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 published: 2005-06-28

Laien mit Apostelherzen

Begegnung von Vertretern der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften mit dem Präsidium des Päpstlichen Rates für die Laien zur Vorbereitung des Weltkongresses der Bewegungen und der Begegnung mit Papst Benedikt XVI an Pfingsten 2006

Pentecost 1998: Encuentro de los Movimientos y Nuevas Comunidades con Juan Pablo II, en San Pedro

Pentecost 1998: Encounter of the Movements and New Communities with John Paul II, at St. Peter’s

Pfingsten 1998: Begegnung der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften mit Johannes Paul II auf dem Petersplatz

Foto: Fokolar-Bewegung © 2004-2005

 

Msgr. Stanislav Rylko (Vigilia, 7 de septimbere de 2004)

Archbishop Stanislav Rylko (Vigil, Sept. 7, 2004)

Erzbischof Stanislav Rylko (Vigilfeier, 7. September)

 
 

Nos vemos en Belmonte?

See you in Belmonte?

Sehen wir uns Belmonte?

Fotos: POS Fischer © 2005

 

 

 

ROM, P. Alberto Eronti. Unter der Leitung von Erzbischof Stanislaw Rylko und in Anwesenheit von Vertretern von 29 Bewegungen und Geistlichen Gemeinschaften hat am 25. Juni die letzte Sitzung des Laienrates mit den Bewegungen im Jahr 2004/2005 stattgefunden. Da es sich um ein Thema von besonderer Bedeutung handelte, waren zusätzlich zu den üblichen Vertretern diesmal eine Reihe von Gründern und Internationalen Verantwortlichen dabei, Für Schönstatt waren wie immer Schw. Lisianne Braunbeck und Pater Alberto Eronti dabei. Es ging um den Weltkongress der Geistlichen Bewegungen und Neuen Gemeinschaften und das Treffen mit Papst Benedikt XVI in der Pfingstvigil 2006.

Erzbischof Rylko leitete das Treffen ein. "Wir sind hier, um über ein Thema zu entscheiden, das fundamentale Bedeutung für die ganze Kirche haben sollte," sagte er. "Es handelt sich um eine Herausforderung und Aufgabe, die wir gemeinsam angehen müssen. Der Heilige Vater hat mir schon bei der ersten Begegnung, am 19. Mai, seinen Wunsch wissen lassen, mit den Bewegungen und Neuen Gemeinschaften das Geschehen von Pfingsten 1998 zu wiederholen. In diesem Zusammenhang müssen wir seine großartige theologische Ortsbestimmung der Bewegungen beim Kongress 1998 in Erinnerung rufen; damals gab er uns eine solide, gut ausgearbeitete Theologie dieser neuen geistgewirkten Initiative, wie auch seine Gedanken über und sein Einfühlen in diese Wirklichkeit. Diese Entscheidung ist providentiell und markiert eine Kontinuität des Petrusamtes in Bezug auf die Bewegungen und Neuen Gemeinschaften, was auch die Kontinuität einer wahrhaftigen pastoralen Option der Kirche bedeutet.

Der Papst ruft uns, gemeinsam ein bedeutendes kirchliches Ereignis zu gestalten

"In der Geschichte der Kirche, ist jeder Beitrag, jede Veränderung, die als Antwort auf die aktuelle kirchliche oder gesellschaftliche Realität entstanden ist, ein Punkt gewesen, zu dem die Hierarchie Stellung bezogen hat. Für den Papst ist es klar, dass sowohl die Hirten der Kirche wie die Bewegungen sich reinigen und sich belehren lassen müssen von dem Geist reinigen, der in den neuen Charismen wirkt. Darum hat er sein erneuertes Vertrauen ausgesprochen in die "kreativen Minderheiten" als Träger des Neuen im Heute der Kirche. Letztendlich sind wir hier, um ihm für sein Vertrauen zu danken und ihm zu sagen, dass wir mit ihm zusammenarbeiten möchten.

Der Papst ruft uns, gemeinsam ein bedeutendes kirchliches Ereignis zu gestalten. Es geht um eine Initiative, die höchste Wichtigkeit haben muss für die Kirche und ihre Sendung in der Welt von heute. Wir müssen uns unserer Verantwortung bewusst werden, denn die Sendung der Kirche ist unsere Sendung. Pfingsten 1998 war ein historisches Ereignis; heute müssen wir es erneut aufnehmen und zu einer größeren Fülle bringen, in der jede einzelne Bewegung und Gemeinschaft ihr Charisma voller und klarer offenbaren kann. Es muss sich handeln um eine wahre Erfahrung der Einheit in der Sendung.

Wir wünschen uns, dass sich der Petersplatz in ein großes Coenaculum verwandelt. Die Kirche kehrt immer zurück ins Coenaculum, um von dort mit neuer Glut und Kreativität hinauszuziehen.

Pfingsten ist das Fest der Sendung! Wir sind gerufen, das Eigene und Schöne der Kirche zuerst zu leben und dann zu lehren, damit ihr Licht der Hoffnung die Völker erleuchte. Pfingsten ist die Stunde der Mutter Kirche, der Familie Kirche, die sich mit ihrer Sendung identifiziert. Eine Erfahrung der Katholizität!

Das Wagnis der Kreativität

"Das Treffen von Pfingsten 1998", so Rylko weiter, "war eine mächtige Stimme, die der Heilige Geist in der ganzen Kirche erheben wollte. Wir müssen uns genau darüber klar werden, was das alles bedeutet. Darum möchten wir in Dankbarkeit Johannes Pauls II. gedenken, der den Mut hatte, uns einen Weg in der ganzen Kirche zu öffnen: den charismatischen Weg der Bewegungen. Am Beginn des neuen Jahrtausends muss die Kirche sich in den Pfingstgeist hineingeben; es ist diese Wirklichkeit, die uns herausfordert, das Wagnis der Kreativität einzugehen. Wir sind Teil der Antwort des Geistes auf das Heute der Kirche, und wir dürfen nicht fehlen, wo er uns ruft. Es ist die Kirche mit ihrer Sendung, die uns ruft, aufnimmt und sendet. Bewegungen und Neue Gemeinschaften, das heißt Sendung. Der Wunsch des Papstes, sich an Pfingsten 2006 mit uns zu treffen, ist Zeichen des Vertrauens und der Anerkennung unserer kirchlichen Reife. Jede unserer Gruppierungen muss sich prüfen, wo sie im Prozess ihrer kirchlichen Reife steht. Die kirchliche Reife ist ein dynamisches Konzept, das ständiges Wachsen und ständige Bewegung meint. Die Vorbereitung auf den Kongress muss für uns alle eine Prüfung der kirchlichen Reife sein. Schaffen wir gemeinsam ein Ereignis der Kirche! Was soll unsere Methode dabei sein? Wie bereiten wir das Treffen vor? Es muss eine wahre Schule der kirchlichen Reife sein. Wir sind hier, weil wir überzeugt sind, dass es sich lohnt, Zeit und Kreativität zu investieren, um der Kirche zu dienen und aktiv an ihrer Sendung teilzunehmen. Darum wollen wir eine großzügige Verpflichtung eingehen: Jedes Charisma hat etwas zu geben, jeder Beitrag ist wertvoll. Der Päpstliche Laienrat ist ein Bezugspunkt, aber es sind die Bewegungen und Neuen Gemeinschaften, die sich zeigen und darstellen müssen. Es geht darum, Zeugnis abzulegen was wir im Hier und Jetzt der Kirche sind, an welchem Punkt der Entwicklung wir stehen mit unserer missionarischen Kraft.

In diesem Zusammenhang der Vorbereitung wollen wir uns erinnern an das, was Johannes Paul II den "Primat der Gnade" genannt hat. Missionare werden im Anschauen des Antlitzes Christi! Die Mission beginnt in der Begegnung mit Christus, der uns sendet! In und von Christus her, dem Evangelium des Vaters, wollen wir auf die Herausforderungen der Welt antworten. Darum wollen wir uns für die Thematik und die Akzente von Kongress und Vigil vom Geist herausfordern lassen."

Aus dem Kreisen um sich selbst herauskommen

In der Plenumsdiskussion hieß es, es sei jetzt an der Zeit, das alle Bewegungen und Neuen Gemeinschaften aus dem "Stadium des Selbstbezugs", aus dem Kreisen um sich selbst, herausträten, um eine kirchlichere, eine katholischere, ein umfassendere Sendung zu leben. Kirchliche Reife bedeutet, das Eigene der Kirche zu geben, damit das Eigene kirchlich wird.

Die Bewegungen und Neuen Gemeinschaften, so hieß es weiter, spiegelten den Frühling der Kirche, und wir wollen nichts tun, was sie altern lässt. Thema von Kongress und Vigil müssten sein: vom Hier und Jetzt zum Morgen der Kirche und der Welt.

Die Bewegungen und Neuen Gemeinschaften sind eine Antwort der Vorsehung auf die epochalen Herausforderungen, denen sich die Welt und die Kirche als Teil und Seele der Welt gegenüber sieht.

Seit 1998 sind wir durch Johannes Paul II "anerkannt" und "bestätigt", doch das bedeutet nicht, dass in der Spannung der Beziehung von Hierarchie und Charisma aufgehoben sei.

Was wir wünschen ist, dass die Hierarchie uns nicht als etwas Fremdes sieht, sondern als ein Wirken des Geistes für die ganze Kirche.

Jüngerschaft

Was aber soll nun betont werden beim Treffen 2006, so wurde gefragt. Man könnte, so hieß es, hinweisen auf Christus, oder eine theologische Tugend, doch – sei dies nicht der Moment, um die Jüngerschaft zu betonen? Christus weiß, wer der Getaufte für ihn ist, aber weiß der Getaufte, was Christus für ihn ist? Der Text bei Matthäus 16, 13-15 verliert nichts von seiner pädagogischen Leuchtkraft: "Ihr aber, für wen halten ihr mich?" Was Jesus wichtig ist, ist nicht, was "man" sagt, sondern was ich von ihm sage. In diesem Sinn ist das Thema des Kongresses der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften interessant, den CELAM für März 2006 in Lateinamerika organisiert: Jüngerschaft!

Der Jünger, der in seiner Zugehörigkeit zu Christus und zur Kirche gereift ist, ist der, der die Freude am Christsein vermitteln kann.

Der Wunsch des Papstes für 2006 ist ein neues Zeichen für das, was sich in der Kirche entwickelt hat: die Stunde des Dienstes der Laien. Engagierte Laien, jüngerhafte Laien, Laien mit dem Herzen von Aposteln! Von daher ist die Aufgabe: Jünger erziehen! Wir können nicht erwarten, dass der Laie aus der Taufgnade heraus von selbst zum Jünger wird, er muss einen Weg des Wachstums gehen auf der Grundlage einer Pädagogik, die ihn zur Fülle des Lebens in Christus treibt.

"…Es gibt Formen, den Glauben zu leben, die Vitalität und Freude bringen."

In seinen Schlussworten betonte Erzbischof Rylko: "Der Laienrat wird alle Beiträge zusammenstellen und die stärksten Übereinstimmungen suchen; nach der Sommerpause findet ein weiteres Treffen statt. Vergessen wir nicht die Beschreibung, die Benedikt XVI von den Bewegungen gegeben hat: Es gibt Formen, den Glauben zu leben, die Vitalität und Freude bringen.

Johannes Paul II hat mir einmal in Blick auf die Kirche des neuen Jahrtausends gesagt, dass sie marianisch sein werde, einfach weil sie eine Kirche sein werde, die geistgeöffneter und einfacher sein werde und einfach für die Welt da.

Nach dem Sommer treffen wir uns und arbeiten weiter – Danke!"

Die Einweihung des Matri Ecclesiae-Heiligtums

Ich glaube, dass das, was mit diesem Treffen auf den Weg gebracht wurde wie auch, das was schon für März 2006 in Vorbereitung ist, nämlich der Kongress der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften, der gemeinsam von CELAM und Laienrat vorbereitet wird, etwas ist, das die Landeszentralen der Schönstatt-Bewegung aufgreifen sollten. Pfingsten 1998 war Schönstatt in Rom sehr schwach vertreten, das darf im kommenden Jahr nicht passieren. Die Einweihung des Matri Ecclesiae-Heiligtum ist ein sprechendes Zeichen, durch das die Vorsehung uns auf das Dilexit Ecclesiam hinweist, wie es Pater Kentenich gelebt und uns als Auftrag hinterlassen hat.



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Last Update: 28.06.2005 Mail: Editor /Webmaster
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