Führende Religionswissenschaftler treffen sich in SchönstattKolloquium Gewalt und Religion 2005 (COV&R 2005) der Purdue-Universität in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck zu "Mimetischer Theorie und der Nachahmung des Göttlichen" |
SCHOENSTATT, Ann W. Astell. Das Kolloquium Gewalt und Religion (COV&R) hält vom 6. -10. Juli 2005 in Schönstatt seine Jahreskonferenz 2005. Über hundert Wissenschaftler aus zwanzig verschiedenen Ländern nehmen an Vorträgen und Workshops zum Thema "Mimetische Theorie und die Nachahmung des Göttlichen" teil. Gastgeber der von der Purdue-Universtität in West-Lafayette, Indiana, USA, in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät Innsbruck veranstalteten Tagung sind in diesem Jahr die Schönstätter Marienschwestern. Es wird bei der Konferenz auch darum gehen, das Denken von René Girard und die christliche Anthropologie von Pater Josef Kentenich (1885-1968) miteinander ins Gespräch zu bringen; letzterer entwickelte eine spirituelle Pädagogik, die offensichtlich resistent machte gegenüber der Massensuggestion des Dritten Reiches. "Nachahmung des Göttlichen""Die ‚Nachahmung des Göttlichen’ ist ein vielschichtiges Thema", sagt Ann W. Astell aus USA, Schönstätter Marienschwester, die COV&R 2005 organisiert. "Es klingt darin die klassische Idee der Jüngerschaft an, aber es bringt auch das Thema der Darstellung Gottes und des Göttlichen in der Kunst in die Diskussion sowie die Frage nach der Bemächtigung des Göttlichen in Politik und Konsumkultur sowie natürlich das Thema der Instrumentalisierung der Religion zur Rechtfertigung von Gewalt. Gott kann in einer Ikone ‚nachgeahmt’, aber auch in einem Idol nachgeäfft werden..." "Mimesis" ist das griechische Wort für "Nachahmung". Professor René Girard, Stanford-Universität (Kalifornien), Begründer von COV&R und einer der führenden Vertreter der Mimetik, ist bekannt für seine Arbeiten zum "ansteckenden" Gruppenverhalten und zum "Sündenbock-Mechanismus". Girard ist Autor bedeutender Werke der Literaturkritik, Anthropologie und Exegese. Pater Cantalamessa hat in den diesjährigen Fastenexerzitien für den Papst und die Kurie auf seine Schriften den Begriff der Eucharistie als "Sakrament der Gewaltlosigkeit" Bezug genommen. Die Rolle der Religion im NahostkonfliktAlle Plenumsveranstaltungen finden im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt, Vallendar, statt. Konferenzsprache ist Englisch. Der Dekan der Theologischen Fakultät Innsbruck, Józef Niewiadomski, eröffnet die Tagung am Nachmittag des 6. Juli. Er spricht über christliche Jüngerschaft als Imitatio Christi, Nachahmung Christi, in Blick auf das Werk von Dietrich Bonhoeffer und Raymund Schwager. Jean-Luc Marion (Sorbonne, Paris), von manchen als der weltweit führende Religionsphilosoph erachtet und für seine theo-ästhetischen Werke über das Bild und die Eucharistie berühmt, spricht am 6. Juli um 20.00 Uhr über "Das Bild ohne Mimesis". Margaret R. Miles (Berkeley), frühere Vorsitzende der Amerikanischen Akademie der Religion und Autorin mehrerer Bücher zur augustinischen Theologie und dem Gebrauch von Bildern in der Geschichte der Christenheit, hält am Donnerstagmorgen einen programmatischen Vortrag. Danach spricht Allen Frentzen (Loyola Universität-Chicago) über die Rolle der Religion in der Ausbildung des Soldatenethos im Ersten Weltkrieg. Die beiden Politikwissenschaftler Mumtaz Ahmad (Hampton Universität) and Eliezer Don-Yehiya (Bar-Ilan Universität, Israel) sprechen ebenfalls am Freitag über die religiösen Dimensionen des Nahostkonflikts. Touristisches und kulturelles RahmenprogrammZusätzlich zu diesen Plenarveranstaltungen wird es eine Reihe von Workshops geben zu Literaturkritik, Exegese, Anthropologie, Katechese, Wirtschaft, Kunst, Film, Psychologie, Philosophie und Politik. In einer eigenen Sessio geht es um die Theologie von Bernard Lonergan im Vergleich mit der Theorie Girards. In einer weiteren Sonder-Sessio geht es um hundert Jahre von Cervantes Don Quichotte. Die Teilnehmer freuen sich auf das touristische und kulturelle Rahmenprogramm, das einen Ausflug ins Weltkulturerbe Mittelrhein ebenso einschließt wie ein Abendkonzert mit dem Jugendkammerchor und der Mädchenkantorei der Liebfrauenkirche in Koblenz, dirigiert von Manfred Faig. Untergebracht sind die Teilnehmer in Hotels in Koblenz und Vallendar sowie in Schönstatt in Haus Marienland, Haus Marienau und Haus Sonnenau. Online-Registrierung über die Webseite von COV&RPressekontakte über: pressoffice@schoenstatt.de |
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07.06.2005
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