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 published: 2004-08-13

Begegnung mit Anderson oder: Die Bedeutung der Beziehungen

Warum alle, die einmal in Ciudad del Este waren, für immer zu uns gehören

Los vínculos son para siempre: Seminarista Anderson de Souza en el Santuario de Ciudad del Este

Attachements are forever: Seminarian Anderson de Souza at the Shrine in Ciudad del Este

Beziehungen bleiben für immer: Seminarist Anderson de Souza beim Heiligtum in Ciudad del Este

 
 

Estuvo en Ciudad del Este como novicio, en 2001

He was in Ciudad del Este during his novitiate in 2001

Er war 2001 als Novize in Ciudad del Este im Praktikum

 
 

Encuentro con la Juventud Masculina

Encounter with the Boys' Youth

Begegnung mit der Mannesjugend

Fotos: Cabral © 2004

 

 

 

PARAGUAY, Javier Cabral. Wenn wir von der Gebundenheit an Orte, Personen oder was immer lesen, dann ist das eine interessante Theorie, aber manchmal etwas entrückt. Doch wenn man es dann einmal konkret erlebt, dann wird es real, wirklich. Das ist letzten Juli passiert.

Wir waren zur Überreichung des Sionsgewands an den jüngsten iberoamerikanischen Kurs der Schönstatt-Patres nach Tupãrenda gefahren.

Am Schluss der Feier dauerte das Begrüßen, Feiern und Umarmen der Novizen Stunden... Die Leute aus Ciudad del Este zogen aus, um José Velazquez zu begrüßen, "unseren" Novizen, der auf dem Vorplatz des Heiligtums stand. Inmitten des Trubels sehe ich, wie "unsere" und andere Leute vor einem weiteren Menschen im Sionsgewand Schlange stehen und ihm sagen: "Herzlichen Glückwunsch, wir beten für dein Noviziat!", "Herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung zum Noviziat!". Muss ein Spätberufener sein, denke ich, denn er scheint doch schon etwas älter. Und er kommt mir bekannt vor. Tatsächlich, das ist doch Anderson de Souza! Nun ja, Novize ist der allerdings nicht, sondern längst Seminarist und in seinen theologischen Studien in Chile. Als Novize hat er im Jahr 2001 sein Praktikum in Ciudad del Este gemacht. Und da er nun natürlich auch das Sionsgewand trug, hatte man gedacht, er sei ein weiterer Novize.

Nachdem ich ihn begrüßt hatte, zog ich ihn auf: "Täte dir gar nicht schlecht, nochmal ins Noviziat zu gehen, hast ganz schön zugenommen, Junge!" - "Stimmt ja," meint er, "Aber in Chile ist es schrecklich kalt (er kommt aus dem Norden Brasiliens, dem Land der ewigen Sonne), da muss man mehr essen. Und man tut eh nichts anderes als studieren, essen und schlafen..."

Inzwischen war die Delegation aus Ciudad del Este näher gekommen, es bildete sich ein Kreis um Anderson, der, da er zu seinem zweiten Praktikum nach Recife fahren sollte, uns seinen Besuch in Ciudad del Este ankündigte, gleich am nächsten Tag, auf der Durchreise.

Die Freude war groß, denn Anderson ist ein Fest! Er ist Freude pur, redet ohne Unterlass, ist superaktiv und immer neu begeistert. Viele erinnern sich daran, dass er mit seinen Kursbrüdern Facundo Bernabei und Enrique Grez einen Marathon organisierte, um Medikamente und Verbandmittel für das Krankenhaus zu sammeln, in dem er damals das Praktikum gemacht hat.

Das Geheimnis von Ciudad del Este

Alle zwei Jahren kommen drei Novizen für sechs Monate nach Ciudad del Este, um dort in einem öffentlichen Krankenhaus ihr Praktikum zu machen. Danach gehen sie zurück Tupãrenda und nach dem Ende des Noviziates nach Chile. Und da reden sie.... über Ciudad del Este!

Anderson erzählte uns, dass sich neulich in Chile zum Geburtstag von Luciano Gómez alle die in einem Restaurant getroffen haben, die ihr Praktikum in Ciudad del Este gemacht hatten. Sie haben dann in Guaraní "Happy birthday" gesungen, vor den erstaunten Blicken aller anderen Gäste...

Sie fragen sich immer wieder mal: "Was haben die aus Ciudad del Este so besonderes... Von denen bleiben die meisten!" Sie meinten damit, dass von den 12 Novizen, die bisher ihr Praktikum bei uns gemacht haben, zehn in der Gemeinschaft der Patres weitergemacht haben.

Auch wenn Wissenschaft und Religion im Lauf der Geschichte nicht immer Hand in Hand gegangen sind, wir können zweifelsfrei feststellen, das ist ein Bleibe-Prozentsatz 83,33333%. Nicht schlecht für eine Stadt, die sich sonst nicht gerade durch gute Nachrichten hervortut.

Mit diesem zweifelsfrei erwiesenen statistischen Wert beantragen wir hiermit bei der Leitung der Patres... vier Novizen für die nächsten Kurse! Mindestens.

Als hätten wir uns erst gestern gesehen

Wir hatten als Anderson für kurze Zeit noch einmal in unserer Stadt. Er hat natürlich das Heiligtum besucht, um die Gottesmutter zu begrüßen, und das Krankenhaus, wo er mit Dr. Fanego gearbeitet hat. Der Besuch "des meistgeliebten Novizen" , wie er sich bescheiden selbst bezeichnete, im Krankenhaus war eine Freude für alle!

Am Abend war er bei einem Asado (Grillen) mit der Mannesjugend. Die Leute haben ihn mit Geschenken überschüttet ... ohne Ende. Wenn er nachher Probleme mit dem Übergewicht beim Gepäck hatte, dann ist das reine Folge der Herzlichkeit unserer Leute.

Man sieht: alles, was der Vater und Gründer von den Bindungen lehrt, stimmt. Wir können wer weiß wie weit entfernt sein voneinander, weder Kilometer noch Zeit sind wichtig, wir haben die gleichen Ideale, die gleichen Träume, und wenn wir uns wieder sehen, dann setzen wir unser Gespräch fort, als hätten wir uns gerade gestern zuletzt gesehen.



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Last Update: 13.08.2004 Mail: Editor /Webmaster
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