Mons. Ludwig Schick bendice la Casa Reinisch en Marienberg, Bamberg Archbishop Ludwig Schick blessing the Reinisch House, at Marienberg, Bamberg Erzbischof Dr. Ludwig Schick weiht das Reinisch-Haus auf dem Marienberg, Bamberg, ein Foto: Emge © 2004
Fotos: © 2004

DEUTSCHLAND, A. Roßmann. Dunkel verhangen kleben regenschwere Wolken über den Marienberg. Kein winziger Fleck ist noch so blau. Die Zeichen stehen Sturm, der Wind schief. In mitten dieses Szenarios bahnen sich spektralfarben große Regenschirme den Weg vom neuen Reinischhaus hin zum Festzelt, vom Festzelt hin zum Reinischhaus. Rote, orange, gelbe, grüne, blaue, violette Punkte, und drunter fröhliche, glückliche Gesichter. Nach vier Jahren intensiver Planung und zwei Jahren des Bauens wird es heute eingeweiht – einfach unglaublich, ein fantastisches Haus, ein Haus voller Atmosphäre, schon jetzt spürbar, obwohl noch die letzten Arbeiten nicht abgeschlossen sind.

Zu Beginn ganz traditionell der Festakt. Viele geladene Ehrengäste sind gekommen, unter ihnen der Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick. Alle freuen sich über das neue Reinischhaus, beglückwünschen und gratulieren. Und in der Tat trägt das Reinischhaus eine große Symbolik, für die Schönstätter, für die ganze Diözese, für alle. Farbe bekennen! Das Haus strahlt das in drei Grundfarben nur so entgegen: blau, gelb und rot.

Blau, gelb, rot - Farben des Lebens

Blau, die unergründliche Farbe, wie das Meer, wie der Himmel, blau wie der Schutzmantel Marias. Blau wie Heimat. Jeder, der das Reinischhaus betritt, soll vom Heiligtum aus die tiefe Heimat spüren, wie nur Gott sie geben kann.

Gelb, die fröhliche, inspirierend-spritzige Farbe. Gelb wie die Freude. Gelb wie Wandlung. Von der Gemeinschaft, von Gott berührt soll das Reinischhaus ein Ort der Kreativität sein. Etwas bricht in mir auf, eine Vision, ein Gedanke, ich ver- wandle mich.

Rot, die markante Farbe, die auffällt, rot wie Feuer, Liebe, Ganzheit. Rot wie Sendung. Auf Sendung gehen – täglich ist auf eine der drei Stoffbahnen zu lesen, die im Treppenhaus angebracht sind. Mit meinem Auftrag, meiner Sendung bewusst kehre ich in meinen Alltag – und bekenne Farbe.

Pater Franz Reinisch. Einer, der Farbe bekennt. Der Baupatron und Namesgeber - ein Bekenner, der für seinen Glauben, für seine Überzeugung, für seine Liebe zur Wahrheit und zur Kirche alles riskiert.

"Wenn ich einmal dort oben bin, werde ich so manche Rose auf euch herabregnen lassen" (P. Reinisch). Heute meint es Reinisch wohl gut mit uns: Immer wieder Rosenregen in Strömen. Dazu werden am Nachmittag rote Rosen verkauft, es gibt Kaffee und Kuchen und viele Angebote: für Jugendliche und Kinder Bastelangebote, Ursula Kowalsky vom Reinisch-Sekretariat in Schönstatt geht in ihrem Reinisch-Workshop der Frage nach, wie wir heute Farbe bekennen können, und auf einer großen Fahne darf jeder eine kleine Rose unter ein aufgedrucktes Reinischbild zeichnen, darf "Farbe bekennen zu dem Bekenner".

Ein bunter Regenbogen

Die Sonne kämpft sich durch die Wolkendecke und – gleich einem Kuss aus dem Himmel – zeichnet sich ein bunter Regenbogen über dem Heiligtum der Verbundenheit ab. Es ist bereits spät geworden, viel zu schnell viel zu spät und der eigentliche Höhepunkt des Tages steht unmittelbar bevor: der Jugendgottesdienst mit Diözesanjugendseelsorger Helmut Hetzel und der Band "mittendrin". Es dürfte wohl klar sein, dass nach einem solchen Tag die Stimmung keineswegs nach "Drei-Tage-Regenwetter" steht. Hetzel sagt treffend: "Wenn es draußen schüttet wie aus Eimern macht uns das gar nichts aus, da müssen wir halt ein bisschen näher zusammenrücken". Und die besondere Atmosphäre ist einfach da, spürbar. Gott, mitten unter uns, und wir, eine große Gemeinschaft.

Am Abend heizt DJ Uli Emge noch mal kräftig ein, wir feiern, tanzen, freuen uns an den roten, gelben und blauen Cocktails mit den passenden Strohhalmen und der gemütlichen Stimmung dank der Sofas und Teppiche (die am Ende leider durch und durch triefend).

Jetzt Farbe bekennen! Möge das Reinischhaus viel von der Faszination versprühen, die es seiner Entstehung zu verdanken hat. Jetzt Farbe bekennen. Reinischhaus.