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 published: 2005-06-10

"Brotmutter, hilf uns Arbeit schaffen für alle!"

Arbeiterwallfahrt zum Heiligtum in La Loma

Peregrinación de trabajadores al Santuario de La Loma

Workers’ pilgrimage to the Shrine in La Loma

Arbeiterwallfahrt zum Heiligtum in La Loma

 
 

„Madre del pan, ayúdanos a generar trabajo para todos”

“Mother of Bread, help us create work for all!”

“Brotmutter, hilf uns Arbeit zu schaffen für alle!“

 
 

desde el movil los jovenes acompañan

From the car, the youth accompanies the pilgrimage with songs

Vom Auto aus begleiten Jugendliche die Lieder

 
 

Llegada

Arrival

Ankunft

 

Misa

Mass

Messe

Fotos: Ríos © 2005

 

ARGENTINIEN, Tita Ríos. In einem von andauernd hoher Arbeitslosigkeit geprägtem Land hat der Erzbischof von Paraná, Mario Maulión, am 5. Juni die Schaffung von Arbeitsplätzen gefordert und dazu die ganze Gesellschaft in die Verantwortung gerufen. Bischof Maulión rief auf, "uns zu verpflichten, Arbeit für alle zu schaffen, da wo wir können, in der Situation, in der wir leben". Am Schluss der 16. Arbeiterwallfahrt zum Heiligtum in La Loma, Paraná, sagte er: "Bei dieser Feier, in der wir so sehr an die Gottesmutter als Brotmutter denken, wollen wir sie bitten uns zu helfen, Arbeit für die andern zu schaffen. Das ist eine Verpflichtung. Wir wollen nicht nur um Arbeit bitten, sondern darum, dass wir selbst Arbeit schaffen können."

Tage vor der Wallfahrt hallte in den Straßen von Paraná immer wieder das Echo eines Lautsprecherwagens und von Musik, Einladung an alle zur Teilnahme an der Wallfahrt. An den Pfarrkirchen und in den Schaufenstern hingen Plakate mit dem MTA-Bild und dem Motto: "Brotmutter, hilf uns Arbeit zu schaffen für alle!" Dicke dunkle Wolken hingen am Himmel, Regen drohte, aber am Schluss blieb es bei der Drohung, und voller Erwartung und Freude setzte sich die Wallfahrt in Bewegung. Betend, singend und betrachtend ging es durch die Straßen von Paraná, viel gläubiges Volk, viele Schönstätter, viele bekannte und viele unbekannte Gesichter... Die Auxiliar der Kampagne, mit Blüten gekrönt und umgeben von Wolken von Tüll, ging mit den Menschen auf die Straße, wie um das Echo der Bitten dieser Menschen um Arbeit, um sichere Arbeit, um neue Arbeit, aufzunehmen. Die Wallfahrt zog sich wie immer von der Kathedrale in Paraná über eine Strecke von vier Kilometern hin zum Heiligtum in La Loma, dessen 30. Weihetag am 31. Mai gewesen war.

Das Heiligtum schien die Ankunft der Pilger zu erwarten, deren Lieder man schon von weitem hören konnte, längst bevor sie zu sehen waren. Von hier aus sollte die Gottesmutter einmal mehr all die Herzen beheimaten, die zwischen froher Bewegung und Müdigkeit, zwischen Tränen und Hoffnung zum Heiligtum kamen, um zu danken... Man konnte sehen, wie sich Friede auf die Gesichter legte beim Anblick des Heiligtums.

Gott arbeitet immer

Im selben Moment, als die ersten Pilger auf das Gelände einbogen, begann ein zweites Musikteam, sie mit Liedern zu begrüßen und "herbeizusingen", die Pilger ebenso wie Bischof Mario Maulión, der am Heiligtum zusammen mit Pfarrer Carlos Barón und Pfarrer Blas Corvalan die Messe zelebrierte; am Altar standen auch die Novizen der Schönstatt-Patres. Unter dem Schutz des Heiligtums ermutigte der Bischof alle, dass sie Arbeit schaffen sollten in ihren eigenen Familien und an ihrem Arbeitsplatz.

Die Ansprache von Bischof Maulión fand ein starkes Echo in einer Gesellschaft, die von der Geißel der Arbeitslosigkeit hart getroffen ist. Die letzten Zahlen besagen, dass die Arbeitslosigkeit in Argentinien zwar nur leicht, aber dennoch weiter ansteigt, von 12,1 % im letzten Quartal von 2004 auf 13% im ersten Quartel 2005. Rechnet man die Empfänger eines Sonderprogramms für arbeitslose Haushaltsvorstände dazu, liegt die Arbeitslosigkeit bei 16.2%. Nicht von ungefähr also hatte sich Bischof Maulión das Thema der Wallfahrt zu eigen gemacht, "Brotmutter, hilf uns Arbeit zu schaffen für alle!", was eine berechtigte Bitte sei an sie, "die so verbunden ist mit eucharistischen Brot und mit allem Brot." Wenn er auch klar zeigte, dass nicht alle die gleichen Möglichkeiten haben, Arbeit zu schaffen, sagte er auch, dass "alles, was wir in dem Sinne tun, auch dazu beiträgt, dass andre, die mehr tun können, das auch tun."

"Eine Mutter und ein Vater zu Hause, die arbeiten nicht einfach nur. Sie schaffen Arbeit, wenn sie ihr Kind mitarbeiten lassen. Der Lehrer in der Schule arbeitet dort nicht einfach, sondern schafft Arbeit, in dem die Kinder arbeiten lässt. Arbeit ist doch nicht nur das, was wir tun, um Geld zu verdienen. Es ist doch vor allem das, was wir tun, um mehr Mensch, um besserer Mensch, um fruchtbarer Mensch zu sein mit dem, was wir für andere tun. Und das ist Arbeit. Gott arbeitet immer, sagt Jesus, und er arbeitet nicht, um ein Gehalt zu beziehen, sondern weil es gut ist, zu arbeiten," bekräftigte er. Auch wer arbeitslos ist, solle nicht nur zu Hause herumsitzen, sondern sich aufmachen und arbeiten, es gebe immer jemanden, der einen Handgriff brauche...

Nicht einfach nur eine Bitte um Arbeit

Die Wallfahrt nach La Loma fand erstmals 1989 zur Feier des Weihetags des Heiligtums (31. Mai 1975), und bekam mit der Zeit den stärker sozialen Charakter, den sie heute hat als Arbeiterwallfahrt. In seiner Ansprache erinnerte der Erzbischof von Paraná daran, dass die Wallfahrt eigentlich von Anfang an einen sozialen Charakter gehabt habe, und lud ein, Gott für jeden Arbeitsplatz zu danken und für alle zu bitten, die keinen haben. "Aber wir alle übernehmen die Pflicht, Arbeit für andere zu schaffen, da wo wir stehen und wo wir können. Das Wort des Herrn erinnert uns heute daran, dass das Wesentliche an Gott in Bezug auf uns die Barmherzigkeit ist, und das Wesentliche von uns in Bezug auf Gott das Vertrauen in diese Barmherzigkeit," so der Erzbischof.



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Last Update: 10.06.2005 Mail: Editor /Webmaster
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