Die Pilgernde Gottesmutter zieht weite KreiseGeht Burundi dem Frieden entgegen? Die Schönstatt-Bewegung betet und engagiert sich dafür |
BURUNDI, mkf. Nach einem Jahrzehnt ethnisch motiviertem Bürgerkrieg mit 300 000 Toten steht Burundi nun in der schwierigen Phase des Beginns eines Versöhnungsprozesses. Die Wahlen Anfang Juli verliefen ohne größere Zwischenfälle. Beobachter in Burundi werten dies als Zeichen dafür, dass einerseits das internationale, vor allem afrikanische Engagement einschließlich der stationierten Friedenstruppen, als auch das nach langen Verhandlungen erreichte Abkommen der Machtteilung stabilisierende Wirkung zeigen. Andere Beobachter schauen auch auf andere Zeichen – wie das Liebesbündnis, das im Monat Juni 172 Personen aus der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter geschlossen haben. Dem Abkommen der Machtteilung hatte sich vor zwei Jahren auch die FDD angeschlossen und die Waffen niedergelegt. Im August wird das neue Parlament, das laut Abkommen 60 Prozent Hutu- und 40 Prozent Tutsi-Abgeordnete haben wird, einen neuen Präsidenten wählen. Der bisherige Staatschef Domitien Ndayizeye – er war erst Ende Juni mit seiner Frau bei der Pilgermesse in Mont Sion Gikungu - , dessen Frodebu-Partei bei den Wahlen nur als zweitbeste Hutu-Partei abschnitt, wird dann sein Amt wohl an den FDD-Chef, Pierre Nkurunzira, abgeben müssen. Gleich neben dem Heiligtum und der Pilgerkirche in Bujumbura entsteht zur Zeit das neue Bewegungshaus, ein Friedenszentrum für Burundi. Die Aktion "Dem Frieden einen Stuhl anbieten" läuft gut an. Der Bau geht schnell voran. "Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr schon im neuen Haus unsere Tagungen halten können," so Schwester Lisette. "Das neue Bewegungshaus gibt eine große Sache für die große Bewegung", sagt Monsignore Dr. Peter Wolf, der im Mai Burundi besuchte. " Ich erfahre viel vom Wachsen der Bewegung, besonders von den Pilgernden Gottesmutter, die zu Hunderten immer neue Kreise zieht- auch in den Gefängnissen des Landes Die Schwestern sind dankbar für den Einsatz meiner Mitbrüder", ergänzt er. Im Juni haben 172 Personen, die zur Kampagne der Pilgernden Gottesmutter gehören, ihr Liebesbündnis geschlossen. Als Zeichen dafür erhalten sie einen Anhänger mit der Pilgernden Gottesmutter, und stolz tragen sie T-Shirt und Fahne... Schönstatt-Priester in BurundiMonsignore Dr. Peter Wolf erlebte bei seinem Besuch in Burundi wieder, wie die Diözesanpriester im Land in ihren Pfarreien mithelfen, Schönstatt aufzubauen, und wie unter Seminaristen das Interesse an den Schönstatt-Priestergemeinschaften stark ist. In Gitega, wo drei Priester des Instituts wirken, lud Pfr. Jean-Marie Harushimana vier Interessenten aus der Schönstattgruppe zu einem Treffen ein. "Es ist eine gute Runde mit hohem Interesse an unserer Gemeinschaft", berichtet Dr. Wolf. "Alle vier kennen Schönstatt aus der Jungmännerzeit und sind bereits engagiert bei der Jugend oder in der Theologengruppenarbeit. Es sind apostolisch eingestellte Leute, wie wir sie uns wünschen." Ein besonderes Erlebnis, so Dr.Wolf, war der Besuch in Mutumba, beim Vertrauensheiligtum. "Wir fahren zusammen nach Mutumba und besuchen dort die Marienschwestern und das Heiligtum. Diese erzählen uns viel von der schlimmen Zeit des Krieges und Überfälle. Bis zu 10 000 Flüchtlinge waren im Gelände um das Heiligtum untergekommen. Die Schwestern haben den Leuten die Treue gehalten und das wird ihnen hoch angerechnet in der Bevölkerung." Auch in Kenia: Schönstatt wächst durch die Pilgernde GottesmutterAuf dem Rückflug machte Dr. Wolf kurz Station in Nairobi, Kenia, wo Dr. Joseph Kariuki, rofessor an der Universität von Kenia, Mitglied des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester, ihm von Schönstatt in Kenia berichtet. Um Dr.Kariuki wächst seit Jahren die Schönstattfamilie von Kenia: "Voll Freude erzählt er, wie seine Leute sich immer wieder treffen und wie die Pilgernde Gottesmutter immer neue Kreise zieht." |
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15.07.2005
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