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 published: 2004-06-19

"Die haben gesagt, geht zur Spurensuche, das bringt was!"

Mehr als 4.500 Menschen beim Mittagsgebet "Spuren von Gottes Kraft" mit Kardinal Karl Lehmann, Mainz, beim Ulmer Katholikentag

Busqueda de huellas, en el "Katholikentag" en Ulm, 19 de junio, con Cardenal  Karl Lehmann

"Seeking Signs", at the "Katholikentag" in Ulm, with Cardinal Karl Lehmann

"Spurensuche" beim "Katholikentag" in Ulm, mit Kardinal Lehmann

 

Participaron unos 4.500 personas

Appr. 4,500 persons participated

Etwa 4.500 Menschen waren dabei

 

Cardenal Lehmann con Dr. Hubertus Brantzen, P. Pozorski, Marie Luise Weiß

Cardinal Lehmann with Dr. Hubertus Brantzen, Fr. Pozorski, Marie Luise Weiß

Kardinal Lehmann mit Dr.Hunertus Brantzen, Pfr. Pozorski, Marie Luise Weiß

 

Moderación: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, el iniciador

Moderation: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, initiator

Moderation: Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Motor des Projekts "Spurensuche"

 

P. Karlheinz Pozorski

Fr. Karlheinz Pozorski

P. Karlheinz Pozorski

 

Marie-Luise Weiß: mi huella de hoy

Marie-Luise Weiß: my sign

Marie-Luise Weiß: meine Spur heute

 

El matrimonio Schmucker: nuestra huella

The Schmuckers. Our sign

Ehepaar Schmucker: Unsere Spur war eine kaputte Straßenbahn

 

Aunque las fotos solo muestran schoenstattianos: no solo ellos participaron!

Although the photos show only Schoenstatt members: not only they participated

Auch wenn auf den Fotos nur Schönstätter sind: sie waren nicht die einzigen, die sich beteiligt haben

 

P. Marcelo Aravena con interlocutora

Fr.Marcelo Aravena with sharing partner

P. Marcelo Aravena mit "Spuren-Erzählpartnerin"

 

Afonso Wosny, Brasil, con interlocutor

Afonso Wosny, Brazil, with sharing partner

Afonso Wosny, Brasilien, mit "Spuren-Erzählpartner"

 

Card. Lehmann: oración final

Card. Lehmann: closing prayer

Kardinal Lehmann: Schlussgebet

 

Oración final

Closing prayer

Schlussgebet

 

Wilfried Rörig y Amigos

Wifried Rörig and Friends

Wilfried Rörig und Freunde

 

Aplauso por Dios y sus huellas

Applauding God and his signs

Beifall für Gott und seine Spuren

 

Hasta ... Saarbrücken, o...?

Until... Saarbrücken, or...?

Bis...Saarbrücken, oder...?

 

Vela con el tema de la Jornada

Candle with the motto of the Encounter

Kerze mit dem Katholikentagsmotto

 

Momento de intercambio

A moment of encounter

Hat mal jemand Feuer? Ich muss die Kerze noch anzünden.

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

Sala cerrada...repleto

Hall closed...

Halle geschlossen...überfüllt

Foto: Busse © 2004

 

 

Venta de CDs con las canciones

Selling CDs with the songs

Ein Run auf die CDs am Schluss der Veranstaltung

 

 

Dr. Hubertus Brantzen, P. Lothar Penners

Dr. Hubertus Brantzen, P. Lothar Penners

Dr. Hubertus Brantzen, P. Lothar Penners

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

KATHOLIKENTAG, mkf. Spontan haben sie sich entschlossen, heute am Samstag mal zum Katholikentag zu gehen, die beiden jüngeren Frauen aus Ulm; ohne Programmbuch und einfach mal schauen. Und warum sind sie nun gerade in Halle 2 gekommen, zur Spurensuche? Auf Empfehlung auf dem Weg zum Messegelände. "Die haben gesagt, geht zur Spurensuche, das bringt was!" Und außer ihnen sind es noch über 4.500 Menschen, die sich in Halle 2 und der zugeschalteten Halle 1 darauf einlassen, Gott mitten im Alltagsgeschehen, in Menschen, Dingen und Ereignissen zu suchen, zu finden und zu lieben.

"Und was war deine Spur vom gestrigen Tag?" fragt fröhlich eine Jugendliche eine andere vor dem Eingang zu Halle 4 auf dem Messegelände. "Ich habe die Schwester Gabriele getroffen, und dabei... " Ein Gesprächsfetzen im Vorübergehen. Was sie in der Hand hat, ist das Liedblatt von der Spurensuche. "Das muss ich Ihnen erzählen," sagt Frau Sturm, die gezielt den Schönstattstand in Halle 4 angesteuert hat, zu Schwester Mirjam, die gerade dort bereit steht. "Ich war gestern in der Spurensuche und habe da meinen Schal verloren." Ein ausgesprochen teures Teil. "Da habe ich gesagt, Gott, jetzt habe ich deine Spuren gesucht, da kann ich doch nicht den Schal verlieren. Und tatsächlich, heute morgen habe ich ihn im Fundbüro wiederbekommen, jemand hat ihn abgegeben! Das ist doch eine Spur...".- Im Bus Richtung Hauptbahnhof summt eine Ordensschwester "Überall sehen wir deine Spuren ...". Gut 25 000 Dau­erteil­neh­mer und etwa 10 000 Tages­gäs­te hat der 95. Ulmer Katholikentag; wenn 4.500 davon am 19.Juni bei der Spurensuche dabei waren, dann ist das mehr als ein Achtel der Gesamtteilnehmer; am 18. Juni weit über 3000, am Donnerstag etwa 1800: Schönstatt hat eine Spur gezogen in diesem 95. Katholikentag. "Es hat sich gezeigt, wie richtig es war, als Schönstattbewegung mit einer Sache gemeinsam in den Katholikentag reinzugehen und dafür viel zu investieren," sagt Dr. Hubertus Brantzen. "Gemeinsam," ergänzt jemand. Das Miteinander, Ineinander und Füreinander von Oase Inschallah, Spurensuche, Messestand greift voll. "Und dann war es einfach professionell gemacht, das mit den Farben des Flyers und der Stoffbahnen etwa..." - "Ja, dass das so perfekt auf die Farben vom Katholikentag gepasst hat", bestätigt Hubertus Brantzen. "Professionell von IHM. Wir haben das nämlich erst hier gemerkt, dass es haargenau passt."

Gott suchen, finden und lieben in allen Menschen, Dingen, Ereignissen

Das seit Mittwoch angesagte schlechte Wetter nähert sich am Samstag Mittag... Beim Lied "Überall sehen wir deine Spuren" reißt der bewölkte Himmel auf und taucht die Menschen in Halle 2 für einen Augenblick in helles Licht. "Wir wollen Gott suchen, Gott finden, Gott lieben in allen Menschen, Dingen und Ereignissen," sagt Dr. Hubertus Brantzen zu Beginn des Mittagsgebets. "In dem Sonnenlicht gerade, in der Technik, der Wissenschaft, der Politik, in dem, was wir beim Katholikentag sehen, hören, diskutieren, und uns darin fragen: Wo ist da Gott?"

Kardinal Karl Lehmann greift das Schriftwort aus der Areopag-Rede des Paulus auf, das der Spurensuche an diesem Tag die Richtung gibt: "Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art" (Apg 17, 26-28).

Paulus, so Kardinal Lehmann, zeige den Athenern in der Sprache ihrer Philosophen und Dichter: die ganze Welt ist voller Spuren Gottes. Auch wir sind umgeben von Spuren, und es gilt, eine "Unterscheidung der Spuren" zu lernen. Nicht alle Spuren kommen von Gott; doch eine Spur zu entdecken, die von Gott kommt und zu ihm führt, ist eine Verheißung.

Spurensuche, das heiße: eine Spur der Schönheit Gottes entdecken im Lachen eines Kindes, im Antlitz eines Menschen; eine Spur seiner Führung in dem, was "gerade noch im rechten Augenblick" passiert oder nicht passiert; Spuren Gottes sind in der ganzen Welt, sagte er, und es sei eine bestimmte Weise zu leben, diese Weise des Spurensuchens: Gott finden in allen Dingen und Ereignissen und Menschen. Als "Spurensucher" entdecke man, dass Gott auf vielerlei Weisen spricht, nicht nur in der Bibel, so kostbar seine Worte darin auch bleiben; Gott spricht in Menschen - in einer Krankenschwester, die mit Sensibilität alte Menschen seit Jahren pflegt; in Pflegern und Schwestern in einem Altenheim, die nicht der Routine verfallen sind; in einer Mutter, die sich für ihr Kind einsetzt. Das alles seien wirkliche Spuren Gottes… Ein sicheres Kriterium dafür, dass etwas eine Spur Gottes sei, ist, so der Kardinal, wenn durch jemanden etwas geschieht ohne viel Aufhebens um die eigene Person.

Am Schluss machte er Mut, Spurensuche gemeinsam zu machen, in der Ehe, in Gremien, in Gruppen: denn auch das gemeinsame Suchen helfe, Spuren zu unterscheiden

Wir wollen Spurensucher werden

Was hat mich in den letzten Tagen besonders umgetrieben, beeindruckt, angerührt?, regte Professor Brantzen die Teilnehmer zum Erinnern an, dazu, diese Erfahrungen noch einmal still in ihrem Innern lebendig werden zu lassen.

Nach diesem ersten Schritt der Spurensuche regte er zum Erzählen an; Marie-Luise Weiß erzählte von ihrer Spur: Sie habe mit Feuereifer Handzettel verteilt für die Spurensuche; dabei sei auch eine kleine, betagte, weißhaarige Frau mit tiefen Falten im Gesicht vorbei gekommen. Diese habe keinen Flyer genommen, sondern gesagt: "Ich bin doch selbst eine Spur." Verblüfft habe sie mit etwas Zeitverzögerung aufgenommen, was die Frau dann sagte: "Wenn mich jemand fragt, wie ich mit 89 Jahren noch so fit sein kann, sage ich: Ich leb ja mit dem Herrgott." Marie-Luise Weiß: "Das war dann meine Spur."

Ehepaar Schmucker hatte sich seit Wochen auf einen bestimmten Arbeitskreis im Familienzentrum gefreut; auf dem Weg dorthin hatte erst die Straßenbahn eine Panne, dann fuhren sie vor lauter Schreck an der Zielhaltestelle durch und mussten umkehren, und als sie endlich ankamen, war der Raum gefüllt und geschlossen... Frust, Enttäuschung, Ärger. "Dann haben wir uns auf die Wiese gesetzt und sind gemeinsam eingenickt... Das war der geschenkte Augenblick an diesem Tag, es hat uns so gut getan, miteinander auszuruhen..."

Und dann sind die 4.500 Teilnehmer an der Reihe... und erzählen einander Spure, ganz kleine: "Ich habe alle die gesehen, die da mit der Straßenkarte durch Ulm laufen und sich dann doch verlaufen, und da bin ich auf einmal so dankbar geworden, dass ich keine Karte brauche, weil ich aus Ulm komme und mich auskenne!" - "Ich bin heute morgen in einen wunderschönen Gottesdienst geraten, den ein kroatischer Jugendchor gestaltet hat, und sie haben am Schluss ein wunderschönes kroatisches Marienlied gesungen. Mir hatte es so leid getan, dass ich nicht zur Ökumenischen Marienfeier konnte, und nun  kam das..."

Beifall für die Spuren Gottes

Und sie klatschen Beifall für die Hunderte von Spuren, in denen Gott in diesen Minuten hier in der Messehalle gegenwärtig wurde. Kardinal Lehmann nimmt die Spuren im Gebet auf, gibt den Segen, und dann ist wieder Wilfrid Rörig mit seinen Freunden dran und bringt die 4.500 Menschen zum Singen: Liebe sieht mehr...

Anschließend wird ein Lied nach dem anderen gespielt, ein Run setzt ein auf die Mini-CDs mit "Liebe sieht mehr" und "Überall sehen wir deine Spuren" ... und auf die letzten Liedzettel.

Beifall für die Spuren Gottes und für die Spurensucher, die dieses Thema auf den Katholikentag gebracht haben. Und es geht weiter.

"Gestern habe ich Spurensuche im kleinen Rahmen - während der Mittagspause - mit zwei Kolleginnen gemacht," heißt es in einer Mail vom Niederrhein, von einer daheim gebliebenen Schönstätterin. "Ich bin selbst noch ganz beeindruckt davon. 'Gott ist in meinem Leben bisher eigentlich nicht viel vorgekommen', sagte eine 29jährige Kollegin, 'aber vielleicht lohnt es sich ja doch, ihn ein bisschen mehr zu suchen.'"

Mehr zur Spurensuche: www.spurensuche.info
Mehr vom Katholikentag täglich aktuell unter:
www.katholikentag.de


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