"Und wie geht es dem Bruder?"Feier des goldenen Priesterweihe-Jubiläums von P. Alfons Boess in Viña del Mar, Chile |
CHILE, María de los Ángeles Miranda B. "Pater Kentenich hatte ein außergewöhnliches Gedächtnis", erinnert sich Pater Alfons Boess bei seinem Goldenen Priesterweihe-Jubiläum. Er erzählte diese Geschichte: " Als er in den Vereinigten Staaten war, habe ich ihm manchmal aus Deutschland und auch aus Chile geschrieben, und er antwortete mir darauf. Ich habe diese Briefe noch. Als er 1965 nach Schönstatt zurück kam, ging er auch in die Aula zur Begrüßung der Marienschwestern. Es waren über 400 Schwestern dort. Meine Schwester – Maria Alfonsia-, Schönstätter Marienschwester – stand im Gang, als er ankam. Und er erkannte sie wieder, das war unglaublich, weil sie noch Novizin war, als Pater Kentenich nach Amerika ging. Und er fragte sie: " Wie geht es Ihrem jüngeren Bruder?" Es war unmöglich, ich war doch einer von vielen und dieser Schwester war eine von 400, und das Ganze nach 15 Jahren, die er aus Schönstatt weg war!" Es ist deutlich, dass das, was Pater Alfons Boess, der den Gründer gut persönlich kennen gelernt hat, besonders beeindruckte, nicht nur Pater Kentenichs besonders gutes Gedächtnis war, sondern dass er persönlich sich dank dieser Fähigkeit des Gründers sich von ihm besonders geliebt und erwählt fühlte. Zweifellos, Pater Alfons und seine Generation wurden auserwählt. Seine Mitbrüder im Priesterseminar der Pallottiner waren diejenigen, die in die Fußstapfen der ersten Schönstattgeneration getreten sind und in den 2.Weltkrieg zogen, um den Ver Sacrum, den Heiligen Frühling, zu leben, mit dem Motto: "Um der Reinen willen, die sich opfern, rettet Gott ein ganzes Volk". Und sie starben und gaben ihr Leben für Schönstatt. Pater Alfons überlebte, aber er brachte große Opfer. Er lebte sein Noviziat fünf Jahre lang im Schützengraben and dann weitere fünf Jahre in russischer Gefangenschaft. Darum wurde am vergangenen 17.Juni sein Goldenes Jubiläum im Heiligtum von Agua Santa, in Viña del Mar, in Dankbarkeit für seine väterliche Anwesenheit gefeiert, die es der Schönstattfamilie von Viña möglich gemacht hat, einen der Schönstätter der ersten Stunde unter sich zu wissen. Außerdem lebte er 47 von seinen 50 Jahren des Priestertums in Chile, die meisten Jahre in Valparaiso und Viña. Ich habe die verlorenen Jahre wiederbekommen...Die Aula war vollständig gefüllt. Flaggen hingen von den Wänden herunter und Kinder trugen kleine deutsche und chilenische Fähnchen. Pater Alfons leitete die heilige Messe, konzelebriert von Bischof Gonzalo Duarte und einigen Priestern aus der Bewegung. "Persönlich von Gott ausgesucht", sagte Pater Mariano Irureta in seiner Predigt. Er bezog sich dabei auf die Berufung von Pater Alfons, der nach vielen Prüfungen und Gefahren in seinem Leben sich 1955 in Schönstatt zum Priester weihen lassen konnte. Pater Alfons habe erzählt, wie Pater Kentenich, als sie durch die Nationalsozialisten aus dem Priesterseminar herausgeworfen wurden, sie an Jesu Worte erinnert habe: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, dass ihr hingeht und Frucht bringt". Pater Mariano betonte, das in diesem Satz der Vorrang der Gnade und des Erbarmens deutlich wird, weil Gott sich in seinen kleinen Werkzeugen verherrlichen will. Auf diesem Wege wählte er die Generation "heiliger Frühling", "um eine Antwort auf die Herausforderungen und Bedürfnisse der Zeit zu geben. Einer Welt, die auseinander fiel, in der die Lebenshoffnung verloren gegangen war. Gott berührte sie und ihnen brach diese Lebenshoffnung auf, neue Menschen in einer neuen Gemeinschaft zu formen, die Christus durch sie verwirklichen wollte. Er betonte auch die väterliche Nähe von Pater Alfons zu den jungen Priestern der Gemeinschaft der Patres. Er sprach auch von der Zuneigung, die er zu jeder armen Person, zu den bedürftigen Menschen und zu den Kindern in der Kindertagesstätte hat, die er mit der deutschen Gemeinde unterhält und wie niemals ein Notleidender, der an seine Tür klopfe, ohne Kleidung und Essen von dannen gehe. Nach der Eucharistiefeier lief die Feier weiter. Eine Band, die von einer deutschen Schule kam, begleitete die Feierlichkeiten. Pater Alfons freute sich sehr und sagte ganz einfach, dass er sich so viel Zuneigung niemals hätte vorstellen können. Er sagt immer wieder, dass der Krieg ihm 10 Jahre seines Priestertums gekostet habe. Nun müsste er eigentlich heute sein 60. Priesterweihejubiläum feiern. An jenem Morgen sagte sehr bewegt, dass Gott ihm diese 10 Jahre heute zurückgeschenkt habe. Übersetzung: Birgit Brömmel, Wesel, Deutschland
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02.08.2005
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