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 published: 2004-12-02

Ein Spielplatz, grüner Rasen und ein Bildstock oder: Die Veränderung der Gesellschaft beginnt an kleinen Orten

Das "Häuschen der Gottesmutter" ist das Geheimnis vom "Mutter Theresa von Kalkutta-Platz" in San Miguel de Tucumán

La ermita en la plaza „Madre Teresa de Calcuta“ en Tucumán, un lugar donde los niños pueden jugar y los vecinos se encuentran en paz para rezar y charlar

The wayside shrine at the “Mother Therese of Calicut Place” in Tucuman, a place where children can play in peace, and neighbors meet to pray and talk

Der Bildstock auf dem “Mutter Theresa von Kalkutta-Platz” in Tucumán: hier entsteht eine Oase des Friedens und der Solidarität inmitten von Gewalt und Unsicherheit

 
 

Tapa del „Siglo de Tucumán”

Cover page of the “Siglo de Tucumán”

Titelseite des “Siglo de Tucumán”

Fotos: Siglo de Tucumán © 2004

 

ARGENTINIEN, Silvia Losada. Am 18. November erschien im "Siglo de Tucumán", der Tageszeitung der Provinz Tucumán in Argentinien, ein großer Artikel über eine Nachbarschaftsinitiative in einem Stadtviertel von San Miguel de Tucumán, in dem ein Gebiet mit Häusern der Mittelklasse und ein Elendsviertel mit sehr armen Familien aneinanderstoßen, nur getrennt durch eine Straße; ringsum herrscht schreiende Armut und hohe Gewalt. Tucumán ist eine der Provinzen mit der höchsten Armutsrate. Der "Mutter Theresa von Kalkutta-Platz" ist mittendrin eine kleine Oase des Friedens, der Schönheit, wo Kinder und Erwachsene aus beiden Vierteln und darüber hinaus einander begegnen, miteinander spielen und reden. Bei dem Artikel erschien ein großes Foto, das spielende Kinder zeigt – und im Hintergrund, eindeutig zu erkennen, einen Bildstock mit dem Bild der Gottesmutter von Schönstatt. An dem 18. November, als dieser Artikel erschien, war dort wie schon am 18. Oktober und an allen kommenden Bündnistagen heilige Messe. Wie kam die Gottesmutter von Schönstatt dahin?

Es begann alles mit einem Unfall. Gustavo González – er wohnt am heutigen "Mutter Theresa von Kalkutta-Platz" an der Kreuzung der Avenida República del Líbano mit der Straße 1600, hatte 1995 einen schweren Unfall. Im Jahr danach spürte er das starke Drängen, die Gottesmutter von Schönstatt zu bitten, sich in seinem Stadtviertel niederzulassen als Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt, ihre Gnaden über die Nachbarn und die Jugendlichen auszugießen, die sich dort mit Rauschgift volldröhnten. Seine Schmerzen schenkte er al Beitrag zum Gnadenkapital.

Unterstützt von seiner Frau Analía – deren Zeugnis im Zeitungsartikel steht – und einigen Nachbarn, begann er im vergangenen Jaher, auf dem Gelände, auf dem der Bildstock errichtet werden sollte, zu beten und diesen so geistig zu erarbeiten.

Die Nachbarn kommen langsam dazu ...

Am 16. Oktober 2004 schließlich hat sich sein Traum erfüllt mit der Segnung des Bildstocks auf dem Platz und dem Versprechen des Pfarrers, dort an jedem 18. die Messe zu feiern. Dreimal in der Woche wird der Rosenkranz gebetet. Die Nachbarn kommen so nach und nach dazu, jedes Mal sind es mehr, die dazu kommen und beten, manchmal nur "Ich bau..." oder die Kleine Weihe. Die Missionare der Rosenkranz-Kampagne der Gegend unterstützen mit konkreter Hilfe und ihrem Gebet.

Ganz langsam haben die Raubüberfälle in dem Viertel, das umgeben ist von den beiden berüchtigtsten Elendsvierteln der Stadt, nachgelassen. Der Platz ist nicht mehr Niemandsland und ist immer mehr von Eltern bevölkert, die ihre Kinder dort zum Spielen hinbringen.

Die Kinder gehen auf dem Weg zur Schule immer am "Häuschen der Gottesmutter", wie sie es nennen, vorbei. Manche biegen sogar ab und geben der Gottesmutter schnell noch ein Küsschen. Und auch die Kinder, die nicht die Schule besuchen, sondern Autofenster putzen oder betteln oder ..., kommen bei ihr vorbei.

Leute, die man in der Kirche noch nie gesehen hat, kommen zum Bildstock und bleiben ein para Minuten bei Maria, suchen ihre Liebe und Nähe.

Die Polizisten, die auf Streife sind, kommen vor dem Dienst vorbei und lassen sich segnen.

Das Wirken der Gottesmutter fängt gerade erst an. Doch die Nachbarn sind überzeugt, als Erzieherin der Herzen wird sie wirken und die Familien dazu führen, auch in Armut ein Leben in Würde zu führen, und sie wird dieses Viertel in einen Ort des Friedens und der Harmonie verwandeln, wo man einander achtet und alle sich gemeinsam bemühen, eine bessere Zukunft zu bauen, in der die Werte und das Recht geachtet werden.

Alles ist möglich. Denn: "Sie ist der große Missionar, sie wird Wunder wirken."



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Last Update: 03.12.2004 Mail: Editor /Webmaster
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