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 published: 2004-07-20

Grüße aus der "Vaterstadt": Der Aufenthalt in Milwaukee und seine Bedeutung für Mario Hiriart

Heilige Messe am vierzigsten Todestag von Mario Hiriart in Schönstatt

El Padre Kentenich con Mario Hiriart, en Milwaukee, junio de 1964

Father Kentenich with Mario Hiriart, in Milwaukee, June 1964

Pater Kentenich mit Mario Hiriart in Milwaukee, Juni 1964

 

Mario en un campamiento de la Juventud

Mario at a youth camp

Mario bei einem Zeltlager der Jugend

 
 

La Cruz hermosa de la tumba de Mario Hiriart en Bellavista

The beautiful Cross at Mario Hiriart's tomb in Bellavista

Das schöne Kreuz auf dem Grab von Mario Hiriart in Bellavista

 
 

Tumba de Mario Hiriart en Bellavista

Mario Hiriart's tomb in Bellavista

Grab von Mario Hiriart in Bellavista

Fotos: Springer/Archiv Mario Hiriart © 2004

 
 

El Sr. Ernest Kanzler invita a un encuentro con Mario en la Casa Tabor, Schoenstatt

Mr. Ernest Kanzler invites to an encounter with Mario at House Tabor, Schoenstatt

Ernest Kanzler lädt ein zur Begegnung mit Mario in Haus Tabor

 

Prédica: P. Joachim Schmiedl

Sermon: Fr. Joachim Schmiedl

Ansprache: P. Dr. Joachim Schmiedl

 
 

Cruz en la Misa del 40° aniversario del fallecimiento de Mario

Cross in the Mass on behalf of the 40th anniversary of Mario's death

Kreuz aus dem Mario-Hiriart-Haus bei der Messe zum 40. Todestag

 

El P. Schmiedl con Ferndando Arrau, Chile, y Francisca Malandre, Chile, autora de un articulo en schoenstatt.de sobre Mario Hiriart

Father Schmiedl with Fernando Arrau, Chile, and Francisca Malandre,Chile, author of an article on Mario Hiriart in schoenstatt.de

P. Schmiedl im Gespräch mit Fernando Arrau, Chile, und Francisca Malandre, Chile, Autorin eines Artikels über Mario in schoenstatt.de

 
 

Santuario Tabor, en el fondo: la nueva Casa Tabor

Tabor Shrine, in the background: the new House Tabor

Tabor-Heiligtum, im Hintergrund ganz in der Landschaft versteckt das neue Haus Tabor

Fotos: POS Fischer © 2004

 

 

 

SCHÖNSTATT, mkf. "Grüße aus der Vaterstadt": die Postkarte, die Mario Hiriart an seine ihn zum Tersita in Schönstatt erwartenden Mitbrüder schreibt, ist auf den 16. Juli 1964 datiert: Terziatsbeginn und Jahrestag der Gründung des Instituts der Marienbrüder. Darum wählt Mario dieses Datum, ohne zu wissen, dass er dieses Tag in der Stadt des ewigen Vaters verbringt. Er starb am Tag zuvor, am 15. Juli, fern seiner Heimat Chile und ohne nach Schönstatt gekommen zu sein, in Milwaukee, der Stadt des Vaters, mit dem er am 29. Mai zum ersten Mal gesprochen hatte. - Mit Details wie dieses gelang es Pater Joachim Schmiedl bei der Messe zum vierzigsten Todestag von Mario Hiriart in Haus Tabor - noch halb Baustelle - die Zuhörer für Mario zu erwärmen, erstmals oder um so mehr.

Wegen des anhaltenden Regens war die Messe vom Taborheiligtum, dem Heiligtum der Marienbrüder, nach Haus Tabor verlegt worden; der noch mehr oder weniger im Rohbau stehende zur Kapelle umfunktionierte Raum gab dem Ganzen ein eigenes Gepräge. Marienbrüder von verschiedenen Orten in Deutschland, Mitglieder des Generalpräsidiums, viele Marienschwestern einschließlich vom Internationalen Seminar, Jugendliche aus Chile, Vertreter anderer Schönstattgemeinschaften waren dabei. Pater Schmiedl war Hauptzelebrant der Messe, die mit einem Lied aus der Jugendgruppe von Mario Hiriart begann: Mis hermanos de Schoenstatt - Meine Brüder in Schönstatt... Vor dem Altar steht ein schwarzes Holzkreuz in Erinnerung an Mario Hiriart; es spricht von der Treue zum Liebesbündnis.

"Vaterstadt"

Pater Joachim Schmiedl stellt in der Predgit drei zentrale Momente des Aufenthalts von Mario Hiriart in Milwaukee heraus: seine Begegnung mit Pater Kentenich, sein Interesse für das Miteinander der Gemeinschaften - in Schönstatt und darüber hinaus - und das Releven und Bewältigen seiner Krankheit aus dem Glauben.

Am 29.05.1964 ist Marios erste Begegnung mit Pater Kentenich seit 1952; es ist das erste Mal, das er mit ihm gesprochen hat; natürlich hat er ihn in Chile erlebt, aber eher aus der Ferne, beobachtend und bereit, seine Sendung zu teilen. Jetzt hat er Deutsch gelernt und kann sich mit ihm unterhalten. Es geschieht nicht wie sonst im Spazierengehen, sondern im Zimmer, weil es in einem geschlossenen Raum leichter sei, sich in der Fremdsprache auszudrücken, so die einfühlende Aufmerksamkeit des Gründers. Mario Hiriart fällt die Ernsthaftigkeit und der innere Friede Pater Kentenichs auf, und er beschreibt mit Detailfreude das Arbeitszimmer und die Haltungen des Gründers; das Gespräch bewegte sich in konzentrischen Kreisen: Mario, Marienbrüder, Schönstatt in Chile, Politik und Kirche in Chile.

Es gibt weitere Gespräche, doch dann lädt ihn Pater Kentenich auch ein, sich zu informieren, er gibt ihm Material - viel! - zum Studium über Schönstatt und Pallotti. Mario greift drei Themen aus der Lektüre heraus: Apostolischer Weltverband, Verbände als pars motrix, praktischer Vorsehungsglaube.

"Will er mein Leben sich als Pfand erwählen"

Mario Hiriart kam mit stark angeschlagener Gesundheit nach Milwaukee, erinnert Pater Schmiedl. Er wusste bereits von einem Tumor, fühlte sich müde und schwach, schon seit zwei Jahren - Jahren, in denen er am Anfang einer vielversprechenden Universitätskarriere stand, voll eingespannt, und dabei einer der unermüdlichen Hauptträger der Schönstattbewegung in Chile. Am 10. Juni fällt die Entscheidung, sich in Milwaukee einer Operation zu unterziehen, die Klarheit bringen soll über die Schwere seiner Krankheit. Pater Schmiedl zeigt den Weg, den Mario nimmt, anhand seiner letzten Tagebucheintragungen:

Am 11. Juni schreibt er: "Jetzt beginne ich nach und nach den symbolischen Sinn meiner Operation hier in Milwaukee zu entdecken. Du weißt, Madrecita, dass ich schon seit mindestens zwei Jahren die Intuition habe, an Krebs zu leiden, oder dass ich an Krebs sterben werde. Grund: die andauernde Müdigkeit und Mangel an physischen Kräften, an denen ich seit zwei Jahren leide, und die Ähnlichkeit meiner körperlichen Struktur mit der meiner Mama... Und jetzt kommt hinzu die Tatsache, dass ich vor der Vollendung meines 33. Lebensjahrs steht, und dass meine Einheit mit Christus seit Jahren eine fundamentale Achse in meinem Leben gewesen ist, in dem Sinn, wie ich es in einer Arbeit über das Ideal der Ritter vom Heiligen Gral 1953 entwickelt habe: der Kelch beim Letzten Abendmahl, der Kelch auf Golgotha, Maria als lebendiger Kelch Christi... Könnte nicht eine solche Einheit mit Ihm, vor allem mit seinem Kreuz, einen Höhepunkt erreichen genau mit dem Vollenden des "Alters Christi"? Wird es nur Zufall gewesen sein, dass der Arzt von Londrina ausdrücklich erwähnte, dass es ein kritisches Alter ist? Madrecita, hilf mir, mich für alles vorzubereiten! Mit dem Satz, den genau vorgestern der Vater und Gründer für mich geschrieben hat, auf ein Bild, das mir Jesus Pagan gebracht hat: ,Alles für alles' ... Totum pro toto, Mphc!"

Die letzten Sätze im Tagebuch, geschrieben am 15. Juni, lauten:

"Aber grundlegend ist eine andere Sache, Madrecita mia: meine innere Haltung dem allen gegenüber... Wie wir gestern besprochen haben, könnte es Krebs sein ... Was auf dem jüngsten Bild von [Irmgard Ulmer] erscheint, dessen Foto mir Jesus Pagán geschenkt hat, ist in dieser Hinsicht sehr bedeutend und zeigt mir den Weg: "Mein Vater faltet die Hände - und geht den Kreuzweg für mich. - Wie soll ich da noch zagen - ich gehe den Kreuzweg mit - Ich falte mit ihm die Hände..." Auf dem Bild erscheinen unter dem Licht, das vom Vaterauge ausgeht, auf einem Kreuz in blasser Farbe, zwei scharf geschnittene Hände, geeint im Gebet und umschlossen von einer Kette... ,Ich gehe den Kreuzweg mit': So will ich meine morgige Operation deuten! Die fünfte in meinem Leben... Und wenn es der Wille Gottes wäre, dass es sich um Krebs handelt - was man nach der Operation durch die Untersuchung des Tumors wissen wird, dann: "Will er mein Leben sich als Pfand erwählen: ich darfs ihm freudig zur Verfügung stellen. Dafür laß ewig beim Dreifaltigen sein, die dir sich und dem Schönstatt- Werke weihn..."

Am Schluss der Messe beten alle gemeinsam ein Gebet Marios, geschrieben im Oktober 1958; es spricht von der Sehnsucht nach dem Heiligtum.

Im Anschluss an die Messe lädt der Generalobere der Marienbrüder, Ernest Kanzler, zur Begegnung mit Mario Hiriart ein: Schriften, Fotos, Zeugnisse finden sich in einem der Räume. Wie in Milwaukee waren und sind alle eingeladen, nicht nur zum Gespräch, sondern auch, sich zu informieren und zu studieren, wie das Charisma des Gründers sich bricht im Leben dieses jungen Chilenen, dessen Seligsprechungsprozess auf diözesaner Ebene vor dem Abschluss steht.

Die Nachricht aus Chile

Spät am Abend des Todestages kam die Nachricht aus Chile: der Abschluss des Prozesses auf diözesaner Ebene ist offiziell auf den 12. August festgelegt worden. Damit geht der Prozess im Umkreis der Einweihung des Heiligtums in Rom nach Rom.



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