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 published: 2004-06-04

Gib uns Arbeit, Maria, damit wir Armut und Hunger überwinden

Die Arbeiterwallfahrt zum Heiligtum La Loma, Paraná, nahm auch Bitten um Arbeitsplätze aus der weltweiten Schönstattfamilie mit zur "Mutter der Arbeit"

Salida de la peregrinación de trabajadores, 30 de mayo: Catedral de Paraná, Entre Ríos, Argentina

From the cathedral in Paraná, Entre Ríos, Argentina, the pilgrimage of the workers set out on May 30

Aufbruch der Arbeiterwallfahrt von der Kathedrale in Paraná, Entre Ríos, Argentinien, aus.

 
 

Cientos de peregrinos en camino hacia el Santuario de La Loma

Hundreds of pilgrims on the way to the Shrine in La Loma

Hunderte von Pilgern auf dem Weg zum Heiligtum in La Loma

 
 

En el Santuario, un solo pedido: Madre, danos trabajo para vencer  el hambre y la pobreza

In the Shrine, one cry: Mother, give us work to conquer poverty and hunger

Im Heiligtum eine einzige Bitte: Mutter, gib uns Arbeit, damit wir Hunger und Armut überwinden

 

En la canasta: las hojitas con los pedidos de la Familia de Schoenstatt internacional

In the basket: the slips of paper with the petitions sent from the international Schoenstatt family

Im Korb die Zettel mit den Bitten um Arbeit, die aus der weltweiten Schönstattfamilie geschickt wurden

 
 

Llegada del Arzobispo, con el P. Juan José Riba y sacerdotes diocesanos

Arrival of the  Archbishop together with Fr. Juan José Riba and diocesan priests

Ankunft des Erzbischofs zusammen mit Pater Juan José Riba und Diözesanpriestern

 
 

Atentamente, Monseñor Mario Luis Maulion, arzobispo de Paraná, escuchó a las dos jóvenes misioneras, Marina Gonzales y Silvina Riquelme, explicar el pedido de la familia internacional

Attentively, Archbishop Mario Luis Maulion of Paraná listens to the young missionaries,  Marina Gonzalez, ad Silvina Riquelme, explaining the petitions from the international familiy

Aufmerksam nimmt Erzbischof Mario Luis Maulion aus den Händen der beiden jungen Missionarinnen Marina Gonzalez und Silvina Riquelme die Bitten der internationalen Familie entgegen.

Fotos: Ríos © 2004

 
 
 

Fotos: © 2004

 

ARGENTINIEN, Paraná, Tita Ríos. Aufmerksam hört Erzbischof Mario Luis Maulion von Paraná den beiden jugendlichen Missionarinnen, Marina Gonzales und Silvina Riquelme zu, die von den Bitten aus der internationalen Schönstattfamilie sprechen. In den Händen haben sie unzählige Zettel mit Bitten um Arbeitsplätze, sie kommen aus allen Gegenden Argentiniens, viele aus Mexiko, Chile, Deutschland. Es ist eine wirkliche Familie auf dem Weg, die da am 30. Mai um 14.00 Uhr von der Kathedrale in Paraná aufgebrochen war zum Schönstatt-Heiligtum La Loma: Hunderte von Pilgern verbunden in einer einzigen Bitte: Gib uns Arbeit, Maria... Gib denen Arbeit, die aus so vielen Ländern uns ihre Bitten anvertraut haben, denen, die im Lichter-Rosenkranz am Tag zuvor in Schönstatt sich in derselben Bitte um Arbeit verbunden haben.

Die Arbeiterwallfahrt ist 1992 entstanden und ist eine Initiative der Schönstatt-Bewegung der Diözese Paraná. Ihr Ziel war von Anfang an die Bitte um Arbeit für die Arbeitslosen, die vertrauensvoll zum Heiligtum der Gottesmutter von Schönstatt getragen wird. Dieses Jahr war es sehr bewusst die Bitte für alle Arbeitslosen egal in welchem Gebiet der Welt. "Ich habe die Fotos ausgedruckt und an die Tür des Heiligtums geklebt," schreibt Tita Ríos am 29. Mai, am Vorabend der Wallfahrt. Am Morgen hatte sie die Fotos vom Plakat dieser Wallfahrt in der Gründerkapelle gesehen und in der Mitte des Lichter-Rosenkranzes, der in Schönstatt am 29. Mai in Verbundenheit mit dem Anliegen dieser Wallfahrt gebetet worden war.

"Die Kraft der Verbundenheit, die da entstanden ist, ist wirklich groß; denjenigen, die ihre Bitten um Arbeit über schoenstatt.de geschickt hatten, habe ich zurückgeschrieben und sie angeregt, sich um 14.00 Uhr unserem Gebet anzuschließen, mit dem wir ihre Bitte um Arbeit zur Gottesmutter tragen. Wir beten, dass dieser Tag ein wirkliches Pfingsten wird, ein Gnadensegen für alle, die hier oder irgendwo um Arbeit bitten; und wir danken, dass wir hier Brücken sein dürfen zu so vielen Menschen, die Arbeit suchen. Es ist wirklich Pfingsten, ein Einbruch der Gnade, in der Verbundenheit der internationalen Familie durchs Internet und dank schoenstatt.de," erklärt Tita Ríos.

Wie bei der Hochzeit zu Kana: "Herr, sie haben keine Arbeit mehr..."

Frisch und sonnig begann der Pfingstmorgen in Paraná; dankbar registrierten das die Verantwortlichen der Wallfahrt und der ganzen Schönstattfamilie (die Wallfahrt hatte auch schon bei Wolkenbruch stattgefunden...); alle warteten mit Spannung darauf, wieder Hunderte von Menschen zum Heiligtum führen zu können. Tage vorher war durch Zeitungen, Radio und Hunderte von Plakaten in der Stadt, in den Supermärkten, in den Nachbargemeinden auf den Wallfahrt hingewiesen worden.

Wie immer, begleite die Pilgernde Gottesmutter in einem großen, festlich geschmückten Bild die Wallfahrt; man spürt, sie zieht die jugendlichen Herzen an sich, und sie geht eilends hinaus zu den Menschen, wie damals zu Elisabeth, und wie bei der Hochzeit zu Kana wendet sie sich an ihren Sohn und sagt ihm, was er längst weiß, sagt ihm, warum sie alle heute mehrere Stunden zu Fuß zum Heiligtum pilgern: "Sie haben keine Arbeit mehr"; und nicht nur diese, die hier pilgern, sondern so viele andere - denn in diesem Jahr überschreitet die Wallfahrt der Arbeiter die Grenzen und wird zum Pilgerweg aller, die keine Arbeit haben, die um ihre Arbeit fürchten... Hier gibt es nicht mehr Sprache, Hautfarbe oder Land, hier sind alle vereint in der Bitte an ihre Mutter: Wir haben keine Arbeit - gib uns Arbeit!

Und wie in einer wirklichen Familie ist der Vater und Hirte mitten unter ihnen. Erzbischof Mario B. Maulión richtet mit feinem Gespür für die Not der Argentinier den Blick der Gläubigen auf "Gott, der immer an der Arbeit ist."

Das Motto dieses Jahres war: Gib uns Arbeit, Maria, damit wir den Hunger und die Armut überwinden - eine Bitte, die laut und lebhaft von Hunderten von Pilgern immer wieder während der Wallfahrt von der Kathedrale zum Heiligtum gesagt wurde. Drei Stationen gab es unterwegs: bei einer Schule wurde um Bildung für alle gebetet, am Bahnhof für die Jugend und bei der Kapelle der Mutter der Göttlichen Gnade für die Familien.

Die Wallfahrt begann vor der Kathedrale, von dort ging es zu Fuß zum Schönstatt-Heiligtum, das am 31. Mai 29 Jahre alt wurde. Dort wurde die heilige Messe gefeiert; am Schluss segnete der Erzbischof alle, die nicht da sein konnten und dann wurden die Zettel mit den Bitten verbrannt, die zuvor der Gottesmutter im Heiligtum übergeben worden waren.

"Arbeit überwindet die Armut"

Erzbischof Mario Maulión appellierte an die Verantwortlichen, das Problem der Arbeitslosigkeit zu beenden und Bedingungen zu schaffen, damit Arbeitsplätze entstehen können für alle, die Arbeit brauchen. "Arbeit überwindet die Armut", betonte er in der Predigt der Messe beim Heiligtum zum Schluss der 14. Arbeiterwallfahrt.

Der Bischof machte dabei deutlich, dass es Arbeit schaffen nicht bedeuten dürfe, das System der staatlich-institutionellen Unterstützung noch mehr zu erweitern, sondern "echte Arbeitsplätze" zu schaffen und so auf lange Sicht dem Gemeinwohl wirklich zu dienen. "Ein Land, in dem alle gleich sind, ist ein solidarisches Land, ein gerechtes Land, nicht dadurch, dass alle das Gleiche erhalten, sondern jeder das Seine," führte Maulión aus.

Erzbischof Maulión sagte, heute sei ein Festtag, was aber nicht bedeute, dass alle keine Probleme hätten, auch wenn das drückende Elend "nicht unbedingt schicksalhaft oder zufällig ist, sondern in den meisten Fällen in unserer Verantwortung oder besser Verantwortungslosigkeit gründet".

Angesichts der großen Zahl von Menschen, die die Wallfahrt mitgemacht hatten, sprach der Erzbischof mit großer Ehrfurcht und Deutlichkeit die Herausforderungen angesichts der hohen Arbeitslosenquote an: "Es ist der Geist Gottes, der uns, auch wenn wir verschieden sind, gemeinsam das Gemeinwohl suchen lässt. Gemeinwohl ist das Wohl, das den Leidenden, den Hilflosen, den Zurückgedrängten und Ausgeschlossenen bevorzugt umsorgt. Ein Gemeinwohl, das nicht die Summe des Wohls der Einzelnen ist, sondern erreicht, dass jeder sich in der Arbeit, in der Familie, in einem wirklich sozialen Verhalten entfaltet, das den Wert des Lebens, der Bildung, der Sicherheit und der Arbeit an oberste Stelle setzt."

"Die am meisten Not leiden sind es, die das meiste benötigen"

Er sagte aber auch, dass die Menschen oft nicht wissen, wie sie diesen Geist finden sollten, der zu einer gerechteren Gesellschaft zurückfinden lässt; darum gelte es, "Gott zu bitten, uns diesen Geist zu senden, damit sich jeder Einzelne an seinem Platz verantwortlich fühle, den eigentlichen Sinn und Wert der Arbeit wieder zu erobern. Denn durch Arbeit wird die Armut überwunden - durch ernste, verantwortliche, durch Arbeit, die Freude macht, weil sie anderen dient, durch angemessen bezahlte Arbeit, aber vor allem dadurch, dass Arbeit an Priorität hat, denn Familie und Vaterland wird durch Arbeit aufgebaut." Weiter rief er auf, "diese Egoismen zu überwunden und die Sucht nach Rache und Vergeltung, die viele kaputt macht und ausschließt," und es bleibe geltend, "die am meisten Not leiden sind es, die das meiste benötigen".

"Bitten wir den Herrn um Arbeit, die uns ihm ähnlich macht, denn Gott arbeitet, so sagt Jesus. Mein Vater wirkt bis zur Stunde. Die Arbeit des Vaters ist es, die Welt zu erhalten und dafür zu wirken, dass dort Friede herrscht, Harmonie, Kraft, Freude. Darum hat er den Sohn gesandt und dafür sendet uns der Sohn, dass wir arbeiten, dass wir arbeiten wie Gott, der uns liebt."

"Und wir tun es hier, an diesem Ort, in diesem Heiligtum der Muttergottes, denn auch sie hat gearbeitet. Sie war eine Mutter, die alles Ihre für das Gemeinwohl eingesetzt hat. Sie hat Hausarbeit gemacht, hat als Ehefrau, als Mutter gearbeitet, als Mutter der Apostel, und sie arbeitet weiter als Mutter der Kirche. Sie wollen wir bitten, dass sie für uns um Arbeit bitten, um Hunger und Armut zu überwinden."

Auszüge aus der Predigt übernommen aus El Diario de Paraná



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Last Update: 04.06.2004 Mail: Editor /Webmaster
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