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 published: 2005-08-30

Nach dem WJT – es "deutschelt" – es nervt

Eine Weltjugendtagsteilnehmerin meldet sich zu Wort

 

Unglaublich bis unfassbar: die echte Begeisterung der Jugend

Increíble: el entusiasmo de los jovenes

Increcible: the enthusiasm of the youth

Unglaublich bis unfassbar: die echte Begeisterung der Jugend

 
...und gleichzeitig die tife Sehnsucht nach Gebet  

...y la profundadid de la oración

...and the profound prayer atmosphere

...und gleichzeitig die tife Sehnsucht nach Gebet

 
Die Jugend der Kirche hat sich getroffen…  

Fue un encuentro de la juventud de la iglesia...

The youth of the church met...

Die Jugend der Kirche hat sich getroffen…

 
...in der Liebe zu dieser Kirche.  

... en el amor a esa iglesia

...loving this church

...in der Liebe zu dieser Kirche.

Fotos: Kaut © 2005

 

 

 

WJT-MOMENTE, Eva-Maria Baumgarten. Eine Woche ist seit dem einzigartigen WJT vergangen und schon wird in den deutschen Medien eine Auswertung des Weltjugendtags vorgenommen, die man so schnell nach einem solchen Ereignis noch gar nicht vornehmen kann.

"Nicht Weltjugendtag, sondern Weltpapsttag" so tritt Raschke, der Sprecher von "Wir sind Kirche – Jugend" den gesamten Montag direkt nach dem WJT auf. Auf allen Kanälen kommt er zur Sprache und immer wieder bringt er seine Kritikpunkte an: Es wurde zu wenig über Sex und Kondome geredet, die Stellung der Frau in der Kirche wurde wieder unter den Tisch gekehrt und für die Jugendlichen war kein Diskussionsraum zu diesen Themen vorgesehen. "Von diesem WJT wird kein Aufbruch ausgehen" so Raschkes Fazit. Dass bei diesen Beiträgen der Eindruck entsteht, dass die Jugend der Welt in Köln nur zusammengekommen sei, um sich von "Wir sind Kirche" mit Kondomen beschenken zu lassen und die Organisatoren des WJT die "Bösen" sind, die angeblich nur die konservativen Gruppen zum WJT eingeladen haben, die einzig gekommen sind dem Papst zuzujubeln, liegt nahe.

Warum muss man immer wieder alles schlecht machen?

Es "deutschelt" ganz gewaltig nach dem Weltjugendtag. Warum muss man in unserem Land immer wieder sofort alles schlecht machen und vorschnell Urteile treffen ohne die Jugend, die schließlich zum Weltjugendtag zusammen gekommen war, selbst zu Wort kommen zu lassen?

Als jugendliche Teilnehmerin des XX. Weltjugendtags bin ich sehr verärgert über diesen Umgang mit dem WJT. Zusammen mit einer Gruppe von 56 Personen haben wir auf dem WJT ganz tolle und tiefe Erfahrungen gemacht. Klar, war es für uns alle etwas Besonderes den Papst zu sehen, manche konnten sogar ganz nah dran sein, aber das war nicht alles. Gerade bei der Feier der Vigil und des Abschlussgottesdienstes war eine sehr gesammelte und konzentrierte Stimmung zu erleben, eine Atmosphäre, in deren Mittelpunkt der stand, der uns in Köln zusammengeführt hat: Jesus Christus!

Jugend ist nun mal nicht so, wie die Medien sie gerne hätten

In vielen öffentlichen Diskussionen wird die Jugend der Welt darauf beschränkt, verrückt nach Sexualität zu sein und die Tradition der Kirche und ihre Lehre völlig abzulehnen. Dass es aber Jugendliche gibt, und dass dies nicht wenige sind, denen es eben um mehr geht, die auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen sind und sich dabei an Vorbildern, der Kirche und Heiligen orientieren möchten, das wird einfach ignoriert. Dass ein so demütiger und bescheidener Papst, wie Benedikt XVI. unter die Vorbilder der Jugendliche fällt, ist nicht verwunderlich, gerade in einer Zeit, in der eine "Ellenbogenmentalität" vorherrscht. Ein Mensch, der sein Leben voll in den Dienst Christi stellt und sich nicht scheut, seinen Standpunkt überall zu vertreten und seine Botschaft klar auszusprechen, das gefällt uns. Wo finden sich heute noch solche Menschen, die nicht wie ein Fähnchen im Wind ihre Botschaft weitersagen und sich nach der Masse richten? Wie sollen Jugendliche lernen, klar und kompetent hinter ihrem Standpunkt stehen, wenn sie sich nicht an Vorbildern orientieren können, weil es diese nicht mehr gibt? Geht eine Gesellschaft ohne Vorbilder und entschiedene Menschen nicht den Bach hinunter? Wo soll eine Gesellschaft hinführen, in der es nicht möglich zu sein scheint, eine Veranstaltung wie den Weltjugendtag stattfinden zu lassen, ohne vorschnell ein Urteil zu fällen, ohne die Möglichkeit einzuräumen, dass durch den Weltjugendtag tatsächlich ein Aufbruch durch die deutsche Kirche und die deutsche Gesellschaft gehen kann.

Am Aufbruch mitarbeiten - statt alles kaputt zu machen!

Aufbruch heißt ja nicht, dass alles, was bisher in der Kirche ist, völlig abgelehnt und abgeschmettert wird, sondern der Aufbruch, der vom WJT zu erwarten ist, ist ein neues Auseinandersetzen mit Fragen des Glaubens, des christlichen Handelns und eines würdigen Lebens. Aufbruch meint ein mutigeres und entschlosseneres Zeugnis für den Glauben, nicht ein absolutes Auflehnen und Ablehnen der Wertvorstellungen der katholischen Kirche. Ich wünsche mir für die deutsche Kirche, dass dieser Aufbruch, der vom WJT ausgehen kann, nicht in unsinnigen Diskussionen abgeschmettert wird und wir als Deutsche bereit sind an diesem Aufbruch mitzuarbeiten, uns neu aktiv in die Gestaltung von Kirche einbringen und es zulassen, dass Gott in dieser Welt handelt, auch wenn das nicht immer in den beschränkten Horizont der Menschen passt.



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Last Update: 30.08.2005 Mail: Editor /Webmaster
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