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 published: 2004-12-17

Mit Maria berührt der Glaube die Personmitte

Erneuerung der Marienweihe in der Wallfahrtsbasilika von Werl – eine Initiative von Lourdesverein und Schönstatt im Erzbistum Paderborn

11 de diciembre, peregrinación diocesana a Werl, lugar tradicional de peregrinación mariana en la aquidiocesis de Paderborn: Celebración de 150 años del dogma de la Inmaculada Concepción, y renovación de la consagración de Alemania a María

December 11, diocesan pilgrimage to Werl, traditional place of Marian Pilgrimage in the archdiocese of Paderborn: celebration of the 150th anniversary of the Inmaculate Conception, and renewal of the consecration of Germany to Mary.

11. Dezember, Wallfahrtstag in Werl, dem größten Marienwallfahrtsort des Erzbistums Paderborn: Feier von 150 Jahren der Dogmatisierung der Unbefleckten Empfängnis Marias und Erneuerung der Weihe an Maria

 
 

El sentido de la consagración a María: charla de Mons. Peter Wolf

The meaning of the consacration to Mary: talk by Mons. Dr. Peter Wolf

Der Sinn der Marienweihe: Vortrag von Mons. Dr. Peter Wolf

 
 

Misa con Mons. Dr. Wiesemann y 19 sacerdotes

Mass with Auxiliary Bishop Wiesemann and 19 priests

Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Wiesemann und 19 Priesters

 
 

Homilía de Mons. Wiesemann

Sermón by Auxiliary Bishop Wiesemann

Weihbischof Dr.  Wiesemann bei der Predigt

 

Rosario Iluminado

Illumined Rosary

Lichter-Rosenkranz

Fotos: POS Fischer © 2004

 
 
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mkf. "Darum vertrauen wir zuallererst deinem mütterlichen Schutz die Schutzlosen an: die Ungeborenen, denen das Lebensrecht verweigert wird, die Kinder, die in Armut und Leid aufwachsen,, die Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Lebensziel sind; die Menschen ohne Arbeit und alle, die Hunger und Krankheit erleiden. Wir vertrauen dir die zerrütteten Familien an; die Alten, denen niemand beisteht, und jende, die verlassen und ohne Hoffnung sind..." Die Erneuerung der Weihe an Maria, sehr konkret auf die heutigen Lebenssituationen bezogen, war Höhepunkt der Werlwallfahrt des Erzbistums Paderborn am 11. Dezember.

Die Weihe Deutschlands an Maria vor 50 Jahren und das 150jährige Jubiläum des Glaubenssatzes von der besonderen Erwählung der Gottesmutter (Immakulata) waren für den Lourdesverein und die Schönstattbewegung im Erzbistum Paderborn Anlass, gemeinsam einzuladen zur Wallfahrt nach Werl, dem größten Wallfahrtsort des Erzbistums. Zum Vortrag von Mons. Dr. Peter Wolf, zum Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, zum Lichter-Rosenkranz und zur Marienfeier war die Wallfahrtskirche überfüllt. "Mit Maria berührt der Glaube die Personmitte", diese Aussage des Weihbischofs unterstrich das kräftige Beten und Singen der Pilger aus allen Generationen und das Klima der verbindenden Freude am Glauben, das diesen Tag prägte.

"Das trägt doch eine ganze Woche, mindestens!"

Nebel und Straßenglätte am frühen Morgen, Eiseskälte und vorweihnachtliche Verpflichtungen schienen keine große Rolle zu spielen, schon früh strömten Menschen gruppenweise und einzeln aus allen Regionen des Erzbistums in die reich und festlich mit Lilien geschmückte große Wallfahrtskirche. "Wir haben auf der Bundesstraße schon ein Auto mit Schönstattaufkleber abgehängt," erzählt eine Frau. Marienschwestern aus den Niederlassungen im Bistum sind zahlreich vertreten, Diözesanpriester, immer wieder Schönstatt-Mütter, berufstätige Frauen. Mitglieder des Lourdes-Vereins erkennt man an den dunkelblauen Halstüchern und ihrem klaren, schnellen Einstimmen in Lieder und Gebete . Doch es sind auch viele da, die sich haben einladen lassenMan musste gut zusammenrücken, um noch einen Sitzplatz zu bekommen und kam sich näher.

Nach der Begrüßung durch den Wallfahrtsleiter, Pater Urban OFM und Prälat Paul Kathke, Diözesanpräses der Schönstattbewegung in Paderborn, leitete Paster Markus Leber mit einem Morgengebet den Wallfahrtstag ein – ein ungewohntes Erlebnis für viele, das das Klima von Anfang an prägte. "Es tut so gut, einfach mal wieder so richtig losbeten zu können," meint strahlend ein jüngerer Mann. "Das trägt dich doch eine ganze Woche, mindestens!" Irgendwie kann man sich vorstellen, was Pater Kentenich eigentlich gemeint hat mit marianischem Klima. An diesem 11. Dezember ist es da.

Christsein mit Maria

Monsignore Dr. Peter Wolf leitete den Tag ein mit einem Vortrag zum Sinn der Marienweihe. Er ging aus vom Zeugnis der Heiligen Schrift und zeigte Maria im Johannesevangelium. "Maria war dabei", heiße es im Bericht von der Hochzeit zu Kana. Wer von den anwesenden Schönstättern dachte bei der Auslegung der großen Fülle von Wein im Alten Testament als Zeichen für den Anbruch einer neuen Zeit, einer Zeit Gottes, wo es Freude im Überfluss gibt, nicht an die endlos vielen Krüge, die am 8. September zum Heiligtum in Belmonte getragen wurden? Maria war dabei... "Immer wenn es geht um den Anfang und um die Zukunft des Glaubens, so im Johannesevangelium, ist Maria dabei", so Dr. Wolf. Unter dem Kreuz ist Maria im Johannesevangelium wieder dabei, als Maria und der "Jünger, den Jesus liebte", den Auftrag Jesu bekommen, einander im Bündnis zu gehören. In der Geschichte der Kirche, so Dr. Wolf weiter, hat sich dieser Auftrag Jesu langsam entfaltet. Die ersten Mariengebete greifen die Stimmung der Freude an Marias Erwählung auf, Ende des dritten Jahrhunderts wächst der Gedanke hinzu, dass sie Schutz gewährt, dass die Christen sich ihr als Mutter anvertrauen können; bald bringt das Konzil von Ephesus Maria als diejenige ins Spiel, die einem hilft, "richtig an Jesus zu glauben, sich voll und ganz zu Jesus zu bekennen." "Marienverehrung ist mit Maria Christus finden, mit ihr an ihn glauben, mit ihr an Jesus hängen." Es ist Christsein mit Maria. Dr. Wolf führte dann als Beispiel für das Lebenswissen der Heiligen um die Bedeutung von Maria das Zeugnis des heiligen Ignatius von Loyola an, der Maria bittet, dass sie ihn "Christus zugeselle". Maria führt zu Christus, wo Maria ins Spiel komme, wachse die Beziehung zu Christus, so stellte Monsignore Wolf fest; alles Gerede von Konkurrenz gehe am Lebensgeheimnis Marias vorbei. Schutz und Hilfe, Wachstum im Glauben, Wachstum in der Beziehung zu Christus und wie ihre ureigenste Sendung, dafür zu sorgen, dass Jesus bekannt wird, uns zuwächst, wenn wir uns ihr weihen, seien Früchte der Marienweihe. Missionarisches Christsein wachse aus der Bindung an Maria, wachse in Menschen, die innerlich darauf brennen, dass jemand um sie herum etwas von Jesus versteht.

Kopflastiges Christentum verliert die Kraft zum Zeugnis

Fast zwanzig Priester zogen zum Klang der Orgel mit Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in die Basilika ein: das Pontifikalamt, mit Volks- und Chorgesang – hervorragend der Amsterdamer Chor – war festlich, ohne steif zu werden.Weihbischof Dr. Wiesemann stellte in seiner Predigt zunächst den kulturgeschichtlichen Zusammenhang des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis und der Weihe Deutschlands an Maria dar und nannte als kulturgeschichtliche Herausforderungen der heutigen Weihe an Maria das leise Vordringen des Islam in ganz Europa und die diffuse Religiosität heute. Maria dagegen bringe Christus nicht irgendwie, sondern ganz, an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit, konkret in die Welt. "Wenn sich christlicher Glaube in unserer Gesellschaft profilieren will, geht das nicht ohne Maria," so der Weihbischof. In Maria werde Gottes Sohn konkret, mit einem konkreten Leben, das wir etwa im Rosenkranz betrachteten. Maira bringe Christus aber nicht nur konkret in die Welt, sondern auch konkret hinein in Gemüt und Herz der Menschen. Alle Bewegungen, die den christlichen Glauben ohne Maria künden wollten, seien im Lauf der Zeit gedankenlastig und und kopflastig geworden. Die Tiefenschichten der Person würden aber von Gedanken und Theorien nicht erreicht. Ein Christentum ohne Maria, das kopf– und gedankenlastig geworden sei, so Weihbischof Wiesemann, könne nicht mehr bannen. "Wir sind selber schuld, wenn uns die Menschen davonlaufen, weil sie im Innersten nicht mehr berührt werden," so der Bischof. Ein intellektuell hochmütiger und kopflastiger Glaube weiche in der Auseinandersetzung aus, während ein Glaube, der im Gemüt eingewurzelt sei, in der Auseinandersetzung Zeugnis gebe. Diese Einwurzelung bewirke Maria, die eine instinktive Sicherheit im Glauben schenke.

Im tiefsten Sinn sei Maria die Morgenröte des Heils, der "Wächter des Morgen", wie der Papst die Jugend genannt habe. Mit Maria als Morgenröte vor Augen, dürften wir auch für Deutschland glauben, das Christus als Sonne der Gerechtigkeit über diesem Land neu aufgehen werde.

Dir bringe ich mich ganz dar

Mit dem Gebet, das Schönstättern in aller Welt so lieb ist als Gebet des Liebesbündnisses, schloss die Marienweihe, die am Ende der Messe vor dem Gnadenbild der Muttergottes von Werl vollzogen wurde. "Darum vertrauen wir zuallererst deinem mütterlichen Schutz die Schutzlosen an: die Ungeborenen, denen das Lebensrecht verweigert wird, die Kinder, die in Armut und Leid aufwachsen,, die Jugendlichen, die auf der Suche nach einem Lebensziel sind; die Menschen ohne Arbeit und alle, die Hunger und Krankheit erleiden. Wir vertrauen dir die zerrütteten Familien an; die Alten, denen niemand beisteht, und jende, die verlassen und ohne Hoffnung sind..." Der Mutter aller Menschen wurden die Menschen in ihren konkreten Lebenssituationen geweiht, der Mutter der Kirche die Bischöfe, Priester, Diakone und Ordenschristen, die geistlichen Gemeinschaften, die Jugend auf ihrem Weg der Berufung... Dass gerade nach der Marienweihe die Schönstatt-Hymne "Breit um uns deinen Mantel" erklang, ab der zweiten Strofe von allen mitgesungen, war für viele der Schönstätter eine extra Freude.

Ein Ave Maria für meinen alkoholkranken Schwiegersohn...

Am Vortag des 100. Geburtstags von Joao Pozzobon, des Begründers der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt, die heute in über 90 Ländern Menschen aller Lebenssituationen in Berührung mit dem Glauben bringt, wurde der Lichter-Rosenkranz mit der Betrachtung seines missionarischen Lebens aus der Marienweihe zum anschaulichen Zeugnis für die Kraft der Bindung an Maria. "Wir möchten heute mit Ihnen gemeinsam Rosenkranz beten. Wir möchten ihn als Lichterrosenkranz beten, so wie er in Argentinien innerhalb der Kampagne der pilgernden Gottesmutter vor ca. 20 Jahren entstanden ist. Unser Alltag, unsere Sorgen und Nöte sollen in das Gebet des Rosenkranzes einfließen, wir beten unseren Alltag, alles was uns und auch was anderen Menschen in unserem Alltag an Freude und Leid widerfährt, hat im Lichterrosenkranz Platz," so leitete Gabriele Sudermann den Lichteer-Rosenkranz ein. "Für Don Joao Pozzobon war es ein besonderes Anliegen, den Alltag der Menschen mit Gott in Verbindung zu bringen. Er ist der Begründer der Kampagne der pilgernden Gottesmutter, die mittlerweile in über 90 Ländern verbreitet ist. Angefangen hat es mit einem Bild, wie es hier im Rosenkranz steht. Mit so einem Bild auf der Schulter ist Joao Pozzobon 140.000 Kilometer gelaufen, um die Muttergottes zu den Menschen in die Häuser, in ihren Alltag zu bringen." Der Lichter-Rosenkranz wäre für die meisten, mit denen er gesprochen hat, das Beeindruckendste dieses Tages gewesen, so sagte Pastor Fechtelpeter am Montag. Eine Frau habe ihm gesagt, dass sie auch etwas hätte beten wollen, aber sie habe Angst gehabt weinen zu müssen... Die Aufforderung, sich gleich anzustellen, um ein Ave Maria des Rosenkranzes beten und diesen mit Rosen und Lichtern sichtbar wachsen zu lassen, folgten die Pilger nach der Mittagspause ohne zu zögern. So zügig schlossen sie sich an, dass die Verantwortlichen fast Sorge bekamen, der Rosenkranz sei zu früh vorbei! Was am Morgen in der Marienweihe angesprochen worden war, kam hier in den persönlichen Anliegen der Beter ganz konkret und ganz hautnah in den gebeteten und gelebten Rosenkranz hinein: "Ich bitte um ein Ave Maria für meinen alkoholkranken Schwiegersohn, für meine Tochter, dass sie aushält..." Eine Stelle, endlich, für den Sohn, Hilfe für die krebskranke Mutter, die schwerkranke Tochter, für eine zerbrechende Ehe ... aber auch Dank für Arbeit, für Glaubenserfahrung, Bitte um Segen für den Tag der Pilgernden Gottesmutter in Kroatien, der gleichzeitig stattfand: das ganze Panorama des Lebens kam zur Sprache oder besser: ins Gebet. Staunen bei manchen, als sie erfuhren, dass die Internationale Auxiliar vom Papst gesegnet, durch alle Länder Amerikas gepilgert und zuletzt in Rom bei der Einweihung des Heiligtums dabei nun hier in Werl war, "um unser Leid in ihr Herz zu nehmen und mit dem Gebet so vieler anderer zu verbinden", wie eine Frau unter Tränen sagte. Wegen der Bitte, den Lichter-Rosenkranz einzubringen, hatten die Verantwortlichen der Berufstätigen Frauen ein angesagtes Führungskreistreffen ausfallen lassen oder besser: umfunktioniert. "Aber das Erlebnis des Lichter-Rosenkranzes hat uns so viel Motivation gegeben, wie das keine drei Treffen hätten können!"

Mit den Lichtern und Rosen des Rosenkranzes blieb auch alles in ihn hineingeschenkte Leid und alle Liebe vorn vor dem Altar stehen, während zum Abschluss des Tages das Marienlob erklang und der Eucharistische Segen erteilt wurde. "Der Lichterrosenkranz hat die Leute sehr angesprochen," sagte Dr. Wolf später. " Beim Segen sah ich, wie wunderschön das Bild des Rosenkranzes vor dem Altar war." Mit Maria berührt der Glaube die Personmitte.

Christsein mit Maria – Vortrag von Dr. Peter Wolf (pdf)

Rosenkranz mit Joao Pozzobon (pdf)



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