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 published: 2005-04-06

Johannes Paul II: Deine Jugend weint um ihren Vater

Jugendliche, die im Weltjugendtagsbüro in Köln arbeiten, übernehmen das Erbe des Papstes

José Luis: Juan Pablo II tus jóvenes lloran tu partida, te ofrecemos nuestro trabajo

José Luis: Holy Father, your youth cries with your death, we offer you our work…

José Luis: Heiliger Vater, deine Jugend trauert, weil du nicht mehr da bist, doch wir bieten dir unsere Arbeit an…

Foto: POS Fischer © 2005

 

JPII, mkf. Sie waren nach Köln gekommen, um für den Weltjugendtag zu arbeiten "und den Papst zu sehen". Zwei Jugendliche, Manuela Mañanes (24), Betriebswirtin aus La Plata, Argentinien, und José Luis Fontclara Fernández (23), Architekt aus Asunción, Paraguay sprechen über ihre Liebe zu Johannes Paul II., die nun zur Verpflichtung wird.

Ich bin nach Deutschland gekommen mit dem Traum, beim 20. Weltjugendtag mit Johannes Paul II. zu sein. Himmel und Erde habe ich dafür in Bewegung gesetzt... Heute ist unser Papst heimgekehrt zum Vater. Als die Nachricht kam, sind wir alle, alle Langzeitfreiwilligen in die Kapelle gelaufen und haben auf Knien und unter Tränen, mit Angst und einander umarmend angefangen, den Rosenkranz zu beten. Die Glocken fingen an zu läuten, und ich spürte nur eine ganz schreckliche Leere in mir... Ich kam mir verloren vor, es war etwas, was ich so tief noch nie erlebt hatte. Ich habe bis heute noch nicht viele nahestehende Menschen verloren. Aber ich fühlte, als hätte ich einen Menschen verloren, der mir sehr, sehr nahe war.

Und jetzt? Jetzt ist unsere Stunde. Sein Tod soll nichts anderes sein als die Übertragung seiner Aufgabe und seiner Sendung auf uns. Er war es, der alles verändert hat, der aus der modernen Kirche unsere Kirche, meine Kirche, mein Haus, meine Heimat gemacht hat.

Ich habe keinen anderen Papst gekannt, nur jetzt werde ich den kennen lernen, den der Herr als besten Vertreter des Petrus auf Erden für unsere heutige Zeit und Wirklichkeit erwählen wird. Ich habe keine Angst, ich bin sicher, er wird uns den richtigen neuen Papst schenken.

Johannes Paul II. Hat uns Jugendlichen gezeigt, wie wichtig wir sind, er hat uns Raum gegeben, er hat uns die Möglichkeit gegeben, die Kirche umzugestalten in eine junge, lebendige, stoßkräftige Kirche! Es bleibt noch viel zu tun. Ich bin noch fünf Monate im Weltjugendtagsbüro, und ich weiß, auch wenn mein Herz und meine Seele jetzt einfach weinen, am Montag um 7.00 Uhr früh sitze ich, mit verheulten Augen, in meinem Büro und tue meine Arbeit, damit Köln in fünf Monaten von Jugendlichen überschwemmt wird, die mit dem neuen Papste rufen: "Johannes Paul II., wir stehn an deiner Seite!"

Manuela Mañanes, Schönstattjugend, aus La Plata, Argentinien

Ich bin die Stimme von Johannes Paul II.

Ich bin glücklich, dass ich dabei sein kann, diesen Weltjugendtag vorzubereiten, den resten Weltjugendtag, den Johannes Paul II. vom Himmel aus mitfeiern wird – doch wir müssen seine Stimme sein.

Papst Johannes Paul II. hat uns gelehrt, uns zu Gehör zu bringen. Er hat uns gesagt, dass wir frei sind, dass Christsein heißt, den Glauben frei zu leben, selbst wenn wir an Händen und Füßen gefesselt wären, selbst wenn wir gefangen wären, denn Jesus hat uns mit seinem Tod und seiner Auferstehung die innere Freiheit geschenkt und die Verzeihung, die wir brauchen, um zum Ewigen Leben zu kommen.

Der Papst ist in vielen Aspekten ein Beispiel gewesen, und auch wenn die Welt das nicht begreifen kann, hat er es geschafft, Tausende von Jugendlichen, die dem Glauben fern waren, zurück zur Kirche zu führen, ihnen zu helfen, sich wieder von Gott Vater geliebt zu erleben. Er hat die Jugendlichen zusammengerufen und ist einer von ihnen geworden. Er hat ihnen zugehört und ihnen die Stimme gegeben, mit der sie aus ganzem Herzen "Abba, Vater" rufen konnten, damit sie die nächste Generation Erwachsener werden, die für Christus leben!

Er hat gewusst, dass die beste Art zu lieben die ist, den Generationswechsel zu verstehen, die neuen Bedürfnisse, doch er hat dabei niemals die überzeitlichen Werte aufs Spiel gesetzt und das, was er als wesentlich im Christentum erkannt hatte; er war ein Mensch des Gleichgewichts, ein Weiser...

Heute sehe ich den Weltjugendtag noch größer, noch wichtiger, noch tiefer. Ich habe das Gefühl, dass ich ein Erbe übertragen bekommen habe, ein Erbe, das Johannes Paul II. viel gekostet hat, und für dessen Bewahrung und Weitergabe an alle, die wissen wollen, wer Jesus war, ich mich verantwortlich fühle. Weil jemand namens Johannes Paul II. alles für IHN und aus Liebe zu IHM getan hat, deshalb bin ich heute Nacht erwachsen geworden.

Was ich persönlich in Blick auf den Weltjugendtag denke, ist das: Bisher hatten wir einen liebevollen Vater, gütig, sorgsam, der uns aufgerufen hat, uns wieder und wieder als Jugend zu versammeln. Heute sind wir es, die den neuen Vater einladen müssen, mit uns dieses Ereignis der Jugend zu feiern.

Ich möchte dem neuen Papst sagen:

"Hallo, herzlich willkommen als neuer Papst dieser wunderbaren Jugend, die Johannes Paul II. so geliebt hat... Als Jugend der Welt versprechen wir, Christus nicht zu enttäuschen, und als Kinder des Apostolates von Johannes Paul II. Verteidiger der Freiheit und der Liebe zu sein.

Als künftige Eltern der Jugend von morgen, die du und andere als Hirten leiten werdet, bieten wir alles, was wir haben an, denn Christus wirft das Kreuz nicht ab... Darum wollen wir mit unserem Beispiel und offenen Armen, voller Liebe und Hoffnung, der Jugend von morgen und der Welt das Erbe dieses einzigartigen Menschen und Hirten bringen..."

Manuela Mañanes, Schönstattjugend, aus La Plata, Argentinien

Ein Brief an den Heiligen Vater

"Im Weltjugendtagsbüro in Köln geht das Gefühl der Trauer durch alle Büros, man spürt Leere und Unsicherheit... Wir haben keinen Papst für den Weltjugendtag, doch wir tun heute unsere Arbeit zu seiner Ehre, wir schenken sie ihm. Und wie wir am Donnerstag alle für die Gesundheit des Heiligen Vaters gebetet haben, so tun wir es heute, dass Gott ihn in den Himmel aufnimmt.

Johannes Paul II,. Deine Jugendlichen weinen und fühlen sich allein, aber wir bieten dir unsere Arbeit für den Weltjugendtag an. Wir werden dich vermissen beim Weltjugendtag, doch in unseren Herzen wirst du da sein."

José Luis Fontclara, Vertreter Schönstatts in Paraguay im Weltjugendtagsbüro



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Last Update: 12.04.2005 Mail: Editor /Webmaster
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