Neue Räume für die Männer schaffenPodiumsgespräch über Männer und Kirche beim Katholikentag in Ulm |
KATHOLIKENTAG, Hans Czarkowski. "Wir müssen in der Kirche neue Räume für die Männer schaffen", in dieser Forderung waren sich die Teilnehmer des Forums "Wer´s glaubt ... Was Männer in der Kirche finden" beim Katholikentag in Ulm durchaus einig. Es wurde aber auch deutlich, das vor allem die Generation der 30- bis 45-jährigen Männer derzeit kaum in den Gemeinden und Verbänden in Deutschland präsent ist. Allerdings verwies Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick von Bamberg auf den theologischen Sachverhalt, dass der christliche Glaube sich zwar in einer dem Manne und der Frau jeweils anderen Weise ausdrücke, aber gleichermaßen an beide Geschlechter von Gott geschenkt werde. Er erzählte wie zu Hause sein Vater und seine Mutter durchaus unterschiedlich ihren christlichen Glauben gelebt hätten, so gingen sie alle am Sonntag gemeinsam in den Gottesdienst, aber während der Woche nur die Mutter, Männer seien werktags nicht in die Kirche gegangen und doch habe der Vater ihm den Glauben auf andere Weise durch sein Leben und Handeln vermittelt. Im Rundgespräch wurde deutlich, dass die Männer auch heute Sehnsucht nach dem Glauben haben, aber diese Grunderwartung einfach nicht mehr artikulieren könnten. Wie wichtig der langjährige Zusammenhalt von Männern istDetlev Kraft von der Fokularbewegung in Aalen gab ein Zeugnis wie er erst als gereifter Mann seinen Glauben als verändernde Kraft seines Lebens neu entdeckt habe, erst in einer Gemeinschaft von Männern sei sein Glaube spürbar und wirksam verlebendigt worden. Franz-Josef Schwack, Präsident der Katholischen Männer Deutschlands, aus Osnabrück verwies auf das Ergebnis von Forschungsarbeiten, dass der traditionell orientierte Mann noch der Kirche verbunden sei, dass aber gerade jüngere Männer in der familiären Aufbausituation und in der beruflichen Herausforderung, kaum Zeit und Kraft für eine Glaubenspraxis oder kirchliche Bindung aufbringen könnten. Es müssten daher neue Ansätze gesucht werden, die Männer anzusprechen. Dr. Hans Czarkowski, Publizist und Psychologe, berichtete von der Männerarbeit der Schönstattbewegung in Lateinamerika und unterstrich, wie wichtig der langjährige Zusammenhalt von Männern in Krisensituationen für ihre christliche Orientierung sei. Erst durch tiefe persönliche Bindungen werde die Voraussetzung für eine gemeinsame Lebensbewältigung aus dem Glauben geschaffen. Ohne das Glaubenszeugnis des Mannes fehlt der Kirche ein wesentliches ElementDas Gespräch mit den Forumsteilnehmern ergab, dass es durchaus möglich sei, auch heute Männer für die kirchliche Arbeit und ein Leben aus christlichen Werten anzusprechen. Dies würde erleichtert, wenn den Männern ihre Verantwortung in Kirche und Gesellschaft, in Familie und Beruf bewusst werde. Ohne das Glaubenszeugnis des Mannes fehle der Kirche ein wesentliches Element. Diese Befähigung zum christlichen Zeugnis müsse aber bei den "Jungen mit einer eigenen Jugendarbeit beginnen", forderte ein Vertreter einer Jungengemeinschaft. Die Podiumsteilnehmer bestätigten, dass solche Initiativen einer eigenen Jungen- und Mädchenarbeit neues Gewicht in der kirchlichen Jugendarbeit gewännen. Klaus Vellguth aus Aachen fasste als Moderator das Gesprächsergebnis von Podium und Teilnehmern sowie auch der Teilnehmerinnen zusammen und sprach von der neuen Chance für die kirchliche Männerarbeit, die sich auf Grund der aktuellen Initiativen in der Kirche, in den Verbänden und Bewegungen als realistische Perspektive abzeichne. Mehr vom Katholikentag täglich aktuell unter:
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Last Update: 18.06.2004
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