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 published: 2005-02-09

"Das Charisma entwickelt sich stetig weiter, es ist der Heilige Geist, der seine Gaben 'vervollständigt'"

Feier des Jahrestags der Gemeinschaft Sant’Egidio in Rom

Celebración del aniversario de la Comunidad San Egidio, Roma

Celebration of the anniversary of the Sant’Egidio Community, Rome

Feier des Jahrestags der Gemeinschaft Sant’Egidio

 
 

Homilía: Mons. Rylko

Sermon: Archbishop Rylko

Ansprache: Erzbischof Rylko

 
 

Capilla San Egidio

Chapel of St. Egidio

Kapelle Sant’Egidio

Fotos: www.santegidio.org © 2005

 

ROM, P. Alberto Eronti. Am Abend des 3. Februar fanden die jährlichen Feiern zum Gründungstag der Gemeinschaft Sant’Egidio statt. Die Gemeinschaft entstand vor 37 Jahren in einer kleinen, dem heiligen Ägidius geweihten Kapelle, wenige Meter entfernt von Santa Maria en Trastevere. Die Feier bestand wie jedes Jahr aus Eucharistie und anschließender Agape.

Zur Feier der Eucharistie versammelten sich alle Gäste in der Kathedrale des Papstes, im Lateran. Die Eucharistie sollte um 18.30 Uhr beginnen, doch bereits um 17.00 Uhr waren viele Beter da. Aufmerksam erregte die große Zahl der Mitglieder der Gemeinschaft, die die Menschen empfingen, wie überhaupt die ganze Organisation, so beispielsweise die Sorge für genügend Sitzplätze und die große Zahl von Bildschirmen, auf denen die Feier in allen Details zu verfolgen war, so dass niemand etwas verpassen musste.

Der "Geist von Assisi"

Hauptzelebrant war Erzbischof Stanislaw Rylko (Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien), mehr als 60 Bischöfe und über 100 Priester aus alles Völkern und Nationen konzelebrierten. Drei Kardinäle, ein Metropolit und - getreu dem Geist von Assis – Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen und der Bewegungen und Neuen Gemeinschaften waren dabei, ebenso mehrere Botschafter beim Heiligen Stuhl, Vertreter des politischen und des kulturellen Lebens und der Medien. Bei einer solch großen Zahl von Konzelebranten war der Einzug von selbst beeindruckend. Die Liturgie war gut gestaltet und fand in einer Atmosphäre von Gebet und tätiger Teilnahme statt.

Was der 18. für Schönstatt ist

In seiner Predigt bezog sich Erzbischof Rylko auf den Anlass der Feier: "Einmal im Jahr versammelt sich die Gemeinschaft, um der Gaben Gottes an sie und durch sie an Kirche und Welt zu gedenken." Die jährliche Feier ist für die Gemeinschaft etwa das, was für Schönstatt die Feier des Bündnistages oder des 18. Oktober ist. Daraus erklärt sich die große Zahl der Teilnehmer und Gäste.Erzbischof Rylko fuhr fort, die Feier der Erinnerung bedeute, "die Geschichte als Gabe und darum als Schatz, Schule, Botschaft und Quelle des Charismas anzuerkennen. Sich erinnern heißt, ein Magnificat singen von den Großtaten, die der Allmächtige an der Gemeinschaft getan hat." Doch mit dem Blick zurück ist es nicht getan. "Erinnerung feiern heißt auch, sich im Charisma erneuern und dieses in die Zukunft zu projezieren. Das Charisma ist im Dienst der Sendung gegeben. Wenn wir nur Erinnerung pflegten, liefen wir Gefahr, uns nach innen zu wenden, uns selbst zu bespiegeln. Nein!, das Charisma ist eine Sendung und diese muss gegeben, angeboten, geschenkt werden. Lasst das Feuer der Sendung nicht ausgehen! Die Kirche braucht braucht es, sie braucht euch!" Dann zeigte er auf, wie sich die empfangene Gabe, indem sie gelebt wurde, geklärt, entfaltet und vervollständigt habe. "Ihr habt angefangen als kleine Gruppe, die den Armen geholfen hat, den Obdachlosen, den Einwanderern; dann habt ihr den Wert des Friedens entdeckt und dafür gearbeitet; dann ist euch die unschätzbare Bedeutung der Ökumene klar geworden und ihr seid auf ihren Pfaden gewandelt. Das zeigt, dass das Charisma immer in Entfaltung ist, dass es der Heilige Geist ist, der seine Gaben ‚vervollständigt’."

Er erinnerte daran, dass die Gemeinschaft bereits in fast 70 Ländern präsent sei und weiter wachse. Auch bezog er sich auf die Auszeichnungen, die die Gemeinschaft für verschiedene Friedensbemühungen in Afrika und im Nahen Osten erhalten hat.

Gebete für den Papst und seine Gesundheit

Die Fürbitten kreisten um den Papst und seine Gesundheit, um den Frieden, die Einheit der Christen und natürlich die Dankbarkeit. In mehreren Sprachen wurden die Bitten von Vertretern verschiedener Länder vorgetragen. Es war eine Erfahrung der Internationalität, aber auch der Verpflichtung und Verknüpfung in Blick auf die gravierendsten Probleme der Welt. So ist die Gemeinschaft beispielsweise nicht präsent in den vom Tsunami heimgesuchten Ländern, doch sie haben sie unmittelbar danach in Bewegung gesetzt, und arbeiten nun schon dort. Im Geschehenen erkannten sie die "Offene Tür" für ihre Sendung und ihr Charisma.

Am Schluss der Messe, während des langen Auszugs der Konzelebranten, wurde das Sendungslied von allen begeistert gesungen, begleitet von Klatschen. Wie immer konnte man dann die Freude, Freundschaft und Nähe der Gemeinschaft und ihrer Freunde erleben. Professor Andrea Riccardi, der Gründer der Gemeinschaft, hat die Leitung abgetreten, bleibt aber der "erste unter Brüdern". So kann er sich wieder mehr den Vorlesungen an der Universität widmen, und vor allem bei den verschiedenen Foren und Treffen dabei sein. Auch hat er sich dem Schreiben zugewandt: in den vergangenen eineinhalb Jahren hat er drei Bücher herausgebracht, wobei das letzte den bezeichneten Titel "Präventiv-Frieden" trägt, eine klare Antwort auf die sogenannte Doktrin des Präventivkrieges.

Am Schluss verabschiedete man sich "bis nächstes Jahr"!, bis zum 3. Februar 2006, an dem man sich wieder treffen wird um sich zu erinnern, zu danken und nach vorn zu schauen. Was für große Taten wirkt Gottes Geist!

Dieses sind die schönen Erfahrungen, die Rom bietet. Hier leben heißt, die Möglichkeit haben, das Leben der Kirche direkter und näher zu erleben, zu spüren,was in ihr geschieht und wächst und was der Geist Gottes Tag um Tag in ihr wirkt.



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Last Update: 11.02.2005 Mail: Editor /Webmaster
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