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 published: 2005-01-18

Das kommt an: Mischung aus Schnee-Urlaub, Ehetraining, Silvesterparty und Besinnlichkeit

Familientagung in Memhölz: Modell der gezielten Angebote auch für die Jugendlichen bei den Familientagungen

Ermita cerca de Memhölz, destino de la peregrinación a pie de las familias

A wayside shrine near Memhölz, destination of a family’s hike

Ein Bildstock bei Memhölz, Ziel einer Wanderung bei der Familientagung

 
 

Los chicos disfrutaron de la nieve

The children enjoyed the snow

Den Kindern gefiel es im Schnee

 
 

El objetivo de la jornada de familias: ofrecer programas exigentes a padres, adolescentes y chicos

The idea of the family retreat: offer high-quality program to parents, adolescents and children

Die Idee der Familientagung: anspruchsvolles Programm für Eltern, Jugendliche und Kinder

 
 

"Vestición” con sari

“Clothing” with a sari

”Einkleidung” mit einem Sari

 

Cada marido regaló una rosa a su mujer

Each husband offered a rose to his wife

Jeder Ehemann schenkte seine Frau eine Rose

 
 

Algo ”nevados”: el P. Bernhard Schneider y la Hna Gertrud-Maria Erhard

A bit ”snow-covered”: Fr. Bernhard Schneider,  and Sr. Gertrud-Maria Erhard

Etwas “eingeschneit”: P. Bernhard Schneider und Sr. Gertrud-Maria Erhard

Fotos: Hornung © 2005

 

 

 

DEUTSCHLAND, Hans-Georg Hornung/mkf. Es ist eine Mischung, die offensichtlich ankommt, was ein Blick auf die Warteliste zeigt: Schnee-Urlaub mit Freunden, Animation, Ehetraining, Silvesterparty, Jugendprogramm und jede Menge Besinnlichkeit; Gottesdienst und spirituelles Gespräch und dann wieder einfach Urlaub genießen mit Leuten, die man kennt oder kennen lernt. Das Besondere an der Familientagung in Memhölz war auch das gezielte Programm für Kinder und Jugendliche. Insgesamt 20 Familien – alles zusammen über 100 Personen – erlebten den Jahreswechsel auf diese ihre Art.

Der Aufbruch von 20 Familien aus verschiedenen Teilen Deutschlands nach Schönstatt auf’m Berg in Memhölz bei Kempten im Allgäu war eine Fahrt in den von den meisten sehnlich erwarteten Schnee. Und kaum waren alle angekommen, rieselte neuer Schnee vom Himmel! Bei der ersten gemeinsamen Runde am Ankunftsabend war der große Vortragssaal fast zu klein für die über 100 Personen. Vor allem die Kinder waren noch sehr lebhaft und aktiv bei der Vorstellrunde, und diese Energie wurde von Familie Hornung durch einen Tanz mit den Kindern und den Junggebliebenen umgesetzt. Nun gestaltete jede Familie einen Stern, der dann mit den anderen Sternen auf einem großen blauen Tuch einen Sternenhimmel im Saal bildete. Die Familien genossen an den frei zu gestaltenden Nachmittagen den Schnee.

Als Ehepaar aufbrechen

Die Vorträge und Impulse kamen von P. Bernhard Schneider und Schwester Gertrud-Maria Erhard sowie von den Ehepaaren Jehle und Hornung. Schw. Gertrud-Maria motivierte, als Ehepaar aufzubrechen: aus alten Gewohnheiten, aufeinander zu, verhärtete Schalen. Sie schilderte entsprechend der Gaben der Weisen aus dem Morgenland, was in unserer Ehe Gold, Weihrauch und Myrrhe sein kann. Vor allem sollten wir wieder Goldgräber werden, die nicht aufgeben, bis sie Gold gefunden haben. Ehepaar Jehle sprach zum Thema "Typisch Mann – typisch Frau" und zeigte Polaritäten und Gemeinsamkeiten. Pater B. Schneider führte in weitere Polaritäten und damit Wachstumschancen der Ehe ein. Große Interesse fand seine lange Tabelle von verschiedenen entgegengesetzten Charaktereigenschaften mit vier Spalten. In den mittleren Spalten sind die polaren positiven Werte eingesetzt z.B. Selbstbehauptung und Rücksicht, links und rechts davon die Entartungsformen, also im Beispiel rücksichtslose Ellbogenmentalität und verschüchterte Selbstverleugnung. Diese praktische Anleitung gibt viel Gesprächsstoff für die ehelichen Gesprächsabende. Solche Ehegespräche sind sehr wertvoll, wie auch einige Ehepaare in der Austauschrunde nach dem Vortrag aus ihrem praktische Leben berichteten. Ein Ehepaar erzählte, dass genau beim ersten Anlauf, einen solchen Abend durchzuführen, das Lied im Radio kam, Nimm Dir etwas Zeit für die Liebe……War das nicht ein kräftiger Wink vom lieben Gott?

Familie Hornung als recht frisch gebackene Familientrainer sind zur Erkenntnis gekommen, dass Familie immer eine Baustelle bleiben wird – aber sie rechnen mit Gott. Ein Bild ist besonders in Erinnerung geblieben. Betreten der Baustelle geboten! Eltern trauen ihren Kindern! An vielen praktischen Beispielen haben sie Mut gemacht, dass wir mit Gott im Alltag rechnen können: Sinn suchen – Glück finden, Gott als Bauherr unserer Ehe und Familie, mit Gottes Störungen rechnen, den Kindern etwas zutrauen, weil wir Gott vertrauen. Ehegespräch und Austauschrunde schlossen jeweils den Vormittag ab.

Familie Lerchens Vortrag stand unter dem Thema: "Kinder nicht um Gott betrügen", nach dem Bestseller von Albert Biesinger. Wie können wir den Kindern Gott im Alltag vermitteln? Welche Kindheitserlebnisse haben wir? Wie gehen wir mit Schuld und Versöhnung um? Das gab reichlichen Gesprächsstoff und in der Austauschrunde ging es sehr lebhaft zu. Der Sonntagsgottesdienst stand im Mittelpunkt. Es wurde abschließend festgestellt, dass der Sonntagsgottesdienst ein Ausdruck des Glaubens ist, aber der Glaube auch im Alltag sichtbar sein muss. Viele Wege führen zum Glauben und jede Familie muss da ihre eigene Form finden.

Ehepaare- und Familiengottesdienste

Es gab Gottesdienste für die Ehepaare ebenso wie einige Familiengottesdienste. Am ersten Tag war es noch fraglich, ob alle Ehepaare in Heiligtum passen würden. Aber mit der Zeit rückten wir näher zusammen und es war eine große Bereicherung, in dieser Atmosphäre gemeinsam die heilige Messe feiern zu dürfen. Pater Ladislav Stiefek, ein tschechischer Mitbruder von P. Schneider, hielt an einem Tag die Messe für die Ehepaare im Heiligtum. Er sagte, wenn wir einem Mitmenschen etwas Gutes sagen oder tun, dann segnen wir auch damit. Und so macht es auch Gott mit uns.

Am Nachmittag des 31. Dezember war dann die Möglichkeit zu einem Beichtgespräch mit P. Schneider oder P. Stiefek und dann eine Familienmesse zum Jahresabschluss in der Hauskapelle. Pater Schneider begrüßte beeindruckt die vielen mitfeiernden Kinder und Jugendlichen.

Kinder- und Jugendprogramm

Überhaupt die Kinder und Jugendlichen! Die Kinderbetreuer waren durchweg Jugendliche aus dem Kreis der angereisten Familien. Und die Eltern freuten sich natürlich, wenn ihre großen Kinder gerne Verantwortung für andere übernehmen. Verantwortung war dann aber auch Thema für die Jugendlichen beim Teenstalk mit Frau Lerchen zum Thema Liebe+Sexualität. Sie provozierte viele Fragen und gab kompetente Antworten. Und nach langen nächtlichen Diskussionen gab es am nächsten Abend noch Gesprächsstoff genug mit Pater Schneider.

Beim täglichen Abendlob um 19 Uhr waren viele Kinder total übermüdet nach dem vielen Schnee. Doch das gemeinsame Singen und Danken für die Spuren Gottes ließ den Tag ausklingen in eine mehr oder weniger ruhige Nacht. Die Jugendlichen genossen es, im Jugendstock gemeinsam untergebracht zu sein. Der "Volltreffer" und die "Oase" waren beliebte Treffpunkte, um auf ihre Weise den Abend ausklingen zu lassen oder auch um Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen. Denn auch sie hatten ja alle Hände voll zu tun, um die Kinder zu beschäftigen und den Abschlussabend vorzubereiten.

Der gemütliche Teil: miteinander reden

Wdie Abende klangen mit einem "gemütlichen" Teil aus. Einige Ehepaare hatten in Freude ein Jahr lang gewartet, um sich hier wiederzusehen. So waren diese abendliche Runden auch sehr wertvoll. Oft erkannte man sich selber wieder in den Begebenheiten, die die anderen Familien erzählen. Das macht Mut und gibt Zuversicht fürs eigene Handeln.

Jahreswechsel

Christau war Reiseleiter am Silvesterabend. Cabaret, Zeitungstanz und Schokoquiz sorgten für manche Turbulenzen. Ein weterer Höhepunkt war die Einkleidung von Teresa und anderen Mädchen mit dem 6 Meter langen Sari, wie indischen Frauen ihn tragen. Sr. Gertrud-Marias Mitschwester aus Indien, Schwester Nirmala führte uns diese Kunst vor. Schließlich gab es dann noch einen Tanz mit dem Ehepartner zu einem Lied von ibo: Der liebe Gott ist ganz begeistert (von uns als Ehepaar). Dabei durfte jeder Ehemann seiner Frau eine Rose überreichen und die Frau sagte ihrem Mann "Mon Cheri". Das fanden auch die Kinder toll, denn wann sehen sie die Eltern miteinander tanzen!! Jetzt endlich konnte sich jeder auf das wieder köstliche Silvester-Büffet des Hauses stürzen und genießen. Eine Stunde vor Mitternacht gingen die Ehepaare ins Kapellchen, die Kinder und Jugendlichen machten eine Fackelwanderung. Im Kapellchen erneuerten die Ehepaare ihr Eheversprechen, während ihnen die Stola um die Hände gelegt wurde, was doch die eine oder andere Träne hervor lockte. Als auch dann noch zwei Ehepaare das Liebesbündnis schlossen, war die Freude im Herzen riesengroß. Nachmittags fand wieder ein Familiengottesdienst statt. Die Kinder führten ein Krippenspiel vor. Das war ein herrliches Blöken der Schafe, auch Ochs und Esel waren dabei. Die Engel, der Weihnachtsstern, nicht zu vergessen die Hirten, alle freuten sich, dass das Jesuskind, das die 6 Monate alte Paula mit ihren Eltern als Josef und Maria spielen durfte, geboren war.

Sr. Nirmala, die aus Kerala, Südindien stammt, erhielt in diesen Tagen die Nachricht, dass von ihrer Familie alle die Flutkatastrophe überlebt haben, doch im Nachbarort war gerade Beerdigung, als sie endlich eine Telefonverbindung erhielt. Die Familien fühlten sich angeregt, eine spontane Spendenaktion zu starten. Über 600 Euro konnten sie Sr. Nirmala mitgeben für die Flutopfer.

Abschlussabend in der Hand der Jugend

Nun kam der Abschlussabend, den die Jugendlichen vorbereitet hatten. Wir waren eingeladen bei Thomas Gottschalk in "Wetten, dass……" mit Gästen wie Jürgen Klinsmann, Michael Schumacher, Otto Waalkes, Heidi Klumm und nicht zu vergessen Sr. Gertrud-Maria und auch Nena. Die Nachtigallen von Memhölz unter der Leitung von Frau Römelt hatten ihren allerersten Auftritt. Die Rockband Greenday hatte nur anfangs Schwierigkeiten mit der Technik. Es gab tolle Wetten und auch eine Saalwette mit 40 Meter Schuhbändel. Wir konnten sehen, wieviel Potential in unserer Jugend steckt. Diese Aufgabe haben sie bravourös gemeistert und es gab großen Applaus. Die Stimmung war fantastisch, auch beim Zusammensitzen danach. Es wurden Pläne fürs nächste Treffen gemacht und viele meldeten sich spontan für die nächste Silvestertagung an.

Am Sonntag Morgen nach dem gemeinsamen Gottesdienst in der Hauskapelle floss manche Abschiedsträne. Während der Tagung wurden viele Freundschaften neu geknüpft, aufgefrischt oder vertieft. Allen war klar, da wo die Gottesmutter wirken darf, da ist Gutsein. Es war eine gesegnete Woche! Manche Familien waren zum wiederholten Male da, weil sie Silvester hier so erlebt haben, "wie sie es sich immer schon mal gewünscht hatten".



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Last Update: 18.01.2005 Mail: Editor /Webmaster
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