Erneuerte Kirche in der Sicht Josef KentenichsEin Textbuch zur Sendung des Matri-Ecclesiae-Heiligtums ist Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg, gewidmet - Überreichung am 5. Juni auf Berg Moriah |
SCHÖNSTATT, mkf. "Jetzt ist die Zeit des Romheiligtum" - von diesem Motto angeregt, hat die Sektion Mittelrhein desJosef-Kentenich-Instituts unter der Federführung von Generalrektor Dr. Peter Wolf ein Textbuch erarbeitet zur Sendung des Matri Ecclesiae-Heiligtums. Grundlage dafür ist der programmatische Vortrag, den Pater Kentenich am 8. Dezember 1965 zur symbolischen Grundsteinlegung gehalten hat. Dieser Vortrag ist als eigenes Textheft in großer Auflage neu herausgegeben worden und damit nun weiten Kreisen der Schönstattfamilie zur geistigen Vorbereitung der Einweihung des Romheiligtums zur Verfügung - begleitet von einer CD, auf der man den Vortrag im Originalton hören kann. "Faszinierend, das ist total faszinierend! So etwas habe ich noch nie gehört, das ist eine total neue Kirche!!! Wer kann mir davon mehr sagen?" Christel Sonnekalb aus Venezuela ist hat vor vier Tagen, bei Beginn ihres Praktikums im PressOffice, zum ersten Mal näheren Kontakt mit Schönstatt bekommen und übersetzt nun die Ansprache von Dr. Peter Wolf zur Überreichung des Textbuchs an Erzbischof Dr. Robert Zollitsch. "Ungemein frei, beseelt traditionsgebunden, gelöst von starren Formen...", zitiert sie. Die Worte fehlen nicht nur im Wörterbuch, sondern auch in der gängigen Erfahrung der Kirche. Christels Faszination ist ansteckend... In diesem kleinen Buch, dessen Einband das dynamische Ron-Logo zeigt, auf dem nicht Mauern, sondern Menschen Petersdom und Heiligtum umgeben, steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Ein Buch, dessen Texte in der Schönstattfamilie durchaus noch Interpretationspotential haben, so Pater Ammann, Leiter des Patris-Verlags, in dem das Buch erschienen ist. Theologische Aufarbeitung SchönstattsEs war für das Josef Kentenich-Institut eine große Freude, Erzbischof Robert Zollitsch seine neueste Veröffentlichung mit Texten Kentenichs über die erneuerte Kirche zu widmen. Dr. Peter Wolf nannte gute Gründe für diese Widmung bei der kleinen Feier auf Berg Moriah. "Wir wissen uns verbunden aus einer langen Zeit der Zusammenarbeit im JKI. Ja, ich darf in dieser Stunde erinnern, dass die Initiative zur Gründung des JKI vor über 30 Jahren entscheidend von Robert Zollitsch ausging. Er hatte das Anliegen der wissenschaftlichen Durchdringung und Aufarbeitung Schönstatts von Josef Kentenich in Milwaukee direkt aufgenommen und uns als jungen Theologen vermittelt. Er hatte immer wieder davon erzählt, konnte aber auch warten, bis andere es sich zu eigen machten und mitgingen. Wir widmen unser jüngstes Buch einem Bischof, der tatkräftig darangeht, seine Diözese aus dem Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils zu leiten und offensichtlich entschlossen ist, sie im Umbruch der Zeit zu einem Aufbruch zu führen." Bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof - die sich am folgenden Tag jährte - war Dr.Robert Zollitsch Mitglied der Romkommission des Instituts der Diözesanpriester. Ein neuer Frühling des Glaubens"In den Texten des kleinen Rom-Buches", so Dr. Wolf, " begegnet man einem Denken, das der Kirche eine Zukunft zudenkt und auf einen "neuen Frühling des Glaubens" hofft. Hier stehen die Zeichen auf Aufbruch und nicht auf Resignation. Und dies geschieht angesichts eines klar geschauten und bereits früh signalisierten Umbruchs, über dessen Tiefe sich Kentenich weniger Illusionen hingegeben hat als mancher Theologe oder Kirchenmann damals und heute auf beiden Seiten des kirchlichen Spektrums." Ein "zukunftsorientiertes Buch" nannte Pater Ammann die Veröffentlichung, ein Buch, das Mut mache, in der Situation der Diasporakirche die Konturlinien einer neuen Zeit zu entdecken und diese mitzugestalten. Die Konturlinien eine neuen ZeitSpannend und sehr persönlich berichtete Erzbischof Dr. Robert Zollitsch dann vom Werden des JKI (Josef-Kentenich-Instituts) aus dem Drängen einer jungen Schönstätter Theologen- und Priestergeneration, die in der Zeit der Achtundsechziger-Revolution Fragen stellte und in der theologischen Aufarbeitung Schönstatts einen Weg suchte, "theologisch redlich Schönstätter zu sein". Wie sich persönliche Gründerbegegnung in Milwaukee, berufliche Biographie und Geschichte von Kurs und Priestergemeinschaft mit dem aktuellen Zeithintergrund in eine Gründungsgeschichte des JKI verbanden, stellte Erzbischof Zollitsch anschaulich und mit vielen Details dar. Wie aktuell das ist, was Pater Kentenich damals gesagt hat: diese Erkenntnis war immer wieder zu Thema. Sehen, was wächst"Kirche macht Freude, wenn wir sehen können, was wächst", diese Aussage des Erzbischofs prägte auch die folgende Diskussion. Nicht zuerst schauen auf das, was zerbricht oder "nicht mehr" ist, sondern sehen, was wächst. In der heutigen Diskussion in der Kirche fehle weitgehend der missionarische Aspekt, es bleibe seit Jahren fast ausschließlich im binnenkirchlichen Themenkreis, was gesprochen und gedacht werde. Seit dem II. Vatikanischen Konzil habe die Kirche viel an Dynamik eingebüßt, der Gedanke, Seele der Weltkultur zu sein, sei auf weite Strecken Strukturdiskussionen und internen Gestaltungsfragen gewichen. Das Hineinwirken in die Welt, die Weltverantwortung des Christen in Familie und Arbeit, in Politik und Ethik wird oft nicht wahrgenommen. Wir müssten begreifen und den Menschen zeigen, so Zollitsch, dass die Fragen nach innerkirchlichen Strukturen doch zweitrangig seien, es gehe doch darum, die Menschen und alle Lebensbereiche christlichgestaltend zu durchdringen und zu begleiten. Die grundlegende Erfahrung, dass Binnendiskussion die Außendynamik und die Kommunikation nach außen fastaugenblicklich zur Strecke bringt, gilt auch und vielleicht besonders für die so auf Kommunikation nach außen angelegte Kirche. Christen müssten Menschen sein, die etwas entdeckt haben, das sie fasziniert, hieß es im Gespräch, und im Blick auf die Sendung Pater Kentenichs für die Kirche: Prophetenschicksal heiße nicht unbedingt, verfolgt zu werden; viel tragischer sei die Gleichgültigkeit angesichts der Worte eines Propheten. Große Freude löste das Geschenk aus, das am Schluss an alle verteilt wurde: die Broschüre mit dem Vortrag vom 8. Dezember 1965, die Pater Kentenich gelegentlich als Gründungsurkunde des Romheiligtums bezeichnet hat. Die Broschüre ist an allen Schönstattzentren zu bekommen, CD und Broschüre auch über: Priesterhaus Berg Moriah, hausrektor@moriah.deDas Buch: Peter Wolf (Hg.), Erneuerte Kirche in der Sicht Josef Kentenichs, Ausgewählte Texte, Patris-Verlag/Vallendar 2004; ISBN 3-87620-770-1 ist in allen Buchhandlungen erhältlich. |
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Last Update: 08.06.2004
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