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 published: 2005-03-11

"Ein guter Tag, um mit Veränderungen anzufangen"

Erstes Treffen für Frauen nach Trennung oder Scheidung in Endel

Jornada para mujeres separadas o divordiadas en Endel, Alemania

Retreat for separated or divorced women in Endel, Germany

Tagung für Frauen nach Trennung oder Scheidung in Endel

 
 

Luise Halbig (der.) y Luise Wolking

Luise Halbig (right), and Luise Wolking

Statements aus der eigenen Erfahrung: Luise Halbig (re.) und Luise Wolking

 
 

El arbol de mi vida

The tree of my life

Mein Lebensbaum

 
 

Intercambio

Sharing

Austausch

 

El Santuario de Endel

The Shrine in Endel

Heiligtum in Endel

Fotos: Brück © 2005

 

DEUTSCHLAND, Luise Halbig. Im tief verschneiten Schönstattzentrum "Marienstein" in Endel im Oldenburger Land trafen sich 18 Frauen zu einer Tagesveranstaltung unter dem Thema "Mein Lebensbaum." Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter hatte zu diesem Treffen eingeladen.

Beim Stehkaffee zum Ankommen ergeben sich erste Begegnungen. Mit diesem Tag verbindet sich für die Frauen die Hoffnung, andere Frauen kennen zu lernen, die sich in ähnlicher Situation befinden. "Es ist für mich einfacher, neue Kontakte zu knüpfen, wenn sich noch alle fremd sind," äußert eine der Teilnehmerinnen. Im Laufe des Tages bestätigt sich diese Erfahrung.

Woran bin ich gereift?

Nach der Begrüßung werden Baumbilder an verschiedenen Standorten und in verschiedenen Phasen gezeigt. Von meditativer Musik und Texten begleitet, findet jede Frau ihr Baummotiv. Damit verbindet sich eine kurze Beschreibung der derzeitigen Lebenssituation.

Im Impulsreferat stellt Schw. M. Anne-Meike Brück, Schönstatt, den Baum der Frauengröße, wie Pater Kentenich ihn umschrieben hat, in die Lage einer Frau nach Trennung oder Scheidung hinein:

  • Was sind meine "Wurzeln"? Was trägt mich?
  • Wie sieht mein "Stamm" aus? Wem darf ich Schutz und Sicherheit geben? Wem darf ich absichtslos gut sein?
  • Was sind die Früchte der derzeitigen Situation? Woran bin ich gereift? Was ist in mir an tieferen Erkenntnissen gewachsen?

Die Hoffnung, einzig und geliebt zu sein, wird tief enttäuscht

Eine Trennung oder Scheidung stellt eine der größten Belastungsproben des Lebens dar. Die Hoffnung auf lebenslange Bindung und Treue ist zerstört. Die Sehnsucht nach Geborgenheit und Zuwendung bleibt. Es braucht ein gesundes Selbstwertgefühl, um in dieser Situation bestehen zu können. Es braucht Annahme und Schutz.

Besonders hart betroffen sind oft die Frauen, die von ihrem Mann verlassen wurden, weil er eine neue Beziehung eingegangen ist.

Die Hoffnung einzig und geliebt zu sein, wird aufs tiefste enttäuscht. Dem Wunsch nach Erfüllung, kommt Gott nach wie vor entgegen. Wir dürfen uns davon überzeugen lassen: Ich bin kostbar und wertvoll in den Augen Gottes. Er liebt mich bedingungslos. Er geht alle meine Wege mit.

Innerhalb der Schönstattbewegung hat sich der Kreis der Frauen nach Trennung oder Scheidung zusammen gefunden, um gemeinsam einen sinnerfüllten Weg zu gehen.

Gestärkt aus der Krise hervorgehen

In der Meditation am Nachmittag im Schönstattheiligtum vergewissern sich die Teilnehmerinnen, dass Gott einer jeden nahe ist.

Ein weiteres Element des Tages ist das Lebenszeugnis von Luise Halbig, einer der Frauen, die diese Veranstaltung mit vorbereitet hat. Sie gehört zum Kernteam der Frauen nach Trennung oder Scheidung. Auch Luise Wolking, ebenfalls im verantwortlichen Team der Frauen nach Trennung oder Scheidung, bringt ihre Erfahrungen ein. Die Teilnehmerinnen können sich in den unterschiedlichen Lebenssituationen wieder entdecken. Sie finden Kraft in der Einsicht, dass andere diese Situation gemeistert haben und dass es möglich ist, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.

In der Schlussrunde werden die Früchte des Tages zusammen getragen:

"Ein guter Tag, um mit Veränderungen anzufangen," so ein Kommentar, oder: "Mir wurde deutlich, dass ich selber vieles tun muss, um mein Leben positiv zu beeinflussen, aber andererseits auch viel Vertrauen haben muss, dass Gott mir den richtigen Weg zeigt und mich liebt."

"Ich bin wertvoll, Gott liebt mich, so wie ich bin," das nimmt eine der Frauen mit, andere danken für die "positiven Beispiele, die zeigen, dass es immer einen Weg aus jeder Krisensituation gibt."

Erfülltes Leben auch ohne neue Partnerschaft

Heiß diskutiert wird an diesem Nachmittag auch die Stellung der Kirche zur Unauflöslichkeit der Ehe. Die Unauflöslichkeit der Ehe schließt nach Trennung oder Scheidung eine neue Partnerschaft aus. Ein Leben als geschieden Frau ohne neuen Partner braucht eine neue Definition des eigenen Lebensglückes. Dass es erfülltes Leben auch ohne gelebte neue Partnerschaft geben kann, machen Luise Halbig und Luise Wolking deutlich durch ihr Beispiel.

"Ich wünsche mir häufigere Treffen dieser Art! Es war sehr anregend, danke." Mit diesem Resümee einer der Teilnehmerinnen und dem Wunsch, sich in absehbarer Zeit wieder einmal in Endel zu treffen, nehmen die Teilnehmerinnen am späten Nachmittag Abschied voneinander.



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Last Update: 11.03.2005 Mail: Editor /Webmaster
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