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 published: 2005-02-09

"Die breite Unterstützung zeigt, dass der Schutz des ungeborenen Lebens vielen Menschen in Deutschland ein wichtiges Anliegen ist"

Eine Woche nach der Übergabe von 146.000 Unterschriften gegen Spätabtreibungen

Firmas recolectadas por „Signo de Luz“, del Movimiento de Schoenstatt

Signatures collected by „Sign of Light“, Schoenstatt Movement

Unterschriftenlisten von „Lichtzeichen e.V.“

 
 

Entrega de las firmas, Berlín

Presentation of the signatures, Berlin

Unterschriftenübergabe in Berlin

Fotos: Eichenberg © 2005

 

DEUTSCHLAND, mkf. "Das "politische Berlin" scheint fest geeint zu sein, wenn es darum geht, jede Debatte über die gesetzlichen Regelungen zur Abtreibung in Deutschland bereits im Keim zu ersticken. Über alle Parteigrenzen hinweg gilt die heutige Rechtslage als heilige Kuh, die niemand ernsthaft anzurühren gedenkt. Selbst Mahnungen des Bundesverfassungsgerichts, den "reformierten" Paragrafen 218 in seinen tatsächlichen Auswirkungen auf die hohen Abtreibungszahlen zu überprüfen, schlagen die Politiker in den Wind." – So Guido Horst am 4. Februar in der Deutschen Tagespost zu Beginn seines Artikels zur Übergabe von über 146.000 Unterschriften gegen Spätabtreibungen. Die Mauer des Schweigens zu durchbrechen, auch darum ging es bei der Initiative, die bis Ende März fortgesetzt wird. Es zeigt sich, dass das zum Teil gelungen ist – starke Medienpräsenz am Tag der Übergabe in Berlin, Reaktionen seitens der Fraktionen des Deutschen Bundestags (allerdings nicht von der SPD), und außer in den an der Aktion beteiligten Medien auch Resonanz in Zenit sowie in den lateinamerikanischen Agenturen und Publikationen ACIprensa, Mar Adentro und Cristo Hoy, sowie – seitens der CDU-Fraktion – in mehreren Presseportalen.

Prof. Dr. Maria Böhmer, stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, reagierte noch am 3. Februar in einer Pressemitteilung positiv auf die Initiative. "Die Zahl von fast 150.000 Unterschriften ist ein großartiges Ergebnis für die Initiatoren der Aktion gegen Spätabtreibungen. Die breite Unterstützung zeigt, dass der Schutz des ungeborenen Lebens vielen Menschen in Deutschland ein wichtiges Anliegen ist. Die Unionsfraktion liegt daher mit ihrem Antrag richtig, der fordert die Klarstellung der Absichten des Gesetzgebers und ergänzende Hilfen mit dem Ziel einer wirksamen Vermeidung von Spätabtreibungen. Behindertes Leben darf nicht länger schutzlos sein."

Schweigen bei der SPD, bedingte Zustimmung bei Bündnis90/Die Grünen und FDP

Schweigen dagegen bei der SPD, während Christa Nickels (Bündnis90/Die Grünen) betonte, "dass wir uns verstärkt um Rahmenbedingungen bemühen müssen, die das Leben mit einem behinderten Kind ermöglichen und den Eltern die Entscheidung für das Kind erleichtern." Die Forderungen der Initiative deckten sich allerdings nur teilweise mit ihrer Position. Hans-Michael Goldmann, Kirchenbeauftragter der FDP, begrüßte die Unterschriftenaktion sehr, " weil der Sachverhalt nicht hinnehmbar ist. Die Anzahl der Abtreibungen ist ein Armutszeugnis für die Gesellschaft. Da herrscht auch Einigkeit in unserer Fraktion." Probleme habe er allerdings mit den Lösungsvorschlägen, nämlich dem (straf-)rechtlichen Ansatz: "Es müssen Dämme gezogen werden, aber Strafe ist nicht das geeignete Mittel, um Frauen, die in Bedrängnis sind, zu helfen. Es muss mehr Beratung geben, um vorbeugend tätig zu werden."

Täglich treffen neue Unterschriftenlisten ein

Für die Initiatoren war die Übergabe in Berlin nicht das Ende, sondern der Auftakt der Kampagne. Täglich treffen neue Unterschriftenlisten ein – auch bei Lichtzeichen e.V., wo schon über 500 Unterschriften mehr am Tag der Übergabe eingetroffen waren.

"Dass wir in Berlin teilgenommen haben, war eine richtige und gute Entscheidung," meinte Ulrike Eichenberg. Insgesamt wurde die Erfahrung geteilt, dass das Thema Spätabtreibung auf eine große Unwissenheit im Volk gestoßen und somit viel Aufklärungsarbeit notwendig gewesen sei.

Dieser scheinbare "Nebeneffekt" der Kampagne ist hoch zu werten. Am Ende wird sich vielleicht herausstellen, dass die Aufklärung und das Gespräch von Mensch zu Mensch Hauptgewicht erlangt haben.

"Ich hatte gerade im Fernsehen die Nachrichten zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz gesehen, als ich den Artikel über die Unterschriftenübergabe zum Übersetzen bekam," schreibt eine argentinische Mitarbeiterin von PressOffice Schönstatt. "Ich habe Gänsehaut bekommen. Haben wir denn aus all dem nichts gelernt? Ich hatte mich mit der Thematik noch nie so befasst, aber nun lässt es mir keine Ruhe mehr. Was bei der Spätabtreibung mit wehrlosen Kindern gemacht wird, ist grausam, brutal und menschenverachtend. Um dagegen zu kämpfen, muss man nicht gläubig sein. Ich danke jedem Einzelnen, der sich engagiert hat!" Ein Leserkommentar zur Nachricht in Aciprensa lautete: "Lassen wir uns motivieren von dem Einsatz in Deutschland, lassen wir uns zusammenschließen um zu verhindern, dass es bei uns jemals so weit kommt".

Bis Ende März haben noch alle, denen das Thema auf den Nägeln brennt, die Möglichkeit, mit ihrer Unterschrift oder auch mit dem Verteilen von Listen und dem Gespräch von Mensch zu Mensch die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.



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Last Update: 09.02.2005 Mail: Editor /Webmaster
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