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 published: 2005-01-11

"Eine einzigartige Gelegenheit, neues Denken in weltweiter Solidarität zu pflegen"

Internationale Konferenz in Bensberg zur Vorbereitung des Weltjugendtags

Campo de María, ahora un lugar internacional

Marienfeld, now an international place

Marienfeld, jetzt mit Erde aus über 60 Ländern

Foto: Weltjugendtagsbüro Köln © 2005

 

WJT. Papst Johannes Paul II. hat am Donnerstag, 6. Januar, die Bedeutung des kommenden Weltjugendtags in Köln gewürdigt. Während seiner Ansprache nach dem Angelusgebet vom Fenster des Apostolischen Palastes aus, sagte der Papst: "Ich lade alle Jugendlichen Deutschlands und die Jugend der ganzen Welt ein, sich auf den Weg nach Köln spirituell vorzubereiten, um in Christus - wie die Heiligen Drei Könige - das Angesicht Gottes zu erkennen." Das Fest der Erscheinung des Herrn hänge eng mit den Heiligen Drei Königen zusammen, die in Köln verehrt werden. Sie seien die Leitfiguren für das Motto des XX. Weltjugendtags 2005: "Wir sind gekommen, um IHN anzubeten" (Mt 2,2). In Bensberg bei Köln wurde am selben Tag die vom Päpstlichen Rat für die Laien und dem Weltjugendtagsbüro veranstaltete Internationale Vorbereitungskonferenz eröffnet.

Der Präsident des Laienrates, Erzbischof Stanislaw Rylko, äußerte große Hoffnung mit Blick auf den Weltjugendtag: "Von einer jungen Kirche wird neuer Schwung in die Gesellschaft ausgehen. Ich glaube, dass die Weltjugendtage eine der bedeutendsten pastoralen Momente im Leben der Kirche sind." Die Kirche habe den Auftrag, dieses Geschenk in eine gute Zukunft zu führen, so Rylko.

Prälat Dr. Heiner Koch, Generalsekretär des XX. Weltjugendtags 2005, betonte: "Jetzt beginnt die wirklich heiße Phase. Wir hoffen, dass von Bensberg ein Schwung für uns alle ausgeht, der uns auf dem weiteren Weg nach Köln motiviert." Der Glaube an Gott sei die große Lebensalternative in einer Zeit der Hast und Eile.

Vor den mehr als 250 Delegierten aus über 70 Ländern, die ca. 60 Bischofskonferenzen und ca. 50 kirchliche Bewegungen vertreten - darunter waren auch Mitglieder der Schönstatt-Bewegung - , konnte auch die internationale Fassung des Weltjugendtags-Mottoliedes uraufgeführt werden. Pfarrer Ulrich Hennes, Sekretär des Weltjugendtags, stellte dazu fest, dass dieses Lied das Motto in besonderer Weise aufgreife und schon hoffentlich bald in allen Sprachen nicht nur in der Stadt Köln zu hören sei. Das Mottolied wurde vom Neusser Liedermacher Gregor Linßen geschrieben.

Das jugendliche Antlitz der Kirche wiederentdecken

Am Abend war ein Pontifikalamt im Kölner Dom. Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, Erzbischof Stanislav Rylko – er hat im September bei der Vigilfeier in den Vatikanischen Gärten zur Schönstattbewegung gesprochen - , betonte in seiner Predigt, der Weltjugendtag sei "ein Ereignis, in dem die Kirche ihr jugendliches Antlitz wieder entdecke". Für die jungen Teilnehmer des Weltjugendtags sei der "Papst ein großer Freund" und das Evangelium "ein faszinierendes Lebensprogramm". Der Weltjugendtag dürfe aber nicht nur nach logistischen Gesichtspunkten organisiert werden, sondern müsse auch pastoral vorbereitet werden, unterstrich Rylko. Dies geschehe in den deutschen Diözesen und Pfarreien auf intensive Weise. Rylko dankte dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, dem Weltjugendtagsbüro und der Deutschen Bischofskonferenz sowie den Jugendlichen in den Gemeinden für die Vorbereitung des Großereignisses. Insbesondere die Jugendlichen seien "eine wirkliche Hoffnung der Kirche in diesem Land." Christus sei der letzte Garant der Würde des Menschen in einem "namenlosen Wirrwarr", so Rylko. Der Erzbischof zelebrierte die Messe im Dom mit Bischöfen und Vertretern der Jugendpastoral aus aller Welt.

Zuvor hatte der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma die internationalen Gäste im Historischen Rathaus der Stadt empfangen. Der Weltjugendtag werde ein Großereignis sein, "das Köln in seiner über 2000-jährigen Geschichte selten erlebt habe", betonte Schramma. Die Stadt werde "die Türen für die Pilger öffnen und sich als weltoffene Gastgeberin für ein solches großes Fest des Glaubens" zeigen. Schramma sicherte dem Weltjugendtagsbüro weiterhin eine tatkräftige und gute Zusammenarbeit mit der Stadt Köln zu. Joachim Kardinal Meisner würdigte in seinem Grußwort die Heiligen Drei Könige als die ältesten Kölner Ehrenbürger, von denen viel Segen für die Stadt ausgegangen sei.

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner reflektierte in seinem Vortrag am Freitag über das Motto des XX. Weltjugendtags, "Wir sind gekommen, um IHN anzubeten" (Mt 2,2). Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, forderte in seiner morgendlichen Predigt in Bensberg alle Teilnehmer des Weltjugendtags auf, wie Jesus auf seinem Weg von Nazareth nach Karfanaum mit ihrem Glauben aus der Verborgenheit in die Öffentlichkeit zu gehen. Beim Weltjugendtag könnten die Jugendlichen aus aller Welt "die Nähe des Reiches Gottes, die Nähe Gottes selbst spüren". "Sie erfahren: Wir sind aus Gott und können mit der Welt positiv und kritisch zugleich umgehen, können ihre Zukunft als Baumeisterinnen und Baumeister mitbauen, wozu der Heilige Vater ja immer wieder ermutigt", so Bode.

Lernen von der Glaubensfreude der jungen Menschen

Als einen "genialen Einfall" hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, bei dieser Konferenz die Einrichtung des Weltjugendtags durch Papst Johannes Paul II. bezeichnet. Damit sei der Papst der "Brückenbauer zwischen den Kulturen und Ortskirchen", sagte der Kardinal am Samstag. Der Weltjugendtag gehöre "zu den großen pastoralen und pädagogischen Erfindungen unserer Zeit", so Lehmann. Besonders die Glaubensfreude der jungen Leute aus aller Welt beeindrucke ihn. Von ihrer Hoffnungskraft lasse sich lernen.

Der Kardinal unterstrich, nicht nur für die Kirche, sondern für das ganze Land sei der Weltjugendtag ein wichtiges Ereignis. Die Deutschen könnten durch das Treffen auch vom Ungang mit dem Fremden lernen. Offenheit und die Begegnung mit allen Menschen sei "ein Kennzeichen des Katholischen", so Lehmann. Die Flutkatastrophe in Asien habe gezeigt, dass die Menschen aller Länder gemeinsam für die Erde Verantwortung hätten. Sie seien eine "Schicksalsgemeinschaft". Der Kardinal lobte die große Hilfsbereitschaft und sprach die Hoffnung aus, dass dies "keine modische Eintagsfliege" bleibe. Dazu könne besonders der Weltjugendtag beitragen. "Er ist eine einzigartige Gelegenheit, dieses neue Denken in weltweiter Solidarität zu praktizieren."

Dem Herrn auf die Spur kommen

Mit einem Gottesdienst im Altenberger Dom ist am Sonntag die Internationale Vorbereitungskonferenz in Bensberg für den XX. Weltjugendtag 2005 beendet worden. In seiner Predigt bezeichnete der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner die Heiligen Drei Könige als "Spurensicherungskommando des Herrn in unserer Welt." Die Kölner Bevölkerung verstehe sich bis heute als Mitbürger der Heiligen Drei Könige, so Kardinal Meisner: "Sie sind gleichsam Kosmopoliten, und sie haben Köln zu einer weltoffenen Stadt gemacht". Im heiligen Köln wisse man sich deshalb allen Völkern und Menschen aller Nationen verpflichtet: "Hier denkt man weniger regional, als vielmehr universal. Hoffentlich spüren wir das auch beim Weltjugendtag." Der Erzbischof forderte die 260 Vertreter aus 70 Nationen auf, einen unverfälschten Glauben zu bewahren, "der sich nicht vom Zeitgeist verwirren oder verfälschen lässt." Der Weg der Heiligen Drei Könige führe aus einer langen Vergangenheit in unsere Gegenwart, betonte Kardinal Meisner: "Nun sind wir an der Reihe, den Heiligen Drei Königen auf die Spur zu kommen, damit wir Christus finden. Wir tun es heute und in den kommenden Wochen aus Verantwortung für die Jugend der Welt, um von diesem Ort dem Herrn auf die Spur zu kommen."

Erde aus siebzig Ländern auf dem Marienfeld

Bereits am Samstag hatten der Kardinal und Erzbischof Stanislav Rylko, Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, die Vorbereitung in den vielen Ländern gewürdigt. Auf dem Gelände Marienfeld, wo die Abschlussmesse des XX. Weltjugendtags stattfindet, hatten die Vertreter aus allen Nationen Erde ihrer Heimat abgelegt, auf der später der Hügel für den Papstaltar gebaut werden soll. Auf dem Marienfeld befindet sich jetzt Erde aus Ägypten, Burundi, Venezuela, Hong Kong und vielen anderen Staaten.

Während der Konferenz gab der Päpstliche Rat für die Laien bekannt, das nun die Zeit endlich gekommen sei, das Weltjugendtagskreuz auch auf den afrikanischen Kontinent zu schicken. Vorbereitungsgespräche werden mit afrikanischen Vertretern geführt, um eine Reise des Kreuzes nach dem Weltjugendtag 2005 auf den Kontinent zu ermöglichen.

Zum Aschluss der Feier in Altenberg rief Kardinal Meisner den Jugendvertretern zu: "Durch Eure Erde auf dem Marienfeld stehen wir nun auf Euren Schultern. Wir können mit Euch rechnen und dafür danken wir Euch. Eure Bereitschaft ist unsere Hoffnung."

Unter diesem Link auf der offiziellen Seite des Weltjugendtags 2005 finden sich alle Ansprachen und Vorträge der Internationalen Konferenz in Bensberg.



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Last Update: 11.01.2005 Mail: Editor /Webmaster
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