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 published: 2005-04-14

Lösungen für die Lebensfragen des Mannes von heute suchen

Treffen der Männergemeinschaft der Schönstattbewegung in Rio Grande do Sul

Particpantes del encuentro de hombres, Santa Maria

Participants of the Men’s Meeting in Santa Maria

Teilnehmer der Männertagung in Santa Maria

 
 

Charla: Dr. Hans Czarkowski

Talk : Dr. Hans Czarkowski

Vortrag: Dr. Hans Czarkowski

Fotos: Brandstetter © 2005

 
   

BRASILIEN; Dr: Hans Czarkowski. Mitten in die Tagung der Männer im Centro Tabor traf die Nachricht vom Tod unseres Heiligen Vaters Papst Johannes Paul II. ein und stimmte alle betroffen Gemeinsam betete der Kreis noch am Abend den Rosenkranz für ihn und dankt bewegt für alles, was er für die Kirche und insbesondere auch für die Schönstattbewegung getan hat.

15 Männer aus Rio Grande do Sul, aus Paraguay und Uruguay waren zu ihrem ersten diesjährigen Treffen am 2. und 3. April 2005 ins Centro Tabor nach Itaara bei Santa Maria RS gekommen. Die Teilnehmer, in einem Durchschnittsalter von 35 Jahren, wollten diesmal über sich als Männer nachdenken und nach Lösungen für ihre vielfältigen Lebensfragen suchen. Sie stellten sich der Tatsache der aktuellen Situation der Männer in Gesellschaft und Kirche im Süden Brasiliens.

In einer ersten Reflexion kamen sie - nach einem Gespräch mit dem Journalisten und Psychologen Hans Czarkowski über aktuelle Veröffentlichungen der Männersoziologie und -psychologie zu dem Ergebnis: auch für die Männer in Brasilien hat sich ihre Rolle gegenüber früher deutlich verändert: es gibt einen neuen Typ des Mannes von heute: junge Männer im Süden Brasiliens leben und denken nicht mehr so ohne weiteres wie ihre Väter: die Familien haben erheblich weniger Kinder als früher, Schwierigkeiten in der Partnerschaft haben zugenommen. Es ist für sie nicht einfach, den christlichen Glauben in Familie und Beruf zu leben. Allerdings haben Männer in Brasilien kein nordamerikanisches oder europäisches Lebensgefühl, sie sind sich ihrer selbst meist sicher, im Mittelpunkt der Gesellschaft steht oft der Mann. Dennoch - über ihre Krisen zu reden, das fällt es ihnen nicht leicht.

Mario Hiriart: berufliche Professionalität und menschliche Kompetenz

In einer weiteren Reflexion nahmen die Konferenzteilnehmer exemplarische christliche Männer in den Blick. Im Vordergrund stand dabei der chilenische Ingenieur Mario Hiriart. Er hatte von 1957 bis 1960 in Santa Maria gelebt und nach Lösungen für ein christliches Leben gesucht, die das Leben aus dem christlichen Glauben mit beruflicher Professionalität und menschlicher Kompetenz verbinden. Pater Josef Kentenich hat ihn nach seinem frühen Tod (1931-1964) in Milwaukee als Modell eines modernen christlichen Mannes bezeichnet. In Chile wurden die Vorbereitungen für den Seligsprechungsprozess von Mario Hiriart abgeschlossen und am 8. September 2004 die Unterlagen und Dokumente für die Fortführung des Prozesses in Rom der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen übergeben. Es ist Mario Hiriart ganz offensichtlich gelungen, in seinem Leben natürliche mitmenschliche und berufliche Bindungen mit religiösen und geistlichen Horizonten ganzheitlich zu verknüpften. Er stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Wirklichkeit und war zugleich ganz offen für die Person und Botschaft Christi. Der Kelch der Eucharistie wurde für ihn zum Symbol seines Lebens.

In einer dritten Reflexion kam in den Blick, wie die internationale Schönstattbewegung eine Initiative ihres Gründers zusammen mit jungen Männern war (1914) und sich zunächst als Männergemeinschaft entfaltete. In einem Vortrag im Jahr 1966 hat Pater Kentenich Männer dazu aufgerufen, diese Männergemeinschaften in Schönstatt wieder neu zu gründen und zu beleben. Er stellte Ihnen das Ideal des Mannes als Vater vor Augen, im natürlichen und auch im übertragenen Sinne. Männer sollen Väter werden, die sich ihrer Verantwortung für Familie, Gesellschaft und Kirche bewusst sind, aber nicht auf der Linie eines Machismo, sondern voller Respekt vor der Würde und Eigenständigkeit der Frau als Partnerin und auch der Kinder als Partner. Erinnert wurde in diesem Zusammenhang an Fritz Kühr, den Mitbegründer des Familienwerkes der Schönstattbewegung, der im Konzentrationslager in Dachau inhaftiert war und in Londrina in Paraná beim dortigen Schönstattheiligtum begraben ist. Mario Hiriart hatte sich dem ebenfalls 1942 in Dachau gegründeten Säkularinstitut der Marienbrüder angeschlossen.

Verbunden im Gebet mit der Weltkirche

An dem Treffen nahmen Männer der Schönstattbewegung von Rio Grande do Sul aus den Diözesen Santa Cruz do Sul, Santa Maria, Santo Angelo und Erechim sowie vier Männer aus Paraguay und Uruguay teil. Die meisten von ihnen sind Unternehmer, Ingenieure, Kaufleute und Professoren, Verwaltungsexperten und Agronomen. Ihr Assessor ist Ernesto M. Brandstetter, Innenarchitekt in Santa Maria. Er ist zugleich Standesleiter für Männer in der Zentrale der Region Süd und Mitglied des Schönstatt-Säkularinstituts der Marienbrüder. Auch Jorge Helfer, Kaufmann und ebenfalls Mitglied der Gemeinschaft der Marienbrüder, begleitet die Männergemeinschaft, insbesondere in Santa Cruz do Sul.

Paulo Kist informierte, dass für die Förderung Weiterentwicklung der Schönstattmännergemeinschaft in Santa Cruz do Sul die "Sociedade de Homens de Schoenstatt gegründet, und als Entidade civil sem lucro anerkannt wurde". Sie steht ganz im Dienst der Männer der Schönstattbewegung und fördert ihre Aktivitäten.

In einer abschließenden Eucharistiefeier mit Padre Denilson, Schönstattpater aus Santa Maria, verband sich die Männergemeinschaft mit der Weltkirche im Gebet für den verstorbenen Heiligen Vater, Papst Johannes Paul II., und in der Bitte um eine gute Wahl seines Nachfolgers für die Weltkirche.



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Last Update: 14.04.2005 Mail: Editor /Webmaster
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