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 published: 2004-06-08

"Wo solches Leben herrscht, wird einem warm ums Herz"

Das Heiligtum weiten - den Familienbund aufbauen: das "innere" Programm der Einweihung des Neubaus auf dem Josef-Kentenich-Hof

La nueva casa en el José Kentenich Hof, de la Federación de Familias, en Hillscheid/Schoenstatt

The new House at the Joseph Kentenich Hof, of the Federation of Families, in Hillscheid/Schönstatt

Der Neubau auf dem Josef-Kentenich-Hof, dem Zentrum des Familienbundes, in Hillscheid/Schönstatt

 
 

Dr. Norbert y Renate Martin, jefes de la Federación de Familias en Alemania: Introducción

Renate and Dr.Norbert Martín, leaders of the Federation of Families in Germany: Introduction

Begrüßung durch Renate und Dr. Norbert Martin, Bundesleitung

 
 

Misa en el Santuario

Mass at the Shrine

Messe vor dem Heiligtum

 
 

Los chicos llevan flores

The children participated with their flowers

Die Kinder gestalteten einen "Raum" mit Blumen

 

Prédica: Mons. Robert Zollitsch, Arzobispo de Friburgo, miembro del Instituto de Diocesanos. Fue el aniversario de su elección.

Sermon: Archbishop Robert Zollitsch of Freiburg, member of the Institute of Diocesan Priests; it was the anniversary of this election.

Ansprache: Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, Mitglied des Instituts der Diözesanpriester; es war der Jahrestag seiner Wahl.

 
 

Procesión desde el Santuario a la nueva casa

Procession from the Shrine to the new house

Prozession vom Heiligtum  zum Haus

 
 

Bendición de la casa

Blessing of the house

Haussegnung

 
 

El alcalde de Hillscheid con su esposa, charlando con el Dr. Norbert Martín

The mayor of Hillscheid with his wife, talking to Dr. Norbert Martin

Der Bürgermeister von Hillscheid mit seiner Frau im Gespräch mit Dr.Norbert Martin

Fotos: POS Fischer © 2004

 

 

 

SCHOENSTATT, mkf. "Wo solches Leben herrscht, wird einem warm ums Herz", so notierte der heutige Erzbischof Dr. Robert Zollitsch 1964 in sein Reisetagebuch, als er in Milwaukee Abend für Abend das Leben der Schönstatt-Familien aufnahm - auf ausdrücklichen Wunsch von Pater Kentenich. Früher habe er dem Familienwerk Schönstatts etwas hilflos gegenüber gestanden, schrieb er damals weiter, doch nun beginne er zu begreifen, was eine Familiengemeinschaft für Kirche und Gesellschaft bedeute. Kein Wunder, so seine Erkenntnis vor vierzig Jahren, dass das Familienwerk "Herrn Paters Lieblingskind ist." Am 6. Juni betonte Erzbischof Zollitsch in seiner Ansprache auf dem Josef-Kentenich-Hof, wie wichtig das starke Leben einer weltweiten Familiengemeinschaft gerade im gegenwärtigen Umbruch sei.

Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus im Zentrum des Schönstatt-Familienbundes in einer mehr internen Feier am frühen Morgen, Festgottesdienst und Segnung des Gebäudes wenige Stunden später durch Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, in Anwesenheit von Mitgliedern der Leitungen der Schönstätter Institute und Bünde, Vertretern der Schönstattfamilie, der Gemeinde Hillscheid, und von Familien aller Generationen des Familienbundes, und das alles unter dem strahlend blauen Himmel eines perfekten Frühsommertags: so gestaltete sich der Wallfahrtstag des Familienbundes am Dreifaltigkeitssonntag, 6. Juni 2004.

"Ein Bauen für Familien"

Vor Beginn des Festgottesdienstes begrüßten Renate und Prof. Dr. Norbert Martin die Ehrengäste: neben Erzbischof Zollitsch als Konzelebranten den Vorsitzenden des Generalpräsidiums, Pater Heinrich Walter; Monsignore Dr. Peter Wolf, Generalrektor des Schönstatt-Instituts Diözesanpriester, Monsignore Hermann Zimmerer, Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern, Pater Angel Strada, Postulator im Seligsprechungsprozess für Pater Kentenich, und natürlich P. Chrysostomus Grill, Geistlicher Assistent des Familienbundes. Bürgermeister Breiten von Hillscheid und seine Frau waren gekommen und hatten als Geschenk eine Fahne von Hillscheid gebracht; für die "Nachbargemeinschaft" im Familienwerk waren Monika und Bernd Arndt, Institut der Schönstatt-Familien, da, als "Nachbargemeinschaft" im Sinne des Apostolischen Bundes Vertreter des Frauen-, Männer-, Mütter- und Priesterbundes. Besonderer Dank galt den am Bau beteiligten Firmen; es sei, so Dr. Martin, ein Bauen für Familien und ein familienhaftes Bauen gewesen… Besonders erinnerte Ehepaar Martin dann an Pater Alex Menningen, gebürtig aus Hillscheid, der dieses Heiligtum auf Hillscheider Grund und Boden eingeweiht und bei der Ansprache betont hatte, dass "wir Hillscheider" das Gnadenangebot des Schönstattheiligtums erhielten. Dass der Kontakt mit der Gemeinde Hillscheid sich noch intensiviere, das war der große Wunsch, der an dieser Stelle ausgesprochen wurde.

Baustelle - wie die Kirche

Der Josef-Kentenich-Hof, genau genommen, der Erweiterungsbau, sei noch Baustelle, und damit ein Bild für die Kirche, begann Erzbischof Zollitsch seine Predigt, nachdem er in der Begrüßung kurz angesprochen hatte, dass er durchaus auf persönliche "Bundeserfahrung" zurückgreifen könne, war er doch aktiv im Jungmänner- wie im Theologenbund gewesen, bevor er sich dem Institut der Diözesanpriester anschloss. Baustelle, nicht Ruine, sei die Kirche; es gelte, den Blick nach vor zu richten auf das, was wachse und werde, betonte er, und zitierte ein Wort Pater Kentenichs aus dem Oktoberbrief 1949: "Eine alte Welt ist am zerbrechen... Am Horizont zeigen sich, langsam erkennbar, de Konturlinien einer neuen Zeit."

Der Umbruch, der vielfach einem Zusammenbruch gleicht, sei zweifellos da; ein Blick in die aktuelle kirchliche Situation belege dies mit Zahlen und Erfahrungen. Christliche Traditionen, die jahrhundertlang gehalten hätten, verschwinden. Pater Kentenich habe all dies wahrgenommen und dabei auf die Konturlinien einer neuen Zeit geschaut.

Der Bau, der heute eingesegnet werde, könne wie ein Signal sein: mitten im Umbruch den Aufbruch zu wagen. Im Familienbund heiße diese konkret: den Menschen unserer Zeit den Glauben künden und ihnen helfen, eine Gemeinschaft zu finden, die aus dem Glauben Verantwortung für andere und die Welt übernimmt. Damit ist die Ursehnsucht des Menschen heute getroffen.

Bau mit - Weite unsere Heiligtum

Im Leben des Familienbundes ist das gegriffen in dem Wort: Bau mit - weite unser Heiligtum. Dass das Heiligtum sich weite, zeige sich im sichtbaren Bau und im Wachsen. Weltweit gebe es zur Zeit keine Gemeinschaft in Schönstatt, die so stark wachse wie der Familienbund, fügte der Erzbischof hinzu. Aus seiner ganz persönlichen Erfahrung vermittelte er, wie wichtig Pater Kentenich die Familienarbeit war. Er selbst, so gab er zu, habe mit einer Reihe von Schönstatt-Gemeinschaften Fühlung gehabt, doch um das Familienwerk kennen zu lernen, habe er nach Milwaukee fliegen müssen. Ein kleiner Kreis junger Priester und Theologen habe im Spätsommer 1964 dort vormittags und nachmittags intensiv mit Pater Kentenich gearbeitet an theologischen Fragen, abends habe er sie in die Schönstatt-Familien von Milwaukee geschickt. In seinem Reisetagebuch habe er damals festgehalten: "Hier lebt man aus dem Glauben...Wo solches Leben herrscht, wird einem warm ums Herz..."

Eine weltweite Familiengemeinschaft, wie sie der Familienbund darstelle, antworte zuletzt auf die Sehnsucht auch der jungen Menschen heute, deren Sehnsucht bei aller Erfahrung und Bruch und Scheitern eine Familie sei. Familie sei der Ort, wo man gemeinsam Glauben lernen, Spuren Gottes im Alltag entdecken und Kirche im Kleinen erleben könne.

In allem Umbruch bleibe die Familie die Keimzelle der Gesellschaft, wo junge Menschen für das Leben gerüstet werden.

Europa brauche die Rückbindung an Gott, auch in der Verfassung, machte der Erzbischof klar, doch: die eigentliche Mitte Europa ist die Familie, das eigentliche Ja zum Leben ist das Ja zur Familie, die eigentliche Rückbindung an Gott ist das Glaubensleben in der Familie.

Die Europafahne mit dem Sternenkranz, dem Zeichen Marias, dürfe Mut machen, den Familienbund mit Maria, im Bündnis mit ihr, weiterzubauen und die Familie zu stärken als Herz und Fundament des neuen Europa.

Herr, ich bringe dir die Welt

In einer sehr sinnigen Gabenprozession verbanden sich Fürbitte und Gabengang, Baustelle Haus und Baustelle Leben: Elektrokabel und Ziegelstein, Wasserwaage und Bodenholz wurden da zu Zeichen für eine tiefere Wirklichkeit, wo es gilt, das Heiligtum zu weiten und Raum zu schaffen, in dem die Gnade wirken darf. Mit schwungvollen Liedern und unter weiterhin strahlendem Himmel ging die Festmesse weiter.

Nach dem Segen ging es in Prozession zum Neubau - der wirklich noch richtig neu ist. Gefolgt oder auch schon einmal umdrängt von den anderen Priestern, ohne Protokoll und Überorganisation, zog der Erzbischof dann segnend durch die Räume des Hauses in ihren unterschiedlichen Graden der Fertigstellung. "Je höher desto Baustelle", flüsterte eine Frau, als der Erzbischof auch in die obere Etage ging.

Nachdem er auch das Rednerpult noch gesegnet hatte und allen, die dort sprechen, den Geist des Gründers erbeten hatte, ging es übergangslos und locker zum Mittagessen im schön gestalteten Binnenhof des Hauses, wo es viele Möglichkeiten gab, einander zu begegnen, Grußworte zu sprechen und einfach der Freude an dem gelungenen Neubau Lauf zu lassen.

Am Nachmittag beschloss eine Segensandacht den Wallfahrtstag.

Mehr auf: www.familienbund.de


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Last Update: 14.06.2004 Mail: Editor /Webmaster
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