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 published: 2005-05-31

"Wir tragen Christus durch die Straßen unserer Stadt"

Fronleichnamsprozession in Schönstatt mit strahlendem Sonnenschein ganz im Zeichen des Jahres der Eucharistie

Procesión de Corpus Cristi en Schoenstatt

Corpus Christi procession in Schoenstatt

Fronleichnamsprozession in Schönstatt

 
 

Las alfombras de flores, hechas para Jesus

The flower carpets, made for Jesus

Die Blumenteppiche sind für diesen einen Moment gemacht, wenn Jesus über die Straßen getragen wird

 
 

Banda de Niederwerth

Brass band from Niederwerth

Blaskapelle aus Niederwerth

 
 

Entrada a la Iglesia para la Misa

The procession heading to the Chruch for the Mass

Die Prozession zieht zur Kirche, wo die Messe stattfindet

 

Tarde: uno de los stands

Afternoon: one of the stand

Nachmittag: Gespräch an einem der Stände

 
 

Un matrimonio de Chile peregrinado por Monte Schoenstatt

A couple from Santiago de Chile walking from flower carpet to flower carpet

Ein Ehepaar aus Santiago de Chile bestaunt die Blumenteppiche

 
 

Alfombra de „Signo de Luz“

Flower carpet of „Lichtzeichen“

Blumenteppich von „Lichtzeichen“

Fotos: POS Fischer © 2005

 

Mehr Fotos

 

SCHÖNSTATT, mkf. Es ist eine Sache von weniger als einer Minute. Pater Angel Strada geht mit Monstranz über den großen Blütenteppich vor der Anbetungskirche, ein paar rote und weiße Blütenblätter wirbeln auf, dann ist er schon am Altar. Dafür das alles?, sagt eine Frau. Das alles – Stunden am Samstag bei glühender Sonne und Hitze auf den Knien, um diesen Blütenteppich zu legen. Dafür das alles, für diese halbe Minute, in der Jesus über die Straße geht und seine Kirche ihm Blumen streut...

"In diesem Sakrament geht der Herr immer auf die Welt zu. Dieser universelle Aspekt der eucharistischen Präsenz zeigt sich in der Prozession unseres heutigen Fests. Wir tragen Christus in der Gestalt des Brotes durch die Straßen unserer Stadt. Wir vertrauen diese Straßen, diese Häuser und unser tägliches Leben seiner Güte an. Mögen unsere Straßen Wege für Jesus sein! Möge in unseren Häusern Platz für ihn sein, mögen sie Häuser für ihn und mit ihm sein!"– So Papst Benedikt XVI am vergangenen Donnerstag bei der Fronleichnamsprozession in Rom, eine Tradition, die Johannes Paul II wieder eingeführt hatte. Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen begleitete eine große Menschenmenge Jesus am Sonntag, 29. Juni, auf den "Straßen" von Berg Schönstatt.

"Festlicher geht es ja gar nicht mehr"

In diesem Eucharistischen Jahr – Vermächtnis Johannes Pauls II und Herzensanliegen Benedikts XVI, der an diesem Sonntag zum Abschluss des Eucharistischen Kongresses in Bari war – sollte das Fronleichnamsfest besonders festlich begangen werden, auch wenn, so Pater Erhard in einer Frühmesse meinte, "festlicher als hier in Schönstatt geht es ja gar nicht mehr." So hatte es auch in der Woche zuvor in einem großen Bildbericht der Trierer Bistumszeitung über die Fronleichnamsprozession in Schönstatt geheißen.

Blütenteppiche auf allen Wegen, die Wegränder noch gesäumt mit Blüten, Fahnen und Fähnchen, die blitzenden Instrumente der Blaskapelle Niederwerth und über allem ein tiefblauer, wolkenloser Himmel – festlich war es schon am frühen Morgen des 29. Mai, als die ersten Pilger ankamen. "Warum ist denn das Kreuz dieses Jahr überall so geschwungen?", will ein älterer Mann wissen und deutet auf einen der Blütenteppiche. "Das ist das Weltjugendtagslogo," erfährt er, und – man sieht es nicht nur auf vielen der Blütenteppiche, sondern auch auf Fahnen und einer Reihe von T-Shirts, darunter denen einiger Langzeitvolontäre des Weltjugendtagsbüros in Köln.

Ganz so international wie die Landes-Fahnen annehmen lassen, die in der Prozession getragen werden, ist es zwar nicht an diesem Sonntag, auch wenn wie immer eine Menge Nationalitäten vertreten sind. Die meisten der Fahnen werden von deutschen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen getragen, die das Land, dessen Fahne sie tragen, kaum dem Namen nach kennen. Aber dies ist ja auch noch nicht der Weltjugendtag! Doch erinnert wird an ihn immer wieder, in Liedern, durch Kinder, die – trotz der Hitze! – als Weise aus dem Morgenland verkleidet mit der Prozession gehen. Und klein – viel zu klein noch für diesen wie für den nächsten Weltjugendtag – sind die Kinder, die eine kleine Kopie von Weltjugendtagskreuz und Ikone mittragen. Hier und da sieht man ein Bild der Pilgernden Gottesmutter, die Auxiliar von Deutschland wird auch mitgetragen, sehr schön mit Blumen geschmückt...

Christus selbst ist der göttliche Segen für die Welt

"Unser tägliches Leben möge durchtränkt sein von seiner Gegenwart. Mit dieser Geste bringen wir die Leiden der Kranken vor seine Augen, die Einsamkeit der Jungen und Alten, die Versuchungen, die Ängste – unser ganzes Leben." .So der Papst an Fronleichnam in Rom, und so ist es in den Gebeten und Bitten, die an den verschiedenen Altären ausgesprochen werden.

"Die Prozession möchte ein großer, öffentlicher Segen für diese unsere Stadt sein: Christus selbst ist der göttliche Segen für die Welt. Möge der Strahl seines Segens jeden von uns erreichen!" Eine kleine Kinderkatechese am Altar am Mutterhaus, Lieder in Englisch, Ungarisch und Schyzerdütsch (letzteres vom Postulat der Marienschwestern vorgetragen) sind Momente, die Bewegung in das Geschehen bringen, doch das Wichtigste ist dieses einfache Begleiten von Jesus in der Gemeinschaft so vieler betender, glaubender, singender Menschen und die Bitte, dass der Strahl seines Segens jeden, wirklich jeden erreiche.

Nachmittagsprogramm: schauen, staunen, Fotos machen

"Wir schaffen bei so einer Hitze nicht mehr, mit der Prozession zu gehen", sagt eine Frau aus Köln. "Mein Mann ist schon 77 und kann nicht mehr so... Heute haben wir schon alles fertig gehabt, um in den Botanischen Garten zu gehen, da sagt mein Mann: Ich fühl mich so fit, fahren wir doch nach Schönstatt!" – "Und da sind wir," sagt dieser strahlend, "und ich hab’s gewusst, die Blütenteppiche liegen noch, für uns!" Der Meinung ist auch ein Ehepaar aus dem Familienbund in Chile; die beiden, die ihr vierzigjähriges Ehejubiläum mit einer Fahrt nach Rom und Schönstatt feiern, sind am Morgen angekommen und schauen nun am späten Nachmittag in aller Ruhe die Teppiche an.

Schon seit einigen Jahren gibt es am Nachmittag immer auch ein offenes Angebot für alle diejenigen, die kommen, um die Teppiche anzuschauen und Fotos zu machen. Im Heiligtum gibt es eine eucharistische Meditation, am Altar am Schulungsheim eine Andacht mit Segen, dazu machen die Postulantinnen der Marienschwestern in einem Pavillon Musik zum Mitsingen, es gibt Stände zum Schauen und Kaufen...

Eine Frau meint zwar, "ich komme öfter und ich weiß alles von Schönstatt, das brauche ich nicht," bei den anderen Besuchern – Schönstätter und Nicht-Schönstätter- gehen die "Schönstatt Aktuell" gut weg. Ein Ehepaar aus dem Familienbund freut sich besonders, noch eine der Nummern erwischt zu haben, in denen von der Audienz des Internationalen Kapitels des Familienbundes am 20. Januar berichtet wurde. "Das war seine letzte öffentliche Audienz," erklärt der Mann den Kindern, die dabei stehen. "Schaut mal, da, das war ... das ist unser Papst Johannes Paul II." Und er schaut sicher von "Fenster der Wohnung des Himmels" auch auf dieses bunte Treiben auf Berg Schönstatt, bei dem die Blütenteppiche ein stilles Glaubenszeugnis werden: denn für IHN, Jesus, sind sie gelegt worden, und es sind viele gekommen, um IHN anzubeten.

 



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Last Update: 31.05.2005 Mail: Editor /Webmaster
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