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 published: 2004-11-26

Heilige Zeiten

Priestertag im Schönstattzentrum Nittenau

Jornada de sacerdotes en el centro de Schoenstatt en Nittenau, diocesis de Regensburg

Priests' Retreat in the Schoenstatt Center in Nittenau, diocese of Regensburg

Priestertag im Schönstatt-Zentrum in Nittenau, Diözese Regensburg

 
 

Taller

Group discussion

Gesprächsgruppe

 
 

Conferencista: Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, Obra Familiar

Speaker: Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, Family Movement

Referent: Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, Familienbewegung

 
 

Participantes

Participants

Teilnehmer

Fotos: Schöls © 2004

 

 

 

DEUTSCHLAND. mkf. Am Buß- und Bettag fand im Schönstattzentrum ein Priestertag zum Thema "Heilige Zeiten" statt. Referent des Tages war Prof. Dr. Hubertus Brantzen aus Mainz. Der Referent ist im Bistum Mainz zuständig für die pastorale Ausbildung der Kapläne und pastoralen Mitarbeiter. Zu diesem Priestertag fanden sich aus Tschechien und fünf bayerischen Diözesen Priester ein. Subregens Martin Emge vom Institut der Schönstatt-Priester war verantwortlich für diesen Tag.

Nach einer Einstiegsmeditation, die jedem verdeutlichte, wie schnell die Zeit vergeht und wie stark man als Priester unter Zeitdruck leidet, führte Prof. Dr. Brantzen in die Thematik des Tages ein. Philosophisch gibt es keine Zeit. Zeit ist ein subjektives Erleben. Im Alten Testament wird Zeit als Gegenwärtigsetzen der vergangenen Heilstaten Gottes verstanden. In kultischen Feiern wird somit die Vergangenheit in die Gegenwart hereingeholt und Heil erlebt. Das Neue Testament hat dagegen ein apokalyptisches Zeitverständnis. Es gibt einen Anfang und ein Ende. Mit Jesus ist das Reich Gottes angebrochen, das Alte schwappt zwar noch in die Zeit herein, aber mit ihm hat etwas ganz Neues angefangen. In drei Übungen wurden die Teilnehmer aufgefordert, sich in Gedanken mit bestimmten Ereignissen ihres Lebens auseinander zu setzen. Danach erklärte der Referent, dass es für jeden Zeiten gibt, die ihm heilig sind. Es geht im Leben darum, die Zeit mit Werten und Erfahrungen anzureichern, damit die Zeit auch spirituell wertvoll wird. Ich selber muss religiöse Erfahrungen schaffen, damit meine Zeit heilig wird. Meine Zeit wird heilig, weil Gott der Heilige auf mich zukommt. Gott kann meine Zeit heiligen, ich selber aber kann die Zeit nicht heilig machen. Zum Schluss des ersten Vortrags lud Prof. Brantzen ein, sich täglich auf Spurensuche zu begeben und nachzufragen, wo und in welchen Ereignissen mir Gott heute begegnet ist.

Eine Kirche ohne Visionen geht zugrunde

Nach diesem Vortrag wurden alle Teilnehmer aufgefordert, ihre Lebenszeit ein wenig in Gedanken zu reflektieren und heilige Zeiten darin zu suchen. Nach einer gewissen Besinnungszeit traf man sich in Kleingruppen, um sich darüber auszutauschen. Nach dem Mittagessen bestand die Möglichkeit, Gott eine Zeit im Gebet zu reservieren und Anbetung zu halten. Am Nachmittag fragte der Referent dann, welche Beziehungen ich pflege, die meine Zeit wertvoll machen. Dies beginnt schon damit, wie viel Zeit ich in meinen Leib investiere. Mein Leib ist mein Arbeitsmittel zur Verkündigung der Frohen Botschaft. Was tun wir für unseren Leib, ja mit welcher Mimik begegnen wir z.B. Menschen? Weiter stellte Prof. Brantzen fest, dass Priester auch eine Beziehung zu Idealen und Ideen haben sollten. Denn eine Kirche ohne Visionen geht zugrunde.

In seinem Vortrag ging Prof. Brantzen u.a. auch auf die Beziehung zu Menschen, zur Schöpfung, zu Orten, zur Arbeit, zur Kirche, zum Leid, zur Gemeinschaft der Heiligen und zum lebendigen Gott ein. Es ist wichtig, sich genügend Zeit für Gott zu nehmen und eine lebendige Beziehung zu ihm aufzubauen, sonst wird der Glaube und das Leben als Priester zu einem Ritual und Ritus ohne Inhalt. In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Frage, wofür sie sich Zeit nehmen und wofür sie Zeit investieren. Das Problem ist oft, dass man keine Zeit mehr hat. Doch dies ist gefährlich, um gute Seelsorge zu betreiben und gesund zu bleiben. Die Teilnehmer des Priestertages wurden an diesem Tag angeregt, sich in ihrem Leben immer wieder Gedanken zu machen, wie sie mit ihrer Zeit umgehen und wofür sie sich Zeit nehmen. Jeder ging mit vielen Anregungen, wie er sein Leben und seine Zeit als heilige Zeit verstehen kann, nach Hause. Mit einem Abschlussgespräch und der Vesper endete der Priestertag im Schönstattzentrum Nittenau.

 


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Last Update: 26.11.2004 Mail: Editor /Webmaster
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