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 published: 2005-04-14

Die Augen nach Rom gerichtet

Bündnistag am Beginn des Konklave: Verbundenheit im Gebet um den Heiligen Geist

Roma, 18 de abril: fumata negra

Rome, April 18: black smoke

Rom, 18. April: schwarzer Rauch

 
 

Miles de personas en la Plaza San Pedro

Thousands crowding at St. Peter’s

Tausende sind auf dem Petersplatz

Fotos: Donnelly © 2005

 
 

El Santuario Original con flores de primavera

Spring at the Original Shrine

Ein Frühlingstag am Urheiligtum

 
 

Preparación de la peregrinación de motociclistas

Preparation for the bikers’ pilgrimage to Schoenstatt

Vorbereitung für die Biker-Wallfahrt nach Schönstatt

 

Iglesia de la Adoración: fotos de los cardenales en el conclave

Adoration Church: photos of the cardinals in the conclave

Anbetungskirche: Fotos der Kardinäle im Konklave

 
 

Quema de los papeles con las contribuciones al capital de gracias

The slips of paper with the contributions to the capital of grace are burnt

Die Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital werden verbrannt

Fotos: POS Fischer © 2005

 

 

 

SCHÖNSTATT / ROM, mkf. Es war 20.05 Uhr in Rom, als schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg: der erste schwarze Rauch, der wie erwartet anzeigte, dass die 115 im Konklave versammelten Kardinäle noch nicht den Nachfolger Johannes Pauls II. gefunden hatten. Um die 40.000 Menschen warteten auf dem Petersplatz auf das "Rauchzeichen", viele hatten Landesfahnen dabei. Zur selben Zeit, als in Rom schwarzer Rauch aufstieg, zogen in Schönstatt die gut 200 Teilnehmer der Bündnisfeier aus der Anbetungskirche, um im eben entzündeten Feuer die Zettel zu verbrennen, auf denen auch ihre Beiträge für die Wahl des Papstes standen.

Zum ersten Mal in der Geschichte hatten am Nachmittag Fernsehkamaras die Vereidigung der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle in alle Welt übertragen, hatte wer immer am Fernseher oder Internet saß, das " «extra omnes» (alle hinaus!) gehört, mit dem sich hinter den Kardinälen die Türen der Sixtinischen Kapelle schlossen, während alle anderen draußen blieben. Nun halten sich die Kardinäle, unter ihnen auch Kardinal Francisco Javier Errázuriz, aus der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, in "reifem, erwachsenem Glauben", wie Kardinal Ratzinger es am Morgen in der Messe gesagt hatte, bereit für das Wirken des Heiligen Geistes.

 

Johannes Paul II: Die Kirche, väterlich geeint

Die Bündnisfeier in der Anbetungskirche unter der Leitung von Monsignore Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Instituts der Schönstatt-Diözesanpriester, wurde zu einer tiefen Gebetsstunde für die Kardinäle im Konklave, für die Kirche, für den zukünftigen Heiligen Vater, und gleichzeitig ein Dank an Papst Johannes Paul II. "Die Augen nach Rom gerichtet", so Dr. Wolf, befänden wir uns in diesen Tagen mit der gesamten Kirche. Wir hätten das Sterben Johannes Pauls II. verfolgt, wir hätten wie die Menschen auf dem Petersplatz einfach immer wieder dabei sein wollen, so deutete er das Lebensgefühl dieser letzten beiden Wochen. "Wir haben gespürt, wir gehören dazu, ganz unmittelbar." Vom lebenden und vielleicht noch mehr vom verstorbenen Heiligen Vater sei eine ganz tiefe Berührung ausgegangen, eine Anziehungs- und Einigungskraft, die man selten so erleben könne. In ihm habe sich vieles von dem erfüllt, was Pater Kentenich für die Kirche ersehnt habe.

Gerade in diesen letzten Wochen habe man die Kirche väterlich geeint erlebt. Ein Mensch in seiner Hingabe einige die Menschen. Nicht ein Amtsträger sei verstorben, sondern einer, der allen ein Vater geworden sei.

Er betonte auch, dass man gerade in der letzten, in der allerletzten Zeit gespürt habe, wie sehr er sein Leben von der Gottesmutter her gelebt habe. Er habe sein Leben als noch einmal von ihr geschenkt ganz ihr anvertraut und aus ihr gelebt. Wie sehr habe er den Wunsch gehabt, dass die Religionen und Konfessionen sich einten; bei seiner Beerdigung standen die Vertreter der Konfessonen und Religionen um seinen Sarg, für Stunden tief geeint.

Das Geheimnis der Berufung

Da, wo Gott seine Kirche führen wolle, so Dr. Wolf weiter, tue er es durch eine besondere Berufung, die er lange im Verborgenen vorbereite. In den vielen Rückblicken auf das Leben Johannes Paul II. werde so deutlich, wie er von Jugend an auf seine Berufung zum Papst vorbereitet wurde. Die Kardinäle würden jetzt jemanden wählen, den Gott schon lange vorbereitet habe, dessen Berufungsgeschichte er geschrieben habe. In der Erneuerung der Kirche habe Gott auf viele Berufungen gesetzt. Auch wir seien gerufen, uns ganz einzubringen für die Kirche. Es gehe im Beten für das Konklave und den neuen Papst nicht um etwas von uns Fernes: Mit meiner persönlichen Berufung als Mutter, als Vater, als Priester, als Schwester... soll ich dem zukünftigen Papst helfen, seine Berufung zu erfüllen.

Das neue Pfingsten werde da, wo sich alle zusammentun und sich wie im Abendmahlssaal um die Gottesmutter scharten, um den Geist Gottes zu erbitten, der in persönlichen Berufungen wirkt.

In einer Zeit der Stille, begleitet von einem sehr melodischen, warmen ungarischen Lied, waren alle angeregt, nachzudenken darüber, wie sie mit ihrer persönlichen Berufung dem zukünftigen Papst zur Seite stehen können, und dies als Beitrag zum Gnadenkapital in den Krug zu legen.

Im freien Gebet - die vorbereiteten Texte aus dem Bündnisbrief konnten die Seelenlage nicht treffen - führte Dr. Wolf tiefer in das Verstehen dieses so einmaligen Bündnistages. Dank für das Leben und Wirken von Johannes Paul II., Bitten für die Kardinäle im Sinne ihrer Berufung und der Entdeckung dessen, dessen Berufungsgeschichte Antwort sei auf die Fragen der Kirche und an die Kirche heute, Dank für das Matri Ecclesiae-Heiligtum, das so kurz vor diesen Ereignissen eingeweiht wurde und die Bitte, dass Schönstatt von dort aus dienend präsent werde in der Kirche, die Bitte für den künftigen Heiligen Vater: all dies klang zusammen im Vater unser, das alle gemeinsam beteten. Dass die Gnadenströme vom Urheiligtum und von allen Heiligtümern, gerade auch vom am Todestag des Papstes eingeweihten Heiligtum in Ungarn, nun nach Rom fließen, das war die Bitte bei der Erneuerung des Liebesbündnisses.

Ein Licht und eine Rose für den neuen Papst

Wie vorhergesagt, begann der 18. April in Schönstatt wolkig und regnerisch, doch im Lauf des Vormittags wurde es, gegen alle Vorhersagen, ein Frühlingstag wie selten, mit Sonne und klarem Himmel, Frühlingsblumen und Bäumen im ersten frischen Grün - Postkartenwetter. Viele Beter konnte man den ganzen Tag über im Urheiligtum sehen, am Morgen verbunden mit denen, die in Rom die "Messe zur Wahl eines Papstes" feierten. Wann wird noch einmal an einem Bündnistag ein Konklave beginnen? Mit diesem Bündnistag endete die weltweite Novene der Schönstattfamilie für Konklave und Papst...

Zwei besondere Pilger kamen am Vormittag dieses Bündnistages in Schönstatt an: Der "Motorrad-Pfarrer" und Walter Spannagel - zur Vorbereitung der ersten Motorradfahrer-Wallfahrt nach Schönstatt am kommenden 18. Juni. Plakate dazu und Einladungen gibt es schon, die Route des Konvois zum Urheiligtum wurde nun festgelegt, am "Abend-Event" gebastelt...

In vielen Heiligtümern und Schönstattzentren waren in diesen Tagen Messen, Anbetungsstunden, Rosenkranzgebet für das Konklave. Am Sonntag boten einige Berufstätige Frauen in der Pfarrkirche in Frohlinde, in der Nähe des Heiligtums, einen Lichter-Rosenkranz an als Dank für Johannes Paul II und als Bitte für das Konklave und den neuen Papst. Einige Frauen aus der Pfarrei und Pfarrer Christoph Fechtelpeter - sozusagen als Vertreter der örtlichen Schönstattfamilie - nahmen daran teil.

In Nebraska, USA, wurde es fast schon eng auf dem Gelände des zukünftigen Heiligtums bei der Feier des "Bündnissonntages" am 17. April. In Erinnerung an die Weihe des neunjährigen Josef Kentenich an Maria waren alle Eltern eingeladen, ihre Kinder der MTA, der Gottesmutter von Schönstatt zu weihen. Über 100 Personen, darunter vor allem Kinder und Jugendliche, kamen - eine Gnadenstunde und ein tiefes religiöses Familienerlebnis.

Fotos vom Bündnistag in Schoenstatt



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