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 published: 2004-10-08

Ein Kranz aus Licht und Rosen, aus Alltag und Glauben

Lichter-Rosenkranz in Schönstatt zum Beginn des Oktober, "der besonders der Rosenkranzkönigin geweiht ist"

Rosario Iluminado en la Iglesia de la Adoración, Schoenstatt

Illumined Rosary in the Adoration Church, Schoenstatt

Lichter-Rosenkranz in der Anbetungskirche, Schönstatt

 
 

Simon Donnelly, de Sudafrica, ahora estudiando en Roma, ofreciendo su rosa y vela

Simon Donnelly, from South Africa, now studying in Rome, offering his rose and light

Simon Donnelly aus Südafrika, zur Zeit in Rom im Studium, bringt sein Licht und seine Rose

 
 

Alegrías, dolor, preocupación, gratitud...

Joys, pain, sorrwos, gratitud...

Freude, Leid, Sorgen, Dank…

 
 

Las protagonistas: Profesionales de la generacion joven

Members of the younger generation of the Women's League organize the rosary

Der Lichter-Rosenkranz war Teil des Teamtreffens des Nordkreises der Berufstätigen Frauen

 

Hora privada en la tumba del Padre

Private time in the Founder Chapel

Rückblick und neue Zusammenhänge bei der Stunde in der Gründerkapelle

 
 

Renovación de la Alianza de Amor

Renewing the Covenant of Love

Erneuerung des Liebesbündnisses

 

Misa en la Capilla de Monte Sion, con el Padre Angel Strada

Mass in the House Chapel of Mount Sion, with Fr. Angel Strada

Messe in der Hauskapelle des Vaterhauses, mit P. Angel Strada

 
 

Encuentro de misioneras

Missionaries' meeting and sharing

Austausch und Verbundenheit in der Pilgernden Gottesmutter

 
 

La Peregrina en el restaurante

The Pilgrim MTA in the restaurant

Die Pilgernde Gottesmutter im Restaurant

Fotos: POS Fischer © 2004

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SCHÖNSTATT, mkf. Papst Johannes Paul II. hat am ersten Sonntag des Oktober, der besonders dem Rosenkranz oder genauer, Maria als der Rosenkranzkönigin, geweiht ist, zum Beten des Rosenkranzes eingeladen. "Jedes Leid, jede Freude im Licht des Glaubens sehen", so sagt Pater Kentenich 1949 in einem Vortrag in Villa Ballester, Argentinien, der Jahre später für die Rosenkranz-Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Argentinien die Anregung für den Lichter-Rosenkranz als "Kranz lebendiger Rosen", für den gelebten, gebeteten und dargestellten Rosenkranz werden sollte: "dann haben wir einen lebendigen Rosenkranz". Am 2. Oktober wurde in der Anbetungskirche wieder ein Lichter-Rosenkranz gebetet; etwa 100 Personen nahmen daran teil, die meisten aus Koblenz, Vallendar und Umgebung, aber auch aus Südafrika, Argentinien und Polen.

«An diesem ersten Sonntag im Oktober, dem Monat, der besonders der Rosenkranzkönigin geweiht ist, lade ich euch ein, dieses schöne Gebet zu beten und auch darin den neuen Seligen nachzustreben", sagte der Papst am 3. Oktober. Am selben Tag entschlossen sich die Berufstätigen Frauen bei ihrem Führungskreistreffen, nachdem sie den Lichter-Rosenkranz des vorhergehenden Samstags überdacht hatten, mit diesem Apostolat weiterzumachen und den Lichter-Rosenkranz mehrmals in Schönstatt, in Dachau und wenn möglich auch in Köln anzubieten, dort konkret für die Vorbereitung des Weltjugendtags.

Papst Johannes Paul II. hatte die Bedeutung des Rosenkranzes im Zusammenhang mit seinem 25jährigen Pontifikatsjubiläum neu betont und in darum im Oktober 2002 ein Rosenkranzjahr ausgerufen. Wenige Tage vor der Proklamation war in einer Pfarrei in Kleve am Niederrhein der erste öffentliche Lichter-Rosenkranz in Deutschland gebetet worden. Dieser war begleitet worden von der Dritten Internationalen Auxiliar der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, die 1987, beim Weltjugendtag in Buenos Aires, den Papst in seiner Privatkapelle in der Nuntiatur begleitet und die von ihm am Palmsonntag, vor der Messe mit der Jugend, gesegnet worden war, und die auch in Rom bei der Lichterprozession in den Vatikanischen Gärten und bei der Aussendungsmesse "voranging". Auch bei diesem Lichter-Rosenkranz war sie dabei und verband so diesen Rosenkranz mit allen, die in der Kampagne gebetet wurden und werden, mit Joao Pozzobon, mit Rom, mit dem Weltjugendtag und dem Papst.

Ein Makramé-Rosenkranz als "Kennzeichen"

"Wir sind schon zum dritten Mal da," erklärt eine Frau aus Koblenz, die mit Mann und Schwester kurz vor 15.30 Uhr ankommt, und zieht, sozusagen als Beweis, aus ihrer Handtasche einen Makramé-Rosenkranz heraus, einen wie die, die die Berufstätigen Frauen an der Kirchtür verschenken und verkaufen. Es sind schon fast 4000 Rosenkränze, die sie seit zwei Jahren in Deutschland verteilt haben, und auch darüber hinaus nach Südafrika, Burundi, Ghana, Nigeria, England, die Schweiz... Jeder einzelne dieser Rosenkränze ist in La Plata, Argentinien, handgefertigt; Hector und Raquel Antonioli beten beim Anfertigen der Rosenkränze den Rosenkranz immer für den, der ihn erhält.

Es sind mehrere, die an diesem Samstag ihren Macramé-Rosenkranz aus der Tasche ziehen, als wäre er Kennzeichen und anfassbare Verbindung mit dem Lichter-Rosenkranz. Es zeigt sich, dass viele schon mehrfach zum Lichter-Rosenkranz gekommen sind.

Aber immer wieder sind auch Erstbesucher dabei. Eine Frau, zum erstenmal nicht nur beim Lichter-Rosenkranz, sondern auch in Schönstatt, erhält einen Rosenkranz als Geschenk. Ein paar Minuten später ist sie wieder da: "Ich nehm noch fünf. Eigentlich wollte ich für jeden aus meiner Familie eine Kerz mitnehmen, aber ich nehme einen Rosenkranz, dann tun die was Gescheites!"

Kurz nach Beginn des Rosenkranzes kommt ein Ehepaar mit seinen beiden Enkelkindern, etwa drei und fünf Jahre alt. Die beiden haben einen Makrameé-Rosenkranz um den Hals hängen, fassen immer wieder stolz danach, und man sieht ihnen den Wunsch an, nach da vorne zu gehen, wo die Lichter und Rosen sind... Noch fehlt ihnen der Mut, den Großeltern auch... Noch. Eine Frau steht ganz hinten und will nicht nach vorne gehen zum Beten: "Ich muss zum Programm, aber ich dachte, die Lichter wären schon alle an, das seh ich immer so gerne..."

"Wir leiden so, wie der schmerzhafte Rosenkranz das zeigt, wir freuen uns aber auch so, wie der freudenreiche Rosenkranz das lehrt"

"Wir leiden so, wie der schmerzhafte Rosenkranz das zeigt, wir freuen uns aber auch so, wie der freudenreiche Rosenkranz das lehrt", sagt Pater Kentenich in dem Vortrag von 1949. Gabriele Sudermann macht eine kurze Einführung und leitet die Gesätze mit einer Meditation ein, betet dann das Vaterunser in einem konkreten Anliegen. Bleiben 53 Ave Maria, 53 Möglichkeiten, eigenes Leid und eigene Freude in den Rosenkranz zu stellen. Das erste Gesätz ist fast ausschließlich für Kinder: für ein Kind, das bald geboren wird, für ein Neugeborenes, für die frühgeborenen Zwillinge Kim und Zoe, für Maria de la Paz, Enkelin von Ana und Guillermo Echevarria, den "Erfindern" des Lichter-Rosenkranzes. Die Vierjährige hat einen bösartigen Gehirntumor, Hunderte von Menschen beten um ein Wunder auf die Fürbitte von Joao Pozzobon. In den weiteren Gesätzen kommen alle Themen des Alltags ins Gebet: Arbeitsplatz, kranke Angehörige und Freunde, Schwangerschaft, Berufsentscheidungen, Examen, Streit, die Opfer des Hurrikans auf Haiti und das Heiligtum in Nigeria, der Weltjugendtag und der Besuch von Kreuz und Ikone in Schönstatt... Es ist etwas Besonderes. Ein Seminarist aus Südafrika geht locker und forsch vor zum Beten "seines" Ave Maria, dann verliert er fast die Fassung, kämpft mit den Tränen, schaut unverwandt die Gottesmutter an... Es ist eine persönliche Begegnung mit ihr, persönlicher als viele andere, während der Kranz aus Lichtern und Rosen wächst. Ein dreisprachiger Rosenkranz, in Deutsch, Englisch und Spanisch, aber vor allem in der Sprache des Herzens, wo jeder jeden versteht, der vorgeht und ihn mit seinen Anliegen ins eigene Herz nimmt, auch ohne die Worte zu verstehen. Gesten, Ausdrücke, das Zittern in der Stimme - das sagt alles, spricht von Leid, von Sorge, von Freude, von Dank, von Erwartung angesichts der verschiedenen Lebenssituationen.

Kirche in der Welt gegenwärtig setzen

Der Lichter-Rosenkranz war Teil eines Tagung des Führungskreises der Berufstätigen Frauen, Nordkreis. Im kommenden Jahr sind es 10 Jahre, seit die Gliederung auf internationaler Ebene der Gottesmutter und dem Gründer das Dachauheiligtum geschenkt hat: das, welches eines Tages in Dachau stehen soll, und das, das jeden Tag im Dachau des Alltags gebaut werden muss, da, wo Liebe, Gerechtigkeit, Würde, Freude fehlen... Dass jedes "Dachau" Heiligtum werden kann, so wie das Dachau, das Pater Kentenich nicht einfach überlebt, sondern gestaltet hat, das ist dasselbe, was Pater Kentenich vom neuen Kirchenbild sagt, wenn er davon spricht, "Kirche" - und Schönstatt- "in der Welt gegenwärtig zu setzen", stellen die Frauen beim Studium von Texten aus dem Buch "Erneuerte Kirche in der Sicht Josef Kentenichs" fest. "Nicht also, die Menschen müssen zur Kirche kommen: die Kirche muss zur Welt gehen! Und wer ist das, was heißt das, die Kirche? Ich bin die Kirche! Wo ich als Glied der Kirche stehe und gehe, da ist Kirche. Ich muss da, wo ich gehe und stehe, die Kirche gegenwärtig setzen." (S. 51). "Und für diese Welt sind wir da: Ich bin da, ihr seid, jeder von uns. In dieser Welt muss ich, in dieser bewegten Welt muss ich die Kirche - und wenn sie nicht insgesamt geschlafen hat, hat sie in mir geschlafen - lebendig setzen. Wodurch? Dadurch, dass ich ein Stück Kirche bin. Wenn die Kirche nicht in mir lebendig ist, dann ist es selbstverständlich, dann geht die Welt, die da draußen wie auf einem stürmischen Meere wandelt und handelt und sich bewegt, immer weiter weg von Christus. Das Heil der Welt hängt davon ab, dass ich - ich! - in dieser Welt die Kirche, das heißt Christus, lebendig setze." (S. 52/3).

Und wie setzt man die Kirche in der Welt lebendig? "Für mich wird immer klarer, durch die Pilgernde Gottesmutter," antwortet Inge, und alle erinnern sich daran, dass seit gut zwei Wochen die Pilgernde Gottesmutter im Schützenhof in Höhr-Grenzhausen zu Besuch ist. Jemand hatte ganz einfach den Mut, sie dem Besitzer anzubieten, der sie für alle Besucher sichtbar auf dem Treppenabsatz aufstellte. Da steht sie immer noch.

"Wir haben Verbindungen ziwschen den Nordkreis und dem Dachauheiligtum zu Joao Pozzebon, zur Peregrina, und natürlich zum Alltag geschenkt bekommen, die wir vorher einfach nicht so gesehen haben ... ", fasst eine der Frauen zusammen.

Glauben auch an das real existierende Schönstatt

Als krönender Abschluss feiert Pater Angel Strada am Sonntag um 11.00 Uhr mit den Frauen die heilige Messe und hält eine Predigt, "als wäre er die ganze Zeit dabei gewesen". Er spricht vom "gewöhnlich christlichen" Glauben, den wir Sonntag für Sonntag im Glaubensbekenntnis bekennen, und davon, dass dies nicht ausreicht, um die Welt und Kirche zu erneuern. Es geht um den persönlichen Glauben an einen persönlichen Gott, der mich liebt und den ich liebe, der mir meine persönliche Sendung gibt und die Talente, die ich zu ihrer Erfüllung brauche.

Auf niedriger Ebene geht es auch um den Glauben an Schönstatt, nicht nur an das Charisma Schönstatts, sondern auch an das real existierende Schönstatt mit allen Menschlichkeiten und Begrenzungen. "In mir muss die Kirche" -muss Schönstatt - "wach sein, lebendig sein", so sagt Pater Kentenich. Davon hängt das Schicksal der Welt... und Schönstatts ab.

Texte:


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Last Update: 08.10.2004 Mail: Editor /Webmaster
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