Nachrichten - News - Noticias
 published: 2005-04-06

Ich wollte bei ihm sein in seinen letzten Stunden

Eine Begegnung mit dem Weltjugendtagskreuz am Tag nach dem Tod des Heiligen Vaters

Es el Papa de toda mi vida

He is the Pope of my entire life

Er ist der einzige Papst, den ich kenne

 

La Cruz de la JMJ – simbolo del encuentro con Juan Pablo II también

The WYD cross, symbol of the encounter also with John Paul II

Das WJT-Kreuz wird zum Symbol der Begegnung auch mit Johannes Paul II.

Fotos: POS Brehm © 2005

 

JPII, Martina Rasch. Seit zwei Tagen habe ich alle nur zu erreichenden Nachrichten verfolgt, wie es um unseren Heiligen Vater steht. Und doch war es ein großer Schock, als dann die Nachricht kam, dass er heimgegangen ist. Es bewegt mich sehr, dass er nun nicht mehr da ist, wo er doch immer schon da war. Ich jedenfalls habe bewusst kaum einen anderen Papst wahrgenommen.

Ich habe mit den allerverrücktesten Gedanken gespielt, um irgendwie nach Rom zu kommen und dort bei ihm zu sein in seinen letzten Stunden. Am Freitag habe ich noch überlegt, ob ich mit dem Auto hinfahren soll, habe mir die Fahrtroute aus dem Internet geholt und es schnell wieder verworfen, dann wollte ich fliegen oder mit dem Zug fahren, aber meine Sorge war, am Montag nicht pünktlich zur Arbeit zurück zu sein. Ich hatte das Gefühl, ich müsse ihm etwas wiedergeben von dem, was er mir, was er uns Schönstättern und der ganzen Kirche gegeben hat, aber irgendwie war ich zu gelähmt, um dann wirklich etwas in die Tat umzusetzen .Umso mehr hat es mich berührt, als ich am Sonntagmorgen in der heiligen Messe in meiner Pfarrgemeinde erfahren habe, dass am Abend um 19.00 Uhr das Weltjugendtagskreuz und die Marienikone in unsere Gemeinde kämen.

Der Heilige Vater kommt mit diesem Kreuz zu mir

Der Heilige Vater kommt mit Jesus Christus zusammen in diesem Kreuz und an der Hand der Gottesmutter nun, keine 24 Stunden nach seinem Heimgang hier nach Büderich und auch irgendwie zu mir, dachte ich, und das hat mich ganz tief bewegt. Ich wusste sofort, da gehe ich hin und werde vor allem auch diejenigen, die in Schönstatt und in Köln den Weltjugendtag und das Jugendfestival vorbereiten, mitnehmen und für sie beten, und für alle, die um den Papst trauern und für diejenigen, die ins Konklave einziehen und den Nachfolger wählen und nicht zuletzt für den neuen Papst.

Der Papst war immer einer, der Zuversicht und Vertrauen auf Gott und die Gottesmutter gepredigt und vorgelebt hat, so wollen wir ihn nicht enttäuschen und zuversichtlich und voller Hoffnung nach vorne schauen, er wird vom Himmel aus sicherlich das seine tun damit es hier bei uns  gut weitergeht mit dem was er begonnen hat.

Hoch aufgerichtet stand es in der Sonne: das Weltjugendtagskreuz

Abends bin ich dann von zuhause aus zu Fuß zu unserer kleinen Marienkapelle gelaufen, es war so schönes Wetter und der Fußweg dorthin ist ein schön angelegter Feldweg mit Stationen der Sieben Schmerzen Mariens, ähnlich wie eine Kreuzweg, und schon aus der ferne konnte ich es sehen, hoch aufgerichtet stand es in der Sonne: das Weltjugendtagskreuz .

Mit schnellen Schritten bin ich, im Arm die Pilgernde Gottesmutter, dem Kreuz entgegengeeilt. Als ich um die Hecke schauen konnte, sah ich, dass es ganz alleine dort stand und nur auf mich wartete. Das Kreuz, das der Heilige Vater der Jugend vor mehr als 20 Jahren als Auftrag geschenkt hat. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass ich sicher nicht die Gelegenheit haben würde, das Kreuz auch selber zu berühren, es anfassen zu können. Und nun stand es einfach da, ich konnte es sofort begrüßen und gleichzeitig darin unseren heimgegangenen Heiligen Vater.

Schon vor zwei Wochen habe ich am Rhein auf der Insel Niederwerth gestanden, als das Schiff mit Kreuz und Ikone von Speyer nach Köln fuhr. Damals war ich schon sehr bewegt, ich hätte in diesem Moment, als dort das Schiff dann direkt zu sehen war, kein Wort herausgebracht. Aber jetzt war es eine völlig andere Begegnung. Im Hinblick auf unseren Papst, der nicht mehr unter uns ist, gewinnt ein solcher Moment nur noch an Bedeutung. Es ist mir ganz mulmig geworden als ich das Kreuz dann berühren konnte.

Sieh mal, wie du dem Kreuz nachlaufen kannst...

Die Jugendlichen haben sehr schöne Texte vorbereitet. Nach der Begrüßung und einer kleinen Statio gingen wir dann den Kreuzweg. Ich fand es beeindruckend zu sehen, wie sich das Kreuz immer wieder neigte, um von den Jugendlichen auf den Schultern getragen zu werden, um an jeder Station erneut in den Himmel zu ragen.

Später, als wir wieder an unserem Kleinen Pilgerplatz ankamen, wurden noch einige Lieder gesungen und wir bekamen den Segen .Dann trugen einige das Kreuz in die Kapelle, dort hatte ich dann nochmals die Möglichkeit, ganz nah bei dem Kreuz zu sein und es anzufassen, dabei habe ich dann alle mitgenommen, denen ich mein Gebet versprochen habe und die sicher genauso um unsern Heiligen Vater trauern wie ich . Gleich daneben stand natürlich die Ikone der Gottesmutter .Es war als wolle sie mir sagen: Na sieh mal wie Du dem Kreuz nachlaufen kannst! Daran werde ich dich noch mal erinnern !

Die Zeit beim Kreuz

Ohne den Tod des Heiligen Vaters wäre ich vielleicht noch nicht mal hingegangen, und wenn, dann hätte ich das alles nicht so erlebt wie jetzt. Die Botschaft des Kreuzes ist klar, es ist ein Hoffnungszeichen ,ein Mahnmal für die Menschlichkeit und für Vertrauen und Zuversicht in die Allmacht Gottes. Unser Heiliger Vater hat immer um Bauleute für eine neue Welt, für eine bessere Zukunft geworben. Ich will ihn nicht enttäuschen und seinem Nachfolger genauso den Rücken stärken und ihm zur Seite stehen. Wir sind gefragt, wenn es darum geht, etwas in der Welt zu bewegen. Nicht allein die Großen und Mächtigen, es geht um jeden Einzelnen von uns und um jeden einzelnen Handgriff, um die noch so kleine Kleinigkeit. Vor allem um unsere Ausdauer in den kleinen Dingen. Ich glaube in diesem Punkt hat uns der Heilige Vater auch etwas vorgelebt.

Mir bedeutet diese Zeit, die ich dort bei dem Kreuz sein konnte, viel. Ich denke, ich habe einiges gelernt .



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 08.04.2005 Mail: Editor /Webmaster
© 2005 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum