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 published: 2004-06-18

Familien müssen sich für Kinder entscheiden können

Dein Charisma zählt: Podium der Schönstatt-Frauenbewegung  zum "Neuen Feminismus"

Panel: el carisma de las mujeres

Panel discussion: the charisma of women

Podiumsdiskussion: das Charisma der Frau

 

Ursula von der Layen, ministra de Niedersachsen

Ursula von der Layen, Social Minister in Niedersachsen

Ursula von der Layen, Sozialministerin von Niedersachsen

 

Michaela Freifrau von Heeremann, autora

Michaela Freifrau von Heeremann, author

Michaela Freifrau von Heeremann, Autorin

 

Birgit Maier, Schoenstatt

Birgit Maier, trainee, Schoenstatt

Birgit Maier, trainee, Schönstatt

 

Christiana von Habsburg-Lothringen, Regnum Christi

Christiana von Habsburg-Lothringen, Regnum Christi

Christiana von Habsburg-Lothringen, Regnum Christi

 

Hna Veronica Riechel, Schoenstatt

Sister Veronica Riechel, Schoenstatt

Schwester Veronica Riechel, Schönstatt

 

Fotos: POS, Fischer© 2004

Participación solidaria de muchas schoenstattianas

Solidarity: many Schoenstatt members participated

Solidarität der Anwesenheit: viele Schönstätter kamen zum Podium

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

También presente: el P. Dr. Lothar Penners, Director del Movimiente

Also present: Fr. Dr. Lothar Penners, Movement Director

Auch Pater Dr. Lothar Penners, Bewegungsleiter, war dabei

 

Fotos: POS, Fischer© 2004

Intercambio

Talking

Im Gespräch

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

La Iglesia Sta. Clara en Ulm, lugar del panel

St. Clara in Ulm, where the panel took place

St. Klara in Ulm, Ort des Podiums

 

Fotos: POS, Fischer © 2004

KATHOLIKENTAG, mkf. Kinder dürfen nach Ansicht der niedersächsischen Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) für Familien nicht zum Nachteil werden. Jungen Müttern und Vätern müsse es durch Reformen in der Familienpolitik so leicht wie möglich gemacht werden, sich für Kinder zu entscheiden, forderte die Sozialministerin am Freitag auf dem 95. Katholikentag in Ulm.  Etwa 80 Prozent der Frauen in Deutschland wünschten sich zwar Kinder, doch gleichzeitig seien beispielsweise 42 Prozent der in Deutschland lebenden Akademikerinnen keine Mütter. Ziel einer familienfreundlichen Politik müsse es sein, diese Diskrepanz auszugleichen, mahnte von der Leyen.

Die Haltung der Gesellschaft, Kinder vor allem als Armutsrisiko zu sehen, muss sich nach Ansicht der CDU-Politikerin grundlegend ändern. Die Bedeutung von Familie werde oftmals verkannt, kritisierte die Ministerin. Dabei erlerne der Mensch zwei Drittel seiner im Berufsleben geforderten sozialen Kompetenzen in der Familie. Allerdings müsse bei Reformen zur Entlastung von Familien nicht nur der Staat, sondern auch die Wirtschaft zur Verantwortung gezogen werden. Ihre Aufgabe sei es, Familien etwa durch innovative Arbeitszeitmodelle in die Arbeitswelt einzubeziehen statt auszuklammern. So der Text von Meldung Nr. 142 der Nachrichtenredaktion des Katholikentags.

Unter der Moderation von M.Nurit Stosiek sprachen beim von der Schönstatt-Frauenbewegung veranstalteten Podium in der St.Klara-Kirche Ursula von der Layen, Michaela Freifrau von Heeremann, Christiana Habsburg-Lothringen, Birgit Maier und M.Veronica Riechel über den neuen Feminismus, dem es um die Freisetzung der Frauen spezifischen Kräfte geht.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Technik und Logistik machten den Veranstaltern etwas zu schaffen, doch trotz der Probleme mit dem Mikrophon und Busverspätungen kam es in dem hellen, modernen Rundbau von St. Klara schnell zu einem guten Klima für das Podium um die Stärken der Frau und ihr Prägen der Gesellschaft aus ihrem ureigenen Charisma. In dem mit Charme und Überzeugungskraft vorgetragenen Statement der niedersächsischen Sozialministerin waren nicht nur die oben aufgeführten gesellschaftspolitischen Forderungen und Vorschläge stimmig, sondern auch die Botschaft, die sie persönlich vermittelte von ihrem Hin- und Hergerissensein als junge Ärztin zwischen dem Wunsch, ganz für ihre Kinder da zu sein und in ihrem geliebten Beruf weiter zu arbeiten, und von den tastenden und dann immer sichereren Schritten, die sie mit ihrem Mann zusammen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewagt hatte. Als Assistenzärztin habe sie, was die finanzielle Seite angehe, nur dafür gearbeitet, arbeiten zu können - sprich, Tagesmutter und Haushaltshilfe zu finanzieren. Mit sieben Kindern Abgeordnete? Doch, und eine gute, denn - Frauen, die Kinder erziehen, sind, so die Aussage eines Top-Managers aus Schweden, "sind in der Führungsetage einfach gut, denn sie sind schneller und belastbarer." Menschen, die Kinder erziehen, Frauen wie Männer, so die Ministerin, lernten zu Hause, wofür Manager auf teure Seminare geschickt würden:Teamfähigkeit,langfristige Aufgabenbindung, Multitasking, Führungsfähigkeit... Und wenn sie darauf drängen, das Themen schnell bearbeitet werden, weil zu Hause die Kinder warten, dann käme das allen zugute. Und weil bei Ursula von der Layen ihre Kinder zu Hause warteten, nahm sie sich die Freiheit, so früh vom Podium aufzubrechen, dass sie den letzten Flug nach Hannover noch gut bekam. "Zum Essen bleibe ich nicht", so ihre Antwort auf die Frage einer Teilnehmerin, wie sie die Arbeit als Ministerin und als Mutter schaffe. Auch wenn das von einigen als schroff angesehen werde, sie bliebe nie zum Essen bei Einladungen zu Vorträgen oder Konferenzen, und: "Zu Empfängen gehe ich auch nie."

Unterschiede nicht verleugnen und unterdrücken

Michaela Freifrau von Heeremann, Meerbusch, machte Mut, die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau, die eine erste Generation  von Feministinnen radikal geleugnet hatte, als anzunehmen und auszugestalten - ohne allerdings in die Schieflage der zweiten Generation des Feminismus zu geraten, die den Mann als "im besten Fall minderentwickeltes Wesen" ansehe. Die von der Hirnforschung nachgewiesen stärkere Begabung der meisten Männer zum räumlichen Vorstellungsvermögen und der herausragenden sprachlichen Begabung von Frauen äußerten sich in unterschiedlichen Charismen - bei der Frau etwa in der Intuition für Personen und Situationen, im vernetzenden, beziehungsstiftenden Denken. In einer neuen partnerschaftlichen Beziehung, in der Väter wirklich Väter sein und Mütter existentiell Mutter sein können, liege die große Chance, für die es zu kämpfen lohne. "Eva", Mutter der Lebendigen, zu sein, Leben zu schaffen und zu  pflegen um sich herum, das se die schönste Berufung, die es gebe.

Christ sein am Arbeitsplatz

Birgit Maier (Junges Schönstatt) berichtete von ihrer Vision eines christlichen Managements und eines christlich-weiblichen Führungsstils - und von ihren Erfahrungen, dass und wie es möglich ist, als Frau und als Christin am Arbeitsplatz prägend zu sein. Nicht in zwei Identitäten leben, der am Arbeitsplatz und der in der Kirche, sondern eins sein: Christ am Abeitsplatz. "Ich bete für meine Kollegen!"

Die Atmosphäre werde verändert, wenn man nicht auf Wirkung aus sei, so ihre Erfahrung. "Das Klima ändert sich, und zwar schnell. Es geht!" -so die mit Idealismus und Begeisterung vorgebrachte Botschaft.

Ein Netzwerk von Frauen

An die Frauenarbeit, die sie in der Gemeinschaft Regnum Christi im gesamten deutschsprachigen Raum  durchführt und inzwischen auch in osteuropäischen Ländern, sie sie "erst, als die Kinder groß waren" und auch eher durch Zufall gekommen, berichtet Christiana von Habsburg-Lothringen, Mutter von drei Kindern. Es war eine Begegnung mit Mary Ann Glendon, die 1995 bei der UNO-Frauenkonferenz in Peking als erste Frau eine offizielle Delegation des Heiligen Stuhls leitete. Die  US-amerikanische Jus-Professorin, die an der Eliteuniversität Harvard lehrt, ist Anfang des Jahres von Papst Johannes Paul II. als erste Frau ins Präsidentenamt der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften berufen worden. Bei einer Konferenz habe Mary Ann Glendon den Europäern heftig ins Gewissen geredet und ihnen Schlafmützigkeit vorgeworfen. Daraus habe sie den Impuls genommen, etwas zu tun - und das war der Beginn eines Netzwerks von Frauen. Einer der Schwerpunkte liegt dabei, so Christiana von Habsburg-Lothringen, auf Seminaren und Kursen für Frauen, in denen Unsicherheiten überwunden und Selbstkonzepte aufgebaut würden. Beeindruckend das Beispiel des Gesprächs mit einer verbitterten Frau, der langsam aufging, dass sie in allen Scherben ihrer Ehe doch Großartiges für ihre Kinder geleistet habe: "Sie wurde richtig hübsch dabei, und dann hat sie sogar gelacht." Der Gründer ihrer Gemeinschaft Regnum Christi, Pater Marcial Maciel LC, habe in einem Brief an die Frauen geschrieben, Gott habe die Frauen erschaffen, damit man versteht, was Gott meint, wenn er Liebe sagt." Jede Frau, so Christiana von Habsburg, sei zuerst und zutiefst Mutter, und das bedeute die Fähigkeit, über jede Grenze hinweg zu lieben.

Maria für heute sein

Mit 15 Jahren habe sie in der damaligen DDR Schönstatt entdeckt und die Idee, "Maria für heute"  zu sein, so Schwester Veronika Riechel zum Abschluss des Podiums. Von dem Moment an, wo sie Maria entdeckt habe, habe sie in der Schule offen zu ihrer Überzeugung stehen können. Sie zeigte auf, was sie an Maria begeistere und fasziniere, und plädierte dafür, Mädchen und Frauen eine Beziehung mit Maria zu vermitteln.

"Das Magnifikat zeigt mir, wie sehr Gott Maria und damit auch mich wichtig nimmt - und darum brauche ich mich nicht mehr so wichtig nehmen!"

"Du hast Gnade und Schönheit in mir zurückgelassen"... mit diesem Lied ließen Gertraud Wackerbauer und Katharina Grunewald das Podium besinnlich ausklingen - die Referentinnen standen danach noch einzeln für Fragen zur Verfügung.

Mehr vom Katholikentag täglich aktuell unter:
www.katholikentag.de

 



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