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 published: 2004-09-14

"Unsere Kirche braucht eine Vitalisierung des Glaubenslebens und des apostolischen Wirkens."

9. September: Audienz in Castelgandolfo

El Santo Padre durante la Audiencia

The Holy Father during the audience

Der Heilige Vater bei der Audienz

 

El Papa llega acompañado por la Guardia Suiza

The Holy Father arrives, accompanied by the Swiss Guard

Der Heilige Vater kommt, begleitet von der Schweizer Garde

 

Espera  al calor en Castelgandolfo

Waiting in the heat of Castelgandolfo

Warten in der Hitze von Castelgandolfo

 

 

 

 

 

Testimonio:Jiri Stejskal: responsabilidad social

Testimony: Jiri Stejskal: social responsibility

Zeugnis: Jiri Stejskal: soziale Verantwortung

 

Saludo del Presidente de la Presidencia General, P. Heinrich Walter

Greeting by Fr. HeinrichWalter, Chairperson of the General Presidium

Grußworte von Pater Heinrich Walter, Vorsitzender des Generalpräsidiums

 

 

 

Discurso del Papa

Talk of the Holy Father

Ansprache des Heiligen Vaters

 

Saludo al Papa

Greeting the Holy Father

Gruß an den Heiligen Vater.

 

Fotos: Brehm / Alexandro © 2004

 

Geschenk für den Heiligen Vater: Der Schlüssel für das Matri Ecclesiae Heiligtum

 
Mehr Fotos
 

Foto: POS, Fischer © 2004

 

ROM, mkf. "Unsere Kirche braucht eine Vitalisierung des Glaubenslebens und des apostolischen Wirkens," sagte Johannes Paul II. in der Ansprache an die Mitglieder der internationalen Schönstatt-Bewegung, die er in ihrem Einsatz für die Familie und das Leben bestärkte. Die Audienz in Castelgandolfo und die anschließende Aussendungsmesse im Zentrum der Fokolar-Bewegung waren der Abschluss der Feier-Tage in Rom.

Heiß ist es an diesem Morgen des 9. September auf dem Platz in Castelgandolfo, auf dem sich die in Bussen nach und nach ankommenden Schönstatt-Pilger sammeln. Die früh dran sind, nutzen die Zeit für einen Espresso und einen Austausch über das Erlebte und das, was nun aus diesen Ereignissen für Schönstatt wachsen kann und soll. Ein wenig "Spurensuche": Was will uns Gott sagen mit allen Ereignissen, die mit dem Bild für das Heiligtum in Belmonte verbunden sind? Was mit der Erfahrung rund um die Uhr voll engagierter, begeisterter Jugendlicher? Was mit dem Erleben echter Internationalität? Was mit dem erhofften und nun wirklich einsetzenden Medieninteresse?

Langsam kommt Bewegung auf, öffnen sich die Tore zur päpstlichen Sommerresidenz. Momente des Schreckens für die am Ende der Schlange stehenden Pilger, als abgesperrt und niemand mehr hineingelassen wird. Erleichterung nach einigen Minuten: es ist "nur" die Sicherheitsmaßnahme für den serbischen Außenminister. Es ist schon am früh gesagt worden, dass die Audienz kürzer sein wird als geplant, genauer: dass der Papst nur wenige Minuten kommen wird. So wird die Gestaltung den neuen Gegebenheiten angepasst. Die Freude, dass die Audienz überhaupt zustande kommt, macht in diesen Minuten sehr flexibel.

Wie man ein Heiligtum baut

Der inzwischen schon geläufiger gewordene Liedruf "Omnia Matri Ecclesiae" erklingt, und was eigentlich im Beisein des Papstes geplant war, wird jetzt Vorbereitung auf die Begegnung mit ihm: Während das Modell-Heiligtum aufgebaut wird, geben Francisco Jensen, Chile, Jiri Stejskal, Tschechische Republik, Maria Engler, Deutschland, Pfr. Grégoire Harerimana, Burundi, und Malgorzata & Wojciech Szczeblewski, Polen, Zeugnis von ihrem Apostolat. Francisco Jensen spricht vom Einsatz der Jugend in verschiedenen Projekten und von ihrem radikalen Streben nach Nähe zu Christus im Alltag.

"Ich bin Politiker und als Mitglied des Regionalen Parlaments zuständig für das Sozial- und Gesundheitswesen. Neben dieser Arbeit bin ich auch Direktor des Diözesancaritasverbandes. Durch die Caritas bin ich in die Welt der Politik gekommen. Bei dieser Arbeit ist es mir besonders wichtig, die kirchliche soziale Lehre umzusetzen. Durch die Grundideen der Schönstattbewegung motiviert, versuche ich alle Aufgaben mit Hilfe der Gottesmutter zu erfüllen. Mein Motto in der Politik ist: "Nicht ohne Dich – nichts ohne uns". Mit Ihrer Hilfe versuche ich das zu verwirklichen, was ich in der Schönstattbewegung gelernt habe: durch neue Menschen eine neue Gesellschaft zu gestalten. Speziell auf dem Gebiet der sozialen Hilfe ist auch jetzt noch, 15 Jahre nach der Wende, in Tschechien sehr viel zu tun," sagt Jiri Stejskal. Maria Engler von der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter, Deutschland, bewegt die Zuhörer mit ihrem Zeugnis: " Im meiner Familie habe ich die Not einer jungen schwangeren Frau erlebt. Sie wurde von ihrem Partner zur Abtreibung gedrängt. Kniend flehte sie ihre Mutter um Hilfe an. Die Antwort der Mutter lautete: "Ich helfe dir. Wir bringen keine Kinder um."

Durch dieses Erlebnis und die spontane Hilfsaktion für schwangere Frauen habe ich die Notwendigkeit erkannt, werdenden Müttern in Konfliktsituationen beizustehen. Im Jahr 2002 gründeten wir den Verein "Lichtzeichen". Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Schutz des menschlichen Lebens von Anfang an und der Einsatz für schwangere Frauen in Notsituationen." Abbé Grégoire Harerimana zeigt, wie in Burundi die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter die Menschen den Besuch Marias bei Elisabeth erleben lässt: "Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?" Vom Leben mit dem Hausheiligtum sprechen anschaulich Malgorzata & Wojciech Szczeblewski aus Polen und geben Zeugnis von der Stärkung der Familien.

Bis zum Kommen des Papstes wird der Rosenkranz in verschiedenen Sprachen gebetet.

Begegnung mit dem Heiligen Vater

Dann kündigt sich das Kommen des Papstes an. Begeisterung und Betroffenheit stehen in den Gesichtern der 3000 Schönstätter: Begeisterung über die Begegnung bricht sich bei einigen in Jubelrufen und Liedern Bahn, bei anderen fließen Tränen... Die Gebrechlichkeit des Papstes lässt bei manchen den Jubel ersticken, doch vor allem die, die weiter vorne stehen, spüren in den Zügen des Heiligen Vaters Freude und herzliche Anteilnahme an den spontanen Äußerungen der jungen und jugendlichen Menschen, die zu ihm hindrängen. Hände und Rosenkränze heben sich, MTA-Bilder, Bilder der Pilgernden Gottesmutter, die Auxiliar, Fahnen und Fähnchen: alle wollen dem Papst zeigen: Wir sind hier, wir lieben die Kirche, wir setzen uns ein für die Kirche, wir stehen in unserem Alltag zur Kirche... Und dass dieser Papst geliebt wird, wird in diesen Minuten hörbar, spürbar, erfahrbar.

Verantwortung für das Leben und die Familie

"In eurer Bewegung wächst die Verantwortung für die Gesellschaft und die Durchdringung der sozialen Verhältnisse aus dem Geist des Christentums", sagte der Papst in seiner kurzen Ansprache auf Deutsch. Immer wieder habe er es unternommen, diese Verantwortung für die Welt in unserer Kirche zu wecken. "So möchte ich euch in diesem Einsatz bestärken, der sehr vielfältige Formen annehmen kann. Dazu gehört auch das konkrete Eintreten für das Leben gerade in der Gefährdung und Bedrohung durch eine sich verbreitende Kultur des Todes, wie sie die Abtreibung auf schreckliche Weise darstellt." Hier seien alle Gläubigen aufgefordert, "Lichtzeichen" zu setzen, mahnte der Papst.

Das Bemühen Schönstatts richte sich insbesondere auf die Familie als Keimzelle von Kirche, Kultur und Gesellschaft. "Unsere Kirche braucht eine Vitalisierung des Glaubenslebens und des apostolischen Wirkens", betonte der Papst. Viele kirchliche Gemeinschaften und geistliche Bewegungen seien dabei miteinander verbunden. "Sie sind eine Antwort der Vorsehung auf die vielen neuen Herausforderungen unserer Zeit." Im Hausheiligtum und durch die Pilgernde Gottesmutter geschehe Evangelisierung an den konkreten Menschen heute.

Johannes Paul wünschte der Bewegung, dass die Kirche durch ihren Dienst immer klarer die Wesenszüge der Mater Ecclesiae annehme.



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Last Update: 14.09.2004 Mail: Editor /Webmaster
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