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 published: 2004-08-31

Nun kann die Quelle fliessen

Einweihung des Heiligtums "Quelle lebendigen Glaubens" in Brig, 28./29. August 2004

El nuevo Santuario en Valais, Suiza

The new Shrine in Valais, Switzerland

Das neue Heiligtum im Wallis, Schweiz

 

Juventud Masculina en el Santuario; lo conquistaron con el rezo de rosarios

Boys' Youth in the Shrine; they conquered it with their rosaries

Mannesjugend im Heiligtum; sie haben es mit Rosenkranzgebet erarbeitet

 
 

La piedra fundamental, con el nombre del Santuario: Fuente de fe viva

The corner stone with the name of the Shrine: Source of living faith

Der Grundstein mit der Sendung des Heiligtums

 
 

Juventud Femenina: regalaron el cuadro de la MTA

Girls' Youth: they brought the MTA picture

Mädchenjugend: sie hatten das MTA erarbeitet und nun enthüllt

 

Hermanas de Maria llavando ramos de flores

Schoenstatt Sisters carrying flowers

Marienschwestern brachten Blumengestecke

 
 

Momentos de gracia

Moments of grace

Gnadenstunde in atemberaubender Umgebung

 
 

Se revela la imagen de la MTA

The MTA picture is revealed

Das MTA-Bild wird enthüllt

 
 

Donaciones, regalos

Donations, gifts...

Geschenke, Spenden

 
 

Cruz de la Unidad

Unity Cross

Kreuz der Einheit

 
 

San Miguel

St. Michael

St. Michael

 
 

El Santuario, listo para la bendición

The Shrine, ready for the blessing

Das Heiligtum, bereit für die Einweihung

 
 

Quema de capitalarios

Sheets with the contributions to the Capital of Grace are burnt

Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital werden verbrannt

 

Oración

Prayer

Gebet

 
 

Tinajas

Jars

Krüge

Fotos: Duvoisin, Waden, www.schoenstatt.ch © 2004

 

 

 

SCHWEIZ, Claudia Zimmermann. Rund 350 Personen lassen sich nicht nehmen, bereits am Vortag der Einweihung des neuen Schönstatt-Heiligtums in Brig ins Wallis zu reisen. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Die Tatsache, dass das neue Schönstattzentrum von vielen Orten der Deutschschweiz nur in mehrstündiger Fahrt zu erreichen ist, gereicht hier durchaus zum Vorteil: Um am Sonntagmorgen nicht so früh aufstehen zu müssen, ziehen es viele vor, bereits am Samstag anzureisen.

"Zahlreiche Menschen, die nicht hier sein können, sind in dieser Stunde geistig mit uns verbunden", sagt Schwester M. Rina Huber, Oberin der Marienschwestern im Wallis, bei ihrer Begrüssung. Sie alle, die Anwesenden und die Abwesenden wollen dabei sein, wenn am Sonntag – nur zehn Tage vor der Einweihung des neuen Rom-Heiligtums – auch in der Schweiz ein weiteres Heiligtum eingeweiht werden kann. Dass dieses Heiligtum das dem Rom Heiligtum benachbarteste sein wird, zeigt einmal mehr die "Phantasie des lieben Gottes". Von dieser Phantasie spricht Pater Niklaus Stadelmann, als er einen roten Faden durch die vorgesehenen Ateliers zieht. In den Ateliers sollen sich alle austauschen über befreiende und bewegende Gotteserfahrungen. Pater Stadelmann und allen Verantwortlichen der Walliser Schönstattbewegung ist die Freude anzusehen, dass dieses lang ersehnte Heiligtum nun endlich Wirklichkeit geworden ist.

Das Heiligtum – existenznotweniger Mittelpunkt

"Quelle lebendigen Glaubens" ist der Name und zugleich der Auftrag des neuen Heiligtums. Dass Glaube auch heute in grosser Vielfalt gelebt wird, kommt in den acht angebotenen Ateliers zum Ausdruck. Jugend und Familie, das Projekt "unterwegs zu dir"/ Pilgerheiligtum, der Tag der Frau, das Herzensheiligtum erzählen vom Reichtum der Schönstattbewegung. Zum grossen Festtag hat die Walliser Schönstattfamilie jedoch bewusst auch Vertreterinnen und Vertreter anderer geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen eingeladen. Als sich die Teilnehmenden einer dieser Austauschrunden vorstellen, muss öfters nachgefragt werden: "Zu welcher Bewegung gehören Sie?" Denn für alle ist ihre eigene Gemeinschaft einfach "die Bewegung".. – Dieses Beheimatetsein in der eigenen Spiritualität hat jedoch nicht ein Sich-Abschotten zur Folge: Interessiert hört man einander zu, freut sich am Reichtum der andern, an der gegenseitigen Ergänzung. So kann denn Pater Michael Marmann, ehemaliger Generaloberer der Schönstattpatres, die Frage nach der Bedeutung des Heiligtums mit einem Zitat von Chiara Lubich, Gründerin der Fokolarbewegung, beantworten. Chiara Lubich sagte einmal: "Das Heiligtum ist ein Ort, wo man Maria geradezu berühren kann." Zum Berühren braucht man einen Ort, ergänzt Pater Marmann. Das Heiligtum sei darum für die Schönstätter nicht einfach eine schöne Zugabe, sondern "existenznotwendiger Mittelpunkt."

Das neue Heiligtum wird eingerichtet

Wer Gelegenheit hat, am Samstagnachmittag das neugebaute Heiligtum zu besuchen, trifft ein ungewohntes Bild an: ein fast leeres Heiligtum... Nur der Altar und die Bänke sind bereits da und das auffallende, schöne Weihwasserbecken. Im Heiligtum sind weder Blumen noch Kerzen. Das MTA-Bild ist verhüllt. Dennoch "strahlt das Heiligtum schon in der Vorfreude", wie Schwester M. Joseline Becchio zu Beginn der Einrichtungsfeier am Samstagabend sagt. Sie verweist auf die Vernetzung aller Heiligtümer mit dem Urheiligtum, von dem Pater Kentenich gesagt hat: "Es ist unsere Quelle".

Die Bewegung baut ein Heiligtum

Pater Kentenich hatte auch von der Symbolsprache der Gegenstände im Heiligtum gesprochen. Jedes Bild, jeder Gegenstand hat eine besondere Bedeutung. Die verschiedenen Gegenstände des neuen Heiligtums in Brig wurden von zahlreichen Gliederungen und Gemeinschaften der Schweizer Schönstattbewegung erarbeitet. Sie bringen damit zum Ausdruck: Das ist unser Heiligtum. Es sind nicht einfach die Marienschwestern, die ein weiteres Heiligtum bauen (obwohl sie rechtliche Trägerinnen des Heiligtums sind und ihnen somit eine zentrale Bedeutung zukommt): Es ist die ganze Schweizer Schönstattbewegung die mitbaut und dieses Heiligtum auch in Zukunft mittragen will.

Die Gemeinschaften und ihre Symbole

  • Die GLOCKE wurde erarbeitet und geschenkt von der Liga Ver Sacrum (Frauenliga). Gemäss ihrem Ideal des Heiligen Frühlings (=Ver Sacrum) wünschen sie, dass das Glöckchen des Heiligtums einen neuen Glaubensfrühling in unserem Land einläuten möge. Die Worte der Gottesmutter, die auf der Glocke eingeprägt wurden: "Was er euch sagt, das tut" zeigen uns den Weg hin zu diesem Frühling.
  • Das MTA- Bild wartet bei der Mädchenjugend im Wallis seit über zwanzig Jahren auf eine Bleibe. "Wir möchten selber ein lebendiges Marienbild sein", sag Marianne Jossen bei der Enthüllung des Bildes. Die Mädchenjugend hat kleine Beiträge gesammelt fürs Gnadenkapital. Als sichtbares Zeichen dieser Beiträge wurden Papierblumen von überallher (teilweise auch aus dem Ausland) ins Wallis geschickt. Als Zeichen ihrer grossen Freude über die Einweihung werfen die Mädchen diese Blumen in die Luft.
  • Den LICHTRAHMEN stifteten die Frauen von Schönstatt. Im Lichtrahmen eingeschrieben sind die Worte "Servus Mariae numquam peribit." Eine Dienerin, ein Diener Mariens geht nie verloren. "Diese Botschaft kündet jedes Heiligtum, diese Botschaft möchten auch wir künden", sag Irma Ley stellvertretend für ihre Gemeinschaft.
  • Das HEILIG-GEIST-SYMBOL wurde vom Frauenbund erarbeitet. Es war 1975 bei einer Audienz dem Heiligen Vater geschenkt worden. Pater Ernst Fuchs fand es bei einer Auktion in Rom und kaufte es. Wohl damals schon in der Hoffnung, es dem einstigen Walliser Heiligtum übergeben zu können. Er gab es dem Frauenbund in Obhut. "Wir schenken es nun mit Freude zurück", erklären die Vertreterinnen des Frauenbundes.
  • Den ALTARTISCH, Ort des himmlischen Gastmahls und Ort der grossen Danksagung (Eucharistie) schenkt die Patresgemeinschaft. Pater Edwin Germann, Provinzial der Schweizer Schönstattpatres, gibt damit der Hoffnung Ausdruck, dass unser Leben immer mehr zum Dank werde und dass aus der täglichen Messe immer mehr die Lebensmesse werde. Der Bewegungsleiter Pater René Klaus weist darauf hin, dass der Tisch des Brotes im Schönstattheiligtum oft auch zum Tisch des Wortes wird, da im Heiligtum kein Ambo Platz hat.
  • Die Frauenliga versteht sich als Wächterinnen des TABERNAKELS, den sie erarbeitet haben mit der nie aufhörenden Bitte um gute Priester.
  • Die Mütter schenken die MONSTRANZ fürs neue Heiligtum. "In der Prozession des Lebens möchten wir eine kleine, lebendige Monstranz sein", sagen sie. Diese Prozession bringen die Mütter bildlich zum Ausdruck, indem eine ganze Anzahl von ihnen die Trägerin der Monstranz mit einer Kerze begleiten.
  • Die Krankenliga schenkt den KELCH: "gefüllt mit unserem Leben, Lieben und Leiden". Auch das Ziborium (Hostienschale) und die Custodia (kleine Monstranz) eropferte die Krankenfamilie. "Muetter, Dier z’lieb alles in Kelch fürs Heiligtum" hat sie als Leitspruch in der letzten Zeit begleitet.
  • Das WEIHWASSERBECKEN hat der Familienbund in Auftrag gegeben. Seine Vorstellungen wurden von der Künstlerin Emma Nussbaumer, Sattel, umgesetzt. Mit Weihwasser segnen die Eltern sich und ihre Kinder. Das Weihwasserbecken ist das sichtbare Zeichen dieses Segens. Zur Symbolik: Eine Hand fängt die verborgne Quelle auf. Das Kreuz erinnert daran, dass Christus unsere Quelle ist.
  • Die Familienliga der Schweiz schenkt den FUSSBODEN, in Erinnerung an das Wort Pater Kentenichs, dass die Familie "Fundament und Krone" des Schönstattwerkes ist. Der Fussboden wurde gefertigt aus einheimischem Stein, aus Granit vom Grimsel. "Solide und währschaft wie dieser Granit" möchten die Familien sein, um Schönstatt, Kirche und Welt ein sicheres Fundament zu schenken.
  • Ein Bild der KRONE bringt die Familienliga des Wallis. "Wir wissen, dass bei der Einweihung noch nicht gekrönt wird", sagen sie. "Wir wollen die Krone aber jetzt schon erarbeiten, damit wir dann bereit sind, wenn es soweit ist."
  • Vom Familienverband wird ein BLUMENSTRAUSS ins Heiligtum gebracht. Die Vielfalt der Blumen stehe für die verschiedenen Gnaden, die der Familienverbwand dem Walliser Volk erbitte, sagt das Ehepaar Marlies und Michael Fuchs.
  • Die TÜRE - die "Port" wie die Walliser sie nennen- wird von der Gemeinschaft der Berufstätigen Frauen ( jüngster Zweig der Frauenliga) geschenkt. Wer vor der Türe steht, weiss nicht immer, was ihn dahinter erwartet. Es kann sein, dass das Öffnen der Tür uns verändert, dass wir den alten Menschen ablegen müssen, um hinein zu gelangen.
  • Sechs Marienschwestern bringen BLUMENGESTECKE fürs neue Heiligtum. "Wir dürfen Hüterinnen des Heiligtums sein", sagt Schwester Renata-Maria Becchio, Provinzoberin der Schönstätter Marienschwestern in der Schweiz. Die Lilien in den Gestecken sollen die Verbindung zum Immaculata-und Landesheiligtum in Quarten zum Ausdruck bringen. Schwester Renata-Maria freut sich besonders, dass Schwester Jacoba Kesselheim, die Generaloberin der Marienschwestern, eigens zu diesem Fest in die Schweiz gereist ist. In ihrem Grusswort sagt die Generaloberin, dass sich die Gottesmutter der Treue und Liebe der Walliser sehr sicher gewesen sein müsse: Sie konnte sich darum Zeit lassen, bis sie sich für einen Ort fürs Heiligtum entschied!
  • Im Verlauf der Feier werden auch eine ganze Anzahl von Gegenständen ins Heiligtum gebracht, die von anonymen Spendern geschenkt wurden: Das Altarkreuz, das Kreuz der Einheit, die Ewig-Licht-Ampel, Kerzenständer, die Figuren der Heiligen Petrus und Paulus samt Schlüssel und Schwert, der Heilige Josef, die Altarborde, das Kreuz auf dem Türmchen, die Kasse, eine Urkundenkassette und selbst die Beleuchtung des Heiligtums wurden geschenkt!
  • Die acht BÄNKE und die zwei KOMMUNIONBÄNKE wurden miterarbeitet von Mitgliedern der Wallfahrtsbewegung und der Schönstätter Gebetsgemeinschaft. Denn: wo soll man sich zum Beten Hinknien oder Hinsetzen, wenn keine Bänke da sind? –
  • Schwester M. Joseline wies darauf hin, dass das VATERSYMBOL von der Walliser Schönstattfamilie noch erarbeitet werde.
  • Symbolisch überreicht wurde ein kleiner KRUG. Das Ehepaar Haslinger von der Österreichischen Familienbewegung versprach, den grossen Original-Krug vom Kahlenberg noch zu bringen. Der Brauch, der Gottesmutter alles – Schönes und Schweres – in den Krug zu schenken, hat seinen Anfang bei den österreichischen Schönstattfamilien genommen. Familie Haslinger verbindet das Geschenk mit dem Wunsch, dass "das Wasser des Alltags" immer wieder verwandelt werde in den "Wein der Freude".
  • Den Abschluss des originellen und tiefgründigen "Geschenkreigens" machen die Jungmänner, indem sie die Statue des Heiligen Michael ins Kapellchen tragen. Sie seien wie der Heilige Michael auch "Streiter" meint einer der Jungmänner: "Nicht immer zur Ehre Gottes – aber manchmal doch auch!"

Nun ist das Heiligtum gerüstet für die Einweihung am folgenden Tag. Als erste dürfen die Jungmänner ins frisch eingerichtete Kapellchen. "Denn," so sagt Pater Niklaus Stadelmann: " 1914 waren die Jungmänner die ersten, das soll auch heute so sein." Während der ganzen Nacht finden sich kleinere oder grössere Gruppen im Heiligtum ein, um den Festtag wachend und betend zu erwarten.

Bericht von den Feiern am 29. August folgt.

Mehr auf : www.schoenstatt.ch


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