá Jesús studiert Betriebswirtschaft: "Es bringt ziemliche Schwierigkeiten, wenn man so lange weg von der Uni ist. Mein Bruder hat mich gefragt, ob ich verrückt sei und wie ich dieses Jahr schaffen wolle. Die Gottesmutter wird mir helfen."

Paulina Negroń erzählt, warum sie unbedingt nach Schönstatt kommen musste: "Schönstatt ist ein ganz besonderer Ort. Hier hat alles begonnen, hier kann man die Geschichte fühlen. Hierher zu kommen ist, wie seine echten Eltern zu treffen, wenn man ein Adoptivkind ist. Ich freue mich schon so, das Urheiligtum zu sehen."

Pilar Saenz, 18 Jahre, aus Rancagua, sagt: "Ich bin hergekommen, weil ich die Welt verändern möchte. Und ich glaube, gemeinsam können wir das schaffen."

Diese ganz besondere Luft im Urheiligtum

Nach einer kurzen Auspack- und Erfrischungspause ist es soweit: Gemeinsam machen sich die Chilenen mit den Schwestern auf den Weg - zum Urheiligtum. Die Müdigkeit scheint durch die Vorfreude wie weggeblasen. Überall hört man lebendiges Getratsche, viele machen Erinnerungsfotos. Über die Hecke sieht man bereits das Dach der Kapelle, dann wird es plötzlich ganz still.

Berührt sitzen die jungen Chilenen nach einer kurzen Andacht in der Wiese neben dem Urheiligtum, manche haben die Augen geschlossen, andere schreiben in ihrem Erinnerungsbuch. "Es ist eine unglaubliche Erfahrung, das, was man sich immer vorgestellt hat, auf einmal vor sich zu sehen", sagt Pilar Saenz. Die 16jährige Andrea Saenz, ebenfalls aus Rancagua, meint: "Es gibt eine ganz besondere Luft im Urheiligtum, und die muss man ganz tief einatmen."

In den nächsten Tagen werden die Chilenen das Schönstatt-Zentrum entdecken und erforschen und in kleinen Gruppen zu verschiedenen Themen arbeiten. Andrea Saenz beschreibt, wie sie sich ihren Aufenthalt vorstellt: "Jetzt wollen wir erst einmal das Urheiligtum genießen, dann das Jugendfestival in Schönstatt und dann den Papst."

Die 200 Chilenen sind erst der erste Teil einer Riesendelegation von knapp 600 jungen Chilenen. Chile ist damit beim internationalen Jugendfestival in Schönstatt das am stärksten vertretene Land, neben Deutschland. Auch beim Weltjugendtag in Köln sind die Chilenen eine der größten Teilnehmergruppen. Die 16jährige Simona Gillio aus Rancagua

meint dazu: "Wir wollten mit vielen Chilenen kommen, um der Welt zu zeigen, dass es in Chile viele junge Menschen gibt, die Jesus wirklich lieben."

Mehr Fotos
Fotos auch in: www.wjt.schoenstatt.de


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Last Update: 05.08.2005 Mail: Editor /Webmaster
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