8000 Scheiben SalamiEine zahlenstarke Bilanz zum Internationalen Jugendfestival |
"We did it!" Der 18jährige Hernandes aus São Paulo (Brasilien) war für ein Jahr in Schönstatt und arbeitete für das Festival. "Ich bin jetzt ziemlich müde", meint er. Verständlich. Zuerst die intensiven Vorbereitungen, dann die Abwicklung des Festivals selbst: Die Helfer waren jeden Tag von 7 Uhr in der Früh bis 2 oder 3 Uhr am nächsten Morgen unterwegs. Und gleich nach der Abschlussveranstaltung "Night of the Kings" am Mittwochabend begann gegen Mitternacht der Abbau. Alle Festival-Zelte mussten bis morgens um 6 Uhr weg sein, sonst hätte für einen weiteren Tag die teure Miete bezahlt werden müssen. Hernandes: "Wir haben gearbeitet wie verrückt!" Bis zum Freitagabend war dann das ganze Festivalgelände wieder geräumt, die Kapelle im Pilgerheim wieder eine Kapelle und nicht mehr das belebte Festivalbüro, die Merchandisingshops, die Kühlschränke, die Bühnen – alles wieder fort. Ganz nebenbei musste die Abreise von Tausenden Jugendlichen koordiniert werden, die zu den Tagen der Begegnung in verschiedene deutsche Diözesen fuhren. Wo darf wann welcher Bus einfahren, parken oder wegfahren, ohne dass ein Verkehrschaos ausbricht? Die Waschmaschine lief fast 24 StundenEs ist vorbei. Juanito, 25, aus Santiago de Chile, beschreibt: "Es fühlt sich ein bisschen merkwürdig an. Ich war nun fünf Monate lang hier, aber es ist alles so schnell gegangen. Plötzlich war das Festival da und dann auch schon wieder vorüber. Jetzt, da alles erledigt ist, kommt man sich wie ein Gast vor, obwohl man fünf Monate hier gelebt hat." Hernandes: "Das Schönste für mich war der Beginn und das Ende des Festivals. Als bei der ‚Welcome Home’-Party die Fahnen aller Länder wehten, hatte ich das Gefühl, dass hier wirklich etwas Großes passiert." Es war ein wirklich großes Festival, eine Uraufführung für Schönstatt. Noch nie waren so viele junge Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern in Schönstatt. Mit 2500 Menschen hatte man gerechnet, geschätzt wird, dass es letztendlich 2700 waren. Einige Jugendliche konnten doch nicht kommen, weil sie kein Visum erhielten - aus Senegal, von den Philippinen, aus Peru - dafür sind andere Gäste spontan angereist. Die Ausmaße des Festivals werden erst richtig bewusst, wenn man weiß, was während des Festivals alles gebraucht wurde. Allein für das Frühstück in der Sonnenau wurden für die 240 hier untergebrachten Jugendlichen insgesamt rund 1500 Liter Orangensaft und knapp 1000 Liter Milch gebraucht. "Wir hatten ein Auto voll Cornflakes und ein weiteres voll mit Chips", erzählt Sr. M. Lisanne. Die Waschmaschine lief in der Sonnenau fast 24 Stunden am Tag: "Das ist aber keine Waschmaschine, wie man sie zuhause hat, sondern das ist ein Riesending", beschreibt eine Schwester. Auch das Internet war rund um die Uhr in Betrieb, jeder wollte nach Hause mailen: "80 Stunden lief das Internet in diesen knapp 5 Tagen", rechnet Sr. Lisanne aus. Für Mittag- und Abendessen war ein Cateringunternehmen verantwortlich – 17.500 Mahlzeiten bereitete dieses während des Festivals zu. "Wir haben zum Beispiel für das Essen am ersten Abend 365 Kilo Nudeln gekocht und ebensoviel Fleisch für Geschnetzeltes verarbeitet", erzählt Catering-Chefin Martina Rasch. "Für ein Abendessen mit kalten Platten gab es 7800 Scheiben Brote, 5400 Scheiben Käse, 5400 Scheiben Wurst, sowie 8000 Scheiben Salami. Und dann noch pro Person eine dicke Essiggurke und insgesamt rund 130 Kilo Butter." Die knapp 3000 Teller, Messer, Gabeln und Gläser wollten auch wieder abgewaschen werden. 1500 Geschirrtücher kamen zum Einsatz. Martina Rasch: "Dank eines Waschdienstes der Marienschwestern hatten wir bei dieser Anzahl immer genügend frische Tücher zur Hand." Wieviel Liter Regen gefallen sind, kann keiner sagenNeben den Essensmassen gab es noch 1728 Rollen Toilettenpapier, 50.000 Festival-Postkarten, 3000 Liederbücher und ebenso viele Programmbücher, 2700 Pilgertaschen mit jeweils einer Kerze, einer Wasserflasche und einem Luftballon. Vieles, wie die Luftballons, wurde von verschiedenen Firmen gesponsert. So kamen die Festivalteilnehmer auch in den Genuss von 2000 heiß begehrten Regenmänteln. Wie viele Liter Regen das Festival begleiteten, bleibt hier unerwähnt – da auch nicht erhoben. Hernandes dazu: "Das Wetter war manchmal ein bisschen gemein. Aber bei den wirklich wichtigen Veranstaltungen, und vor allem beim Liebesbündnis für die Jugend der Welt, hatten wir schönes Wetter. Es haben viel zu viele Leute dafür gebetet, als dass das hätte anders sein können." 20 Langzeitvolontäre waren für das Festival aktiv, dazu gab es insgesamt rund 400 weitere freiwillige Helfer, darunter auch unzählige Schönstattschwestern und Mütter. Für die jugendlichen Helfer gibt es jetzt eine minimale Verschnaufpause, dann geht es weiter. Wohin? Nach Köln natürlich. Die meisten sind auch dort wieder im Einsatz und helfen mit, Schönstatt-WJT-Programm zu organisieren und zu gestalten. Der 23. August ist dann endgültig der letzte Tag, hier gibt es die große Helfer-Survival-Party in Schönstatt. Zusammengebrochen..."Wir hatten rund vier gebrochene Beine, zwei gebrochene Zehen, ein paar gebrochene Finger, Blasenentzündungen und ununterbrochene Ohnmachtsanfälle, weil die Jugendlichen vom vielen Feiern so erschöpft waren", erzählt Pater Duncan. Doch auch die gebrochenen Beine hüpften munter – gestützt durch Krücken - weiter. Letztendlich haben alle das Festival (gut) überlebt – ausgenommen der Sitzbänke am "Festival Plaza". Rund 20 Bänke waren am Ende zusammengebrochen. "Es gibt eine Sache, die absolut verboten ist: Ihr dürft nicht auf den Bänken stehen!", war bald der Einstimmungssatz für alle Veranstaltungen. "Diese Bänke waren für brave, ruhig sitzende Menschen konstruiert", schmunzelt eine Schwester. "Nicht aber für begeisterte Jugendliche, die vor Freude auf ihnen springen – und noch dazu im Takt." |
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