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 published: 2004-07-13

Gottes Spuren mitten in der Stadt

In der Tradition von Willigis und Kentenich: Spurensuche-Gottesdienst in St. Stephan, Mainz

Busqueda de Huellas en San Esteban, Mainz: P. Stefan Schäfer, parroco, Dr. Hubertus Brantzen

Seeking Traces at St. Stephen's, Mainz: Fr. Stefan Schäfer, parish priest, with Dr. Hubertus Brantzen

Spurensuche in St. Stefan, Mainz: Pfr. Stefan Schäfer und Dr. Hubertus Brantzen

 
 

Busqueda de Huellas en San Esteban, Mainz: P. Stefan Schäfer, parroco, Dr. Hubertus Brantzen

Seeking Traces at St. Stephen's, Mainz: Fr. Stefan Schäfer, parish priest, with Dr. Hubertus Brantzen

Spurensuche in St. Stefan, Mainz: Pfr. Stefan Schäfer und Dr. Hubertus Brantzen

 
 

Peter Kravietz, jefe de la sección de cultura y educación en la ciudad: testimonio

Peter Kravietz, head of the culture and school department of the city of Mainz: testimony

Peter Kravietz, Kulturdezernent der Stadt Mainz: Zeugnis

 
 

Bendición final

Final blessing

Segensgebet

 

Participaron unas 70 personas

Appr. 70 persons came

Etwa 70 Personen waren beim ersten Spurensuche-Gottesdienst dabei

 
 

Intercambio en el claustro histórico

Meeting and greeting in the cloister of St. Stephen's

Gespräch und Begegnung im historischen Kreuzgang

 

Peter Kravietz, con  Dr. Hubertus Brantzen

Peter Kravietz, with Dr. Hubertus Brantzen

Peter Kravietz mit Professor Hubertus Brantzen

 
 

P. Stephan Schäfer con el Padre Lothar Penners

Fr. Stephan Schäfer with Father Lothar Penners

Pfarrer Stephan Schäfer mit Pater Dr. Lothar Penners

Fotos: POS Fischer © 2004

 

 

 

DEUTSCHLAND, mkf. Autobahnabfahrt. Pizzeria, Baustelle, Fahrschule, Umleitung, Reinigung, Kirche, Bäckerei. In der Verfassung des neuen Europa kommt Gott nicht vor, aber mitten in der Stadt schon. Wenn man auch etwas suchen muss, wie die Besucher von außerhalb Mainz am Abend des 9. Juli. "Gott und die Welt zusammenbringen", das wollten die Initiatoren des Spurensuche-Gottesdienstes in St. Stephan, Mainz.

Da trafen sich in der Jahrhunderte von Glaubensgeschichte atmenden, von blauem Licht durchfluteten Kirche St. Stephan mit den berühmten Chagall-Bildern Obdachloser, Kulturdezernent und Religionslehrer, Willigis und Kentenich. "Was Menschen im Alltag umtreibt, was einen Politiker bewegt, das hat etwas mit Gott zu tun, und was man darüber einander sagt, kann man auch beten," so Prof. Dr. Hubertus Brantzen. Gottes Spur also mittendrin im Alltag, im politischen Handeln - und politisches Handeln mittendrin im suchenden Sprechen mit Gott. Ungewohnt, aber so neu auch wieder nicht. Mit der "Spurensuche in St. Stephan" wird eine alte Tradition noch aus den Anfängen der Kirche belebt. "Als die Kirche vor 1000 Jahren von dem damaligen Mainzer Erzbischof - dem heiligen Willigis - gebaut worden war, diente sie den Stiftsherren bereits als Gebetsstätte, um gesellschaftliche Themen aufzugreifen", erklärt Dr. Brantzen. Der vor verstorbene Pfarrer Werner Krimm, der in St. Stephan Kaplan war, hat in der Tradition von Josef Kentenich, Gründer der Schönstattbewegung, den Blick darauf gerichtet, überall Gottes Spuren zu entdecken und so Leben und Glauben zu verbinden.

Die Sache mit den Talenten und der Verantwortung

Peter Krawietz, Kulturdezernent der Stadt Mainz, stellte sich beim von der Pfarrei St. Stephan und der Schönstattbewegung im Bistum Mainz gemeinsam initiierten ersten Spurensuche-Gottesdienst genau diesem Anspruch. Ausgehend vom Bibeltext von den Talenten sprach er von seiner Spur von Gott: von der Überzeugung, dass jeder Mensch Talente erhalten hat, und dass jeder verpflichtet ist, aus seinen Talenten etwas zu machen für andere. Aufgabe der Politik sei aber auch, den Blick nicht zu verlieren auf die "armen Teufel", die nur sehr wenig mitbekommen hätten oder die das Leben zu Loosern gemacht habe. Persönlich verbinde er mit "Kirche" ein "heimeliges Gefühl", ein Gefühl von Heimat, sagte Krawietz und fügte an, wie wohltuend dieses Gefühl des "Zuhauseseins" bei einem mehrjährigen beruflichen Aufenthalt in den USA "trotz fremder Sprache und Mentalität" immer beim Betreten einer Kirche gewesen sei. Und was er sich konkret für sich wünsche? "Gesundheit und gute Wahlergebnisse", meinte er, und: "dass die Religionslehrer den Kindern mehr an Glaubenswissen vermitteln und mitgeben können."

In seiner Gegenwart reden über das, was mich bewegt

"Jetzt haben Sie so viele Ideen gehört, jetzt sind Sie dran und sollten das tun, was man immer meint, in der Kirche nicht tun zu sollen," lud dann Professor Brantzen ein: "Reden Sie mit Ihrem Nachbarn über das, was Sie bewegt hat in den vielen Ideen und Themen, die jetzt genannt worden sind!" Gut sechzig, siebzig Gottesdienstbesucher - Studentinnnen, Freikirchler, Ordensschwestern, Ehepaare ...- rücken einander näher. Obwohl weit auseinander sitzend, bleibt keiner ohne Nachbar. Schule, Fernseher, Religionsunterricht, Pisastudie, Wahl: Wortfetzen aus halblaut geführtem Gespräch über das, was bewegt. In der Kirche über das reden, was einen bewegt: das ist Gebet. Und manches Gespräch nimmt eine unerwartete Wende hin zu ihm, wird zur Spur.

Andreas Stavenhagen leitet nach einigen Minuten mit meisterhaftem Querflötenspiel über zu den frei gesprochenen Bitten, in denen Pfarrer Stefan Schäfer von St. Stephan, Mainz, Klaus Heizmann, Tina Heinz, Jürgen Weiler, Ulrike van Moeseke und Dr. Brantzen ins Gebet bringen, was jetzt im Gespräch war aus Schule, Politik und ganz persönlichem Alltag. Dieser Alltag und dieser Gott gehören zusammen... Was Menschen bewegt, bewegt auch ihn: ein Gottesdienst, der Schnittstellen zeigt zwischen Berufswelt, Familienwelt und Gott. Pater Dr. Lothar Penners aus Schönstatt greift die Fäden auf und verbindet sie in einem frei formulierten, im gemeinsamen "Vater unser" ausklingenden Gebet, das Pfarrer Schäfer mit dem Segen beschließt: Segen streift den politischen Alltag. Im Kreuzgang von St. Stephan klingt der Gottesdienst in Begegnung und Gespräch aus. Weitere Spurensuche-Gottesdienste, u.a, mit Ministerpräsident Beck, sind geplant.

Mehr zur Spurensuche: www.spurensuche.info
Und im Zusammenhang mit dem Katholikentag in Ulm auf: www.schoenstatt.de


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Last Update: 13.07.2004 Mail: Editor /Webmaster
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