Pressemitteilung - Press release - noticia de prensa
 published: 2005-02-04

Gegen Spätabtreibungen – für das Leben

Übergabe von 146.099 Unterschriften an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse – Aktion wird fortgesetzt

PRESSEMITTEILUNG

Im Rahmen einer bundesweiten Unterschriftensammlung gegen Spätabtreibungen haben am Donnerstag (3. Februar) Vertreter zahlreicher kirchlicher Organisationen und Gremien Listen mit insgesamt 146.099 Unterschriften an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse übergeben. Die Unterschriftensammlung soll noch bis Ende März fortgesetzt werden.

Mit der Unterschriftenaktion werden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages dazu aufgefordert, eine gesetzliche Regelung zu schaffen, die Spätabtreibungen wirksam verhindert. Die so genannten Spätabtreibungen sind besonders grausam, weil sie zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, zu dem das betroffene Kind außerhalb des Mutterleibes bereits lebensfähig ist. Nach geltendem Recht sind Spätabtreibungen im Rahmen der medizinischen Indikation bis unmittelbar vor der Geburt erlaubt. Ursprünglich wurde diese Indikation für solche Fälle eingeführt, in denen das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft akut bedroht ist. Inzwischen werden jedoch unter Berufung auf diese Indikation auch Kinder abgetrieben, bei denen durch vorgeburtliche Diagnostik eine mögliche Behinderung festgestellt wurde.

"Die absehbare Behinderung eines Kindes darf kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch sein", betonte Dr. Christoph Braß, der Vorsitzende des Katholikenrates im Bistum Speyer, bei der Übergabe der Unterschriften an Bundestagspräsident Thierse. Es sei skandalös, dass die medizinische Indikation als Hintertür für eugenische Maßnahmen genutzt werde. Die Unterschriftenaktion ruft deshalb auch zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit den Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik auf. Niemand dürfe zu einer solchen Untersuchung gedrängt werden; Eltern, die darauf verzichten wollen, dürften nicht unter Druck gesetzt werden.

"Es wäre schon viel gewonnen, wenn der Gesetzgeber zum Beispiel im Arzthaftungsrecht klar festlegen würde, dass die Geburt eines behinderten Kindes rechtlich nicht als Schaden geltend gemacht werden darf", erläuterte Braß bei der Übergabe der Unterschriften. "Im Sinne des Menschenbildes unseres Grundgesetzes ist eine solche Regelung eigentlich eine schiere Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus würde eine solche Bestimmung auch viel Druck von den beteiligten Ärzten nehmen und ihnen eine größere Freiheit geben, Eltern zur Annahme eines möglicherweise behinderten Kindes zu ermutigen."

Die Aktion gegen Spätabtreibungen richtet sich nicht nur an die Verantwortlichen in der Politik, sondern sie will auch das öffentliche Bewusstsein dafür schärfen, dass jede Abtreibung ein Unrecht darstellt. Getragen wird die Unterschriftensammlung von fast allen katholischen Kirchenzeitungen sowie von den meisten Diözesan-Katholikenräten in Deutschland. Auch große Verbände und Organisationen wie das Kolpingwerk, die Katholische Frauengemeinschaft, der Katholische Frauenbund, die Laienorganisation "Donum Vitae" und verschiedene Lebensschutz-Gruppen unterstützen die Kampagne, die vom Katholikenrat im Bistum Speyer und der Speyerer Kirchenzeitung "Der Pilger" initiiert worden war.

"Die Tatsache, dass innerhalb weniger Wochen nahezu 150.000 Unterschriften gesammelt wurden, zeigt, dass das Thema vielen Menschen ein wichtiges Anliegen ist," erklärte "Pilger"-Chefredakteur Norbert Rönn. Aus diesem Grund soll die Aktion deutschlandweit bis Ende März fortgesetzt werden.

Informationen über die Aktion "Gegen Spätabtreibungen – für das Leben" sind u.a. erhältlich beim Katholikenrat im Bistum Speyer.

Ansprechpartner für Rückfragen: Dr. Christoph Braß, Tel: 0177/5283381

Hinweis: Foto liegt bei kna-Bild vor



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Last Update: 04.02.2005 Mail: Editor /Webmaster
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