Nachrichten - News - Noticias
 published: 2005-04-29

In Rom dabei: Pallium, Fischerring und ein neuer Frühling für die Kirche

Erlebnis der Amsteinführung von Papst Benedikt XVI

Domingo, 24 de abril: Benedicto XVI saluda a la gente

Sunday, April 24: Benedict XVI greeting the crowd at St. Peter’s

Sonntag, 24. April: Benedikt XVI grüßt die jubelnde Menge auf dem Petersplatz

 
 

Lunes 25 de abril: audiencia para los peregrinos alemanes

Monday April 25: Audience for the German pilgrims

Montag, 25. April: Audienz für die deutschen Pilger

Fotos: Rüttgers © 2005

 
 

Belmonte: semillas de girasoles, signo de una nueva primavera de la iglesia...

Belmonte: sunflower seeds, sign of a new spring for the church…

Belmonte: Sonnenblumen-Pflanzaktion, Zeichen für einen neuen Frühling für die Kirche...

 
 

... desde el Santuario

... from the Shrine

...vom Heiligtum aus

Fotos: Abram © 2005

 

ROM, Dr. Peter Wolf. Am Sonntagmorgen machte ich mich um 6.00 Uhr mit P. Antonio Portalatin aus Puerto Rico auf den Weg zum Petersplatz. Pater Antonio Portalatin wollte so früh los, um einen guten Platz auf dem Petersplatz und nicht weit ab am Tiber zu bekommen. Ich hatte ein Schreiben, das mir den Zugang zu den Plätzen der Päpstlichen Familie öffnete. Da ich mit P. Antonio so früh da war, bedeutete dies einen Platz in der zweiten Reihe vor den Stufen zur Basilika ganz in der Nähe der großen Figur des heiligen Petrus.

Die Stufen waren hergerichtet wie ein Frühlingsgarten mit grünem Rasen und gelben und weisen Blüten, ein Geschenk der Diözese Genua.

Prof. Ignazio Sanna hatte am Abend bereits darauf aufmerksam gemacht, daß die Feier nicht wie früher Inthronisation genannt würde, sondern "Inizio del Ministero Petrino del Vescovo di Roma", Beginn des Petrusdienstes des Bischofs von Rom. Dies wurde in der gesamten Liturgie auf vielfältige Weise zu Ausdruck gebracht. Der Einzug begann am Petrusgrab, wo das Pallium und der Fischerring über Nacht deponiert waren. Zusammen mit den Patriarchen der Ostkirchen ging der neue Papst an diesen Ort. Dabei wurden die wunderschönen "Laudes Regiae" gesungen, die mit den Anrufungen der Allerheiligenlitanei enden. Dann folgte der Einzug zusammen mit den Kardinälen auf den Petersplatz, wo ihm ganz viel Freude und anhaltender Jubel des Willkommens entgegengebracht wurde, den er nur mit dem Beginn des Gebetes stoppen konnte. Dann folgte der Wortgottesdienst, bei dem das Evangelium von der dreimaligen Frage Jesu an seinen Petrus nach der größeren Liebe in Latein und in Griechisch vorgetragen wurde. Auf diese Weise war auch die Ostkirche, die in vielen Vertreten gegenwärtig war, auf gute Weise in die Liturgie eingebracht.

Die Zeichen des Papsttums

Daran schloss sich die eindrückliche Übergabe des Palliums und des Fischerrings, die mit gut gewählten Worten in ihrer Bedeutung erklärt wurden. Auch die anschließende Predigt nutzte der Heilige Vater, um diese beiden Symbole zu deuten. Ich hatte den Eindruck, dass in diesen Symbolen das Papsttum in dieser wichtigen Stunde der Geschichte eine zukunftsweisende Deutung erhalten sollte. Das Pallium ist seit vielen Jahrhunderten ein Zeichen für den Hirtendienst und für die Einheit der Bischöfe mit dem Bischof von Rom. Mich würde nicht wundern, wenn in diesem Zeichen die Frage der Kollegialität der Bischöfe einen neuen Impuls bekommen sollte in den nächsten Jahren. Der Fischerring ist ein Symbol, das an Petrus anknüpfen will, an die Berufung des Fischers am Anfang der Kirche, an die Verheißung des reichen Fischfangs, an die Evangelien, die sich mit seinem Namen verbinden.

An die Übergabe dieser beiden uralten päpstlichen Insignien schloss sich das Gehorsamsversprechen, das zur Überraschung vieler nicht auf die Kardinäle beschränkt war, sondern durch zwölf Repräsentanten aus aller Welt vollzogen wurde: drei Kardinäle, ein Bischof, ein Pfarrer, ein Diakon, zwei Vertreter von Orden, ein Ehepaar, zwei Firmlinge. Dem folgte die Predigt des Heiligen Vaters, die immer wieder von Beifall (die Presse zählte 38 mal!) unterbrochen wurde. Mir scheint, dass sie einen großen Reichtum birgt, den wir noch weiter ausschöpfen können und müssen.

Danach kamen Fürbitten in vielen Sprachen und das gesungene Credo. Nach der Bereitung der Gaben folgte die große Konzelebration und Kommunion auf dem Petersplatz. Der Gottesdienst endete in großem freudigen Applaus. Danach war es fast nicht möglich, von dem übervollen Platz durch die Via della Conciliazione zum Tiber zu kommen. Ich brauchte volle zwei Stunden, um wieder zum Aventin in unser Centro zu gelangen.

Messe des Generalpräsidiums im Cor Ecclesiae-Heiligtum

Am späten Nachmittag waren wir vom Generalpräsidium mit den Schwestern beim Cor Ecclesiae-Heiligtum verabredet, wo wir eine Dankmesse feierten, der Msgr. Zimmerer vorstand. Danach hatten die Schwestern zu einem kalten Buffet eingeladen. Es war eine herzliche Begegnung und ein lebendiger Austausch. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, dass am nächsten Vormittag eine Audienz für die Pilger aus Deutschland sein wird.

Herzliche Begegnung mit den deutschen Pilgern

Am Montagmorgen machte ich mich auf den Weg , um vor der Audienz noch zum Grab des verstorbenen Papstes zu kommen. Leider war es nicht möglich, da fast der halbe Petersplatz mit Leuten gefüllt war, die ebenfalls zum Grab wollten. Ich gab auf und begab mich zur Audienzhalle Pauls VI. Sie füllte sich nach und nach bis zu etwa Dreiviertel der Plätze, also etwas 5000 Leute. Der Heilige Vater kam mit Verspätung. Er entschuldigte sich bei den pünktlichen Deutschen. Er hatte unmittelbar zuvor eine Begegnung mit Vertretern der Orthodoxen Kirche und mehreren Vertretern anderer Religionen. Eine Entschuldigung, auf welche die Leute mit anhaltendem Klatschen reagierten. Die Begegnung gestaltete sich ganz herzlich und vertraulich. Er sprach davon, dass er nicht daran gedacht hätte, Papst zu werden und dass ein Mitbruder im Konklave, als die Wahl mehr und mehr auf ihn zulief, ihm einen Brief zusteckte. Er wollte ihn daran erinnern, dass er in seiner Ansprache beim Requiem von seinem Vorgänger gesagt hatte, dass dieser immer auf den Ruf des Herrn zur Nachfolge mit Ja geantwortet habe. Er sollte jetzt tun, was er in der Predigt gesagt habe (Text der Ansprache)

Leider gelang es mir nicht, zur Schar der persönlichen Gratulanten vorzudringen. Ich habe mein kleines Geschenk, mein Buch mit den Texten unseres Gründers zum Jahr der Eucharistie, mit einem Brief abgegeben. In diesem Brief habe ich den Heiligen Vater an seinen Besuch in unserem MATRI ECCLESIAE-Heiligtum erinnert und ihm versichert, wir würden uns dafür einsetzen, dass die Tür und die Gnadenquelle dieses Heiligtums ihm immer offen stehe.

Sonnenblumen in Belmonte

Den folgenden Nachmittag hatte ich mir dafür freigehalten, zu unserem Heiligtum zu kommen und dort die Heilige Messe für den neuen Papst zu feiern. Familie Nuño und Familie Abram waren dabei. Danach kamen eine Reihe Leute aus der Umgebung zum täglichen Rosenkranz. Mit ihnen zusammen versenkten wir dann am Hang hinter unserem Heiligtum Sonnenblumenkerne für einen "neuen Frühling in der Kirche", wie die Aktion heißt, zu der Michael Gerber und Martin Emge einladen. Mit der Hoffnung auf einen neuen Frühling in der Kirche bin ich von Rom zurückgekommen.

Mehr Fotos von Belmonte

Mehr Fotos Amtseinführung



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 29.04.2005 Mail: Editor /Webmaster
© 2005 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum