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 published: 2005-06-10

Auf der Suche nach tieferen religiösen Erlebnissen

"Vielfalt-Wochenende" im Fahrwasser des Weltjugendtags

Broche de oro de la jornada „multicolor“: Bendición de cada matrimonio

Híghlight of the “multicolores weekend retreta”: Blessing of each couple

Höhepunkt des Vielfalt-Wochenendes: Segnung der Familien im Urheiligtum

Foto: Rosam © 2005

 
 

„Noche de Colonia“

„Colgone Special“

„Kölscher Abend“

 
 

Hna Maria Teresa (Filipina), con jovenes

Sister Maria Teresa (Filipina), with youth

Schwester Maria Teresa von den Philippinen mit Jugendlichen

 
 

Misa ... Nochebuena en junio

Mass... Christmas in June

Messe... und Weihnachten im Juni

 

Bendición personal al fin de la Misa

Personal blessing at the end of the Mass

Einzelsegen am Schluss der Messe

 
 

Panelistas

Panel

Forum

Fotos: Schindler © 2005

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. Regenbogenfarbenbunte Partydeko mit Luftballons, Chiffontüchern, Alu-Girlanden, knallbunten Regenschirmen, Krepp-Papier und dazu das, was man sich als Kind immer schon einmal gewünscht hat: mitten im Sommer noch mal Weihnachten feiern – das war das, was vom "Vielfalt-Wochenende" am 3. bis 6. Juni zuerst ins Auge sprang. Junge Familien und andere Junge und Junggebliebene aus der Diözese Limburg organisierten wie jedes Jahr ein offenes alternatives Wochenende in Haus Sonnenau, dessen Höhepunkte – ganz im Trend – die tieferen religiösen Erlebnisse waren.

"Ich bin gut katholisch groß geworden, war in der Pfarrei dabei, aber die tieferen religiösen Erlebnisse, die habe ich erst durch Schönstatt gefunden," so Dr. Hildegard Koniecny in ihren persönliches Zeugnis beim abschließenden Forum "Lass dich nicht leben, lebe". Die tieferen religiösen Erlebnisse suchten und fanden die Teilnehmer bei der morgendlichen Oasenzeit, beim Familiensegen im Urheiligtum, in der von ihnen mitgestalteten Pilgermesse. Darum herum gab es ein Programm so bunt und vielfältig wie die Partydekoration in Haus Sonnenau: Gesprächskreise zu Familien-, Ehe- und Jugendthemen, Kreativangebote, Café, Spiele für Jung und ganz Jung... Am Samstag Nachmittag schlossen sich auch Tages- und Spontanteilnehmer an, so etwa die Teilnehmerinnen einer Tagung für Mütter mit Kindern, die in Haus Marienland stattfand.

Fehlten nur die Weihnachtslieder...

Der Weltjugendtag in Köln unter dem Motto "Wir sind gekommen, um IHN anzubeten", prägte auch dieses Wochenende wie fast jede derzeit stattfindende Veranstaltung in Schönstatt. "Jetzt fehlen nur noch die Sterne und Kling Glöckchen, dann ist das Zehn Minuten an der Krippe", meint eine zwischen Heiterkeit und Rührung schwankende Besucherin der Pilgermesse. Tatsächlich ziehen da mitten im (kühlen, regnerischen) Frühsommer Jugendliche und Kinder in weihnachtlich-bunten Gewändern, verkleidet als Maria und Josef, Schafe, Hirten und Könige nach dem Evangelium feierlich durch den Mittelgang der Pilgerkirche und stellen sich vorne im Altarraum auf – und wirklich scheint fast jeder darauf zu warten, dass sie anfangen, mit den Sternen (drei sind auch dabei) zu winken. "Gut, dass es nicht so heiß ist," murmelt jemand in der letzten Reihe. Aber es gibt dann kein Krippenspiel im Juni, sondern eine faszinierende Predigt von Pater Duncan McVicar zur Botschaft der "Drei Könige", die in diesem Jahr des Weltjugendtags eben nicht nur um Weihnachten, sondern das ganze Jahr über zur Symnbolgestalt geworden sind für den Weg, IHN anzubeten.

Nicht Gold, Weihrauch oder Myrrhe sei es, das wir heute Jesus bringen, so Pater Duncan McVicar, sondern Liebe, Gebet und Leiden. Mit anschaulichen Erfahrungen aus dem Leben schilderte er, wie das geht, Liebe, Gebet und Leiden zu schenken. Liebe ist, wenn ein Mann seine durch eine Tumoroperation im Gesicht entstellte Frau küsst und sagt: Unser Kuss geht noch! Gebet ist wirksam, wenn der junge Mann, der sich als Teenager öffentlich immer für das große Muttergottesbild im Wohnzimmer seiner Eltern geschämt und heimlich davor gebetet hat, bei seiner Hochzeit selbst ein solches Bild in seinem Wohnzimmer aufhängt...

Am Schluss der Messe gab es wie an jedem ersten Sonntag im Monat die Möglichkeit, einzeln den priesterlichen Segen zu erhalten... lange Schlangen von jungen und alten Menschen zeigten sofort, dass dies zu den tieferen religiösen Erlebnissen gehört, die Menschen in Schönstatt suchen – und finden.

Lass dich nicht leben, lebe

Zu ungewohnter Zeit, um 12.00 Uhr mittags, und an ungewohntem Ort, in der Eingangshalle von Haus Sonnenau, fand dann das Forum: "Lass dich nicht leben, lebe" statt, in dem Ehepaar Evers, Pater Duncan McVicar und Dr. Hildegard Koniecny von ihren Lebenserfahrungen und Lebensstrategien berichteten. Zeit und "Durchgangsverkehr" machten es etwas schwierig, dass Atmosphäre aufkommen konnte, auch kam es nicht mehr zu Fragen aus dem Publikum an die Referenten. Dennoch überzeugten die Referenten. Ehepaar Evers zeigte auf, wie sie in den Anforderungen des Berufslebens Familienleben nicht irgendwie retten, sondern gestalten. Hildegard Koniecny, Ärztin, sprach eher "nebenbei" von dem schweren Autounfall vor acht Jahren, der sie mit schwersten Verletzungen monatelang vor die Frage gestellt hatte, wie es weitergehen würde...Was sie erzählte davon, wie sie ihren anspruchsvollen Beruf einschließlich Zeiten der Arbeitslosigkeit, Spannungen mit Kollegen und Vorgesetzten, Notfällen mitten in der Nacht, die eigentlich keine sind, und intensivem Arbeitsrhythmus meistert aus der Bindung an Maria und an den Vatergott, das wurde glaubwürdig gerade durch das eher nebenbei vom Unfall erzählte: eine schwere, aber verarbeitete schwere Erfahrung, die ein Leben verändert und geprägt hat – positiv.



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Last Update: 10.06.2005 Mail: Editor /Webmaster
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