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 published: 2005-01-21

Risiko-Sportart Noviziat

Serie: Besuch der Novizen der Schönstatt-Patres in Ciudad del Este, 5. Teil

Rapel en el Salto Monday: El riesgo de las vocaciones

Rappel at the Salto Monday – the risk of vocations

Abseilen am Salto Monday – Risikosportart Noviziat!

 
 

Descenso de Lucas

Lucas takes the risk

Abstieg von Lucas

 
 

En tu poder y en tu bondad...

I trust your might…

Ich bau auf deine Macht und deine Güte

 
 

Ignacio escucha atentamente

Ignacio listening with 100% attention

Ignacio hört aufmerksam zu

 

Javicho y José María

Javicho and José María

Javicho und José María

 
 

Padre Francisco observando... y rezando

Father Francisco watching... and praying

Pater Francisco beobachtet… und betet

 
 

Yo me ofrezco todo a Ti

I bring myself to you

…bringe ich mich dir ganz dar…

Fotos: Cabral © 2005

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PARAGUAY, Javier Cabral. Am Nachmittag eines schönes Sommertags im Januar begab es sich, dass sich die Novizen der Schönstatt-Patres aufmachten zum Salto Monday in Ciudad Presidente Franco, einer Nachbargemeinde von Ciudad del Este. Der Salto Monday ist ein kleiner Wasserfall, verglichen mit den Wasserfällen von Iguazú, aber da Monday ist ein wasserreicher Fluss und der Wasserfall hat eine beachtliche Höhe.

Monday ist ein Wort in Guarani: "mondá": Dieb; "y" (mit gutturaler Aussprache): Wasser. Also etwa "Diebisches Wasser", wohl weil er bei Hochwasser alles mitreißt, was am Ufer ist. Als der heutige Pater Mark Niehaus aus USA noch Mark Niehaus und Novize war, sagte er erfreut, als er das Schild sah: "O, Montags-Wasserfall!", worauf seine Kursbrüder spotteten: "Er kann bestimmt nicht verstehen, dass wir den Salto Monday ausgerechnet am Freitag besuchen!"

Es gibt nur wenige Berufungen, da muss man sie hüten

Als sie vom Noviziat aus ankamen, da hatten viele der Novizen voller Begeisterung gesagt, dass sie gern "Abseilen" machen möchten, eine Risiko-Sportart, bei der es darum geht, an Seilen über steinige, fast senkrechte Oberflächen herunterzusteigen... In diesem Fall zusätzlich spannend, weil der Abstieg neben dem Wasserfall und auch mal knapp in ihm stattfindet. Nass also.

Am Wasserfall angekommen und beim Anblick der Höhe und der Kraft des Wassers wurden einige der Novizen nachdenklich... José María aus der Mannesjugend von Ciudad del Este machte den Anfang und stieg ab... "Der ging runter wie vom Blitz getroffen," murmelten einige. Dann machte sich Lucas, Novize aus Brasilien, an den Abstieg, unter den besorgten Blicken seiner Kursbrüder im Besonderen und des neugierigen Publikums im Allgemeinen.

"Das ist das Risiko der Berufung", hörte man jemanden seufzen, und "Das ist die Gefahr der Religion, es wird immer extrem". "Und das, wo es schon so wenige Berufungen gibt!". "Ach, die bereiten sich nur vor auf dioe große Sündenflut, von der Pater Kentenich redet...", so hörte man während des Abstiegs.

Eingedenk des jahrelangen Studiums der Gefahr der Vermassung, sagte ich wie nebenbei: "Wenn ein Brasilianer runtersteigt, können die Spanier ja nicht zurückbleiben." Jaime Vivancos schaute den Wasserfall respektvoll an und antwortete mir gelassen: "Ich Spanien gibt es wenig Berufungen, die muss man hüten!"

Kleine Weihe unter dem Wasserfall

Zum Absiteg gehören eine gewisse Technik und Ausrüstung: Helm, Seile, Haken, Sicherungen, die den Mutigen gut absichern. Gut, dass keiner zu viel Loslösung oder Befreiung von irdischen Fesseln üben wollte…..

Als nächster wagte es Manu, Manuel López Naón aus Argentinien. Er fing mit einem saftigen Ausrutscher an, fing sich dann aber schnell. Javier Lazcano, der Kursführer, sagte später, an der senkrechten Stelle habe Manu einen Moment innegehalten und unter dem Wasserfall die Kleine Weihe gebetet!

Dann ging Ignacio Santiviago aus Paraguay in die Seile; aufmerksam hörte er den Anweisungen des Führers zu. "Ob er auch so aufmerksam auf den Novizenmeister hört?", hörte man jemanden laut fragen.

Wie zur Antwort auf solch lästerlichen Kommentar ging ein kurzer Sturzregen hernieder, der alle mutigen und risikobewussten Zuschauer mindestens so klatschnass dastehen ließ wie die, die sich abseilten!

Nach Ignacio folgte Guillermo aus der Mannesjugend halb kopfüber, als Abschluss des Spektakels, denn es war Zeit, aufzubrechen, um pünktlich zur Messe zu sein.

Für die Mutigen "Abseiler" war das Abenteuer allerdings noch nicht zu Ende, denn es musste ja noch der Aufstieg bewältigt werden durch steiles, schroffes Gelände, zwischen Basaltbrocken und Geröll... Einige meinten, das wäre anstrengender gewesen als das Abseilen. Zum krönenden Abschluss ging es durch den Stacheldraht des Nachbargrundstücks...

Als sie ins Noviziat gingen, da haben manche vielleicht gedacht: "Ob ich mich arg langweilen werde?", oder "Den ganzen Tag sitzen..." Nun, die Wege des Lebens sind schon mal anders, als man gedacht hat!

Und was kommt danach?

Im Licht der Zeit-, Seins- und Seelenstimmen betrachtet, kommen einem natürlich einige Fragen. Fragen nach der Entwicklung Schönstatts allgemein und den Überraschungen, die uns noch erwarten... Was kommt danach? Man will doch nicht zurückbleiben hinter einer der Gemeinschaften des großen Schönstattwerkes. Die Leute aus dem Familienbund werden also demnächst wohl Fallschirmspringen machen oder Paragliding (immer zwei Optionen, wegen der Gefahr der Vermassung), und die Leute vom Familieninstitut mindestens Bungee Jumping oder Drachenfliegen. Die Mitarbeiter der Liga machen vermutlich Eishockey oder beteiligen sich an der Dakar-Ralley. Die Mitglieder machen Schumi Konkurrenz oder gehen zum Motocross... Und die Marienbrüder Rafting oder Kayaking, schätze ich. Die Marienschwestern könnten zusammen mit den Frauen von Schönstatt ... okay, der Artikel ist schon etwas lang und schließt hier. Bis demnächst!



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Last Update: 28.01.2005 Mail: Editor /Webmaster
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