Nachrichten - News - Noticias
 published: 2004-10-27

Ich musste mich nur ein bisschen verrenken und umdrehen und dann konnte ich meine Hand auf das Kreuz legen...

Kein Bericht von der Übergabe des WJT-Kreuzes und der Marienikone an die Bundesschützenjugend in Wachtberg, sondern von einem langen, schönen, wehmütigen Abschied von Schönstatt

Llevando la Cruz de la JMJ al camión...

Carrying the WYD Cross to the car...

Jugendliche tragen das Kreuz zum Wagen…

 
 

Comienza el viaje...

The journey begins...

Die Fahrt beginnt…

 
 

Algo queda en Schoenstatt, de estos días de gracias... y algo de Schoenstatt queda con la Cruz

Something remains in Schoenstatt, of these days of grace... and something of Schoenstatt stays with the cross

Etwas bleibt in Schönstatt von diesen Gnadentagen beim Kreuz…und etwas von Schönstatt bleibt beim Kreuz

Fotos: Eckart © 2004

 

 

 

WJT, Eva-Maria Baumgarten. Ich musste mich nur ein bisschen verrenken und umdrehen und dann konnte ich meine Hand auf das Kreuz legen, es berühren. Es war mit eine der schönsten Stunden an dem Wochenende, das Kreuz und Ikone in Schönstatt verbracht haben...

Nach der Verabschiedung am Urheiligtum macht sich eine kleine Delegation der Schönstattjugend auf den Weg, um die beiden Zeichen des Weltjugendtages, Kreuz und Ikone, in Wachtberg an die Bundesschützenjugend zu übergeben. Ein Wort vorweg: Wer hier einen Bericht über die Übergabe des Kreuzes und der Ikone erwartet, den muss ich enttäuschen, denn in einen "Bericht" lässt sich diese Erfahrung nicht packen. Ich erzähle einfach, was ich erlebt habe...

Mein Platz ist an diesem Morgen im "Kreuzbus". Gut eine Stunde darf ich ganz nahe mit dem Kreuz unterwegs sein, und es ist nahezu unmöglich in Worte zu fassen, was in mir vorging. Ich konnte diese Zeit einfach sehr intensiv genießen, um mir die Erlebnisse der vergangenen 36 Stunden noch einmal vor Augen zu führen: die vielen Begegnungen, die Orte, an denen wir mit dem Kreuz und der Ikone waren und all das, was das Kreuz mir in den verschiedensten Begegnungen geschenkt hat, ja wo Christus mich berührt hat. Mittlerweile war ich zum fünften mal auf einer Etappe des Kreuzes dabei und manch einer mag mich vielleicht für verrückt erklären, und ich kann dem sogar zustimmen, ja, es ist verrückt, aber im besten und wortwörtlichen Sinne: Ver-rückt nach dem Kreuz, ver-rückt zu Christus hin. Dem Kreuz bin ich bisher meist an Orten begegnet, die mir in meinem Leben wichtig sind und jetzt war es mit der Ikone in Schönstatt, im Urheiligtum, und diese Erfahrung und das Miterleben macht in unsagbarer Weise glücklich und ich weiß nicht, ob ich das überhaupt schon so richtig realisiert habe. Bei aller tiefen Freude schwingt auf dem Weg nach Wachtberg langsam aber sicher auch eine Traurigkeit mit ein. Wir müssen das Kreuz und die Ikone jetzt abgeben, weitergeben und nie wieder werden wir diese beiden Zeichen in Schönstatt haben.

Zuerst einmal ist alles ziemlich ernüchternd...

Bei unserer Ankunft in Wachtberg ist für mich erst einmal alles ziemlich ernüchternd. Keiner weiß so richtig, wie die Übergabe vonstatten gehen soll, es scheint nicht gerade ein großes Interesse an Kreuz und Ikone da zu sein, und es wird immer schwerer, Abschied zu nehmen. Ganz behutsam schrauben wir das Kreuz zusammen und nehmen es ein letztes Mal auf unsere Schulter. Eine Junge, der am Freitag in Schönstatt schon dabei war, sagte mit strahlenden Augen: "Ich möchte das Kreuz tragen, wenn ich darf, das ist so schön." Und seine große Schwester schließt sich ihm an und zieht über ihre Schützenuniform ein Schönstatttuch, während der Vater das Logbuch in die Hände nimmt, um unsere Kreuzerfahrungen an die Schützenjugend weiterzugeben. Dann kommt also der Augenblick: Wir ziehen in die Pfarrkirche ein, die Ikone gefolgt vom Kreuz, und irgendwie ist dann was ganz Besonderes passiert. Vielleicht hätten wir uns in eine der Bänke setzen sollen oder einen anderen Platz wählen müssen, aber ohne dass wir auch nur ein Wort wechseln, bleibt die kleine Delegation im Altarraum bei Kreuz und Ikone stehen. Bei allem was jetzt rundrum geschieht, ist der Blick auf Kreuz und Ikone gerichtet und ich hatte das Bedürfnis jede Sekunde nutzen zu müssen, Blickkontakt zu halten, ja meinen Blick erneut auf Jesus und die Gottesmutter auszurichten und mich von ihnen anschauen zu lassen. Der Versuch, bei der Übergabe in Worte zu fassen, was wir in Schönstatt mit diesem Kreuz und der Ikone erlebt haben, ist absolut nicht leicht gewesen, und wenn ich das Kreuz nicht im Blick gehabt hätte und das Bild der Gottesmutter an meiner Seite, dann ...!

Wir hatten das Kreuz noch einmal ganz persönlich...

Wenn mich am Sonntag jemand nach der Übergabe gefragt hat, fiel mir als Antwort nur ein, dass es ernüchternd war zu erleben, mit wie wenig Begeisterung das Kreuz empfangen wurde und wie wenig Jugendliche da waren, aber je mehr ich darüber nachdenke und diesen Morgen nacherlebe, desto schöner wird er für mich. Wir hatten das Kreuz noch mal so ganz persönlich, durften es ein Stück weiter begleiten und mit der Freude der vergangenen Tage durften wir es weitergeben, damit auch andere junge Menschen von Christus und Maria berührt werden, dass sie mit den Gnaden, die von Kreuz und Ikone ausgehen in Berührung kommen und sich auf den Weg machen, um IHN anzubeten.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Kreuz und Ikone nach Wachtberg begleiten durfte, sie haben mich dort noch einmal in besonderer Weise beschenkt. Sie haben mich berührt – mittendrin!"



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 27.10.2004 Mail: Editor /Webmaster
© 2004 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum