Sechsundzwanzig Novizen stellen sich vor im "Jungen Heiligtum"Der bisher zahlnemäßig größte ibero-amerikanische Kurs der Schönstatt-Patres hat in Tupãrenda, Paraguay, das Noviziat begonnen |
PARAGUAY, Javier Cabral. Vorn und hinten reichten die Stühle nicht beim "Jungen Heiligtum" in Asunción, fünfhundert, vielleicht auch siebenhundert Menschen waren zusammengeströmt. Und warum so viele? Klar – in der Sonntagsmesse um 19.30 Uhr würden sich die 26 Novizen aus sechs Ländern vorstellen; eine Woche vorher, am 18. April, hatten sie in Tupãrenda das Noviziat der Schönstatt-Patres in begonnen, eine erste Etappe auf ihrem Weg, der in mehreren Jahren zur Priesterweihe führt. Es ist schon Herbst an diesem letzten Sonntag im April, der übliche heiße Sommer ist zur Freude aller vorbei. Die meisten tragen Jacken oder Mäntel, nur die Jugend trotzt in ihren T-Shirts der Abendkühle. Stunden zuvor, am Sonntagnachmittag, waren die Novizen zum Kaffee im Haus von Ani und Luis Cacavelos gewesen; einer der Novizen aus Paraguay ist ihr Neffe. Eingeladen war eine Gruppe von Wohltätern, die den Noviziat in Tupãrenda jedes Jahr materiell helfen. Für diesen bisher größten Kurs sind Bettwäsche und Federbetten erneuert worden, und anders mehr. Und wie bei uns zu Hause ... geht es im Noviziatshaus neben der spirituellen Ausbildung auch um die ganz alltäglichen Dinge des Lebens: einer von ihnen schneidet den andern die Haare, sie gehen mit dem Novizenmeister zum Supermarkt zum Einkauf – all diese Dinge, die dafür sorgen, dass es läuft. "Der war mit mir bei der Andenüberquerung!"Die Musikgruppe – mit einigen Gitarren, eine Geige, die die Andenüberquerung mitgemacht und überlebt hat, und einem Mini-Tambourin – baute sich rechts vom Heiligtum auf. Links vom Heiligtum saß ein Anzahl Jugendlicher auf dem Boden; sie hatten gerade einen Einführungstag mitgemacht zum Anschluss an die Mannesjugend. Und dann war es so weit. Unter den neugierigen (Verzeihung: hoch interessierten) Blicken aller kamen die Novizen, in normaler Kleidung (die Überreichung des Sionsgewandes hat noch nicht stattgefunden), auf den Platz. Jeder schaute nach bekannten Gesichtern. "Der war mit mir bei der Andenüberquerung!", sagt einer der Jugendlichen in der Nähe. "Und da sind die drei Brasilianer, mit denen wir in der Karwoche von Londrina nach Cornelio Procopio gelaufen sind!" – "Da kommt José Velázquez", verkündet voller Stolz eine Stimme aus Ciudad del Este. "Und da sind die aus San Isidro, die muss ich gleich nachher begrüßen," erklärt Schwester Edna. Anscheindend unberührt von den erwartungsvollen Blicken,nehmen die Novizen lächelnd und unbefangen Platz auf der rechten Seite des Platzes. Gerade vor dem Korrespondenten von schoenstatt.de, der sich denkt: Das ist ein idealer Punkt für exklusive Fotos. Er richtet die Kamera, die einer seiner Söhne im leiht (also eigentlich ist es ja seine), und fragt ihn im Vorbeigehen: Wie steht's mit dem Akku? Der antwortet nur: "Hmmm". Vorstellung von 26 NovizenPater Francisco Pistilli, der neue Novizenmeister, und Pater Cruz Viale, Assistent des Familienbundes und Standesleiter der Mannesjugend, konzelebrierten. In einem bestimmten Moment bat Pater Pistilli die Novizen, sich vorzustellen. Sofort ergriff der Novize Javicho das Mikofon und übernahm die allgemeine Vorstellung: "Ich bin Jaaaavicho aus Cóaaaardoba, und jeeeeetzt sind wir in Tupãããrenda...". Dass er aus Córdoba kommt, hätte er wirklich nicht erwähnen brauchen, der Tonfall war unverkennbar! Er sagte, er sei Architekt, und dass mehrere aus der Gruppe bereits voll im Beruf gestanden hätten. "Alle haben wir stark gespürt, wie Gott in unser Leben eingegriffen hat... und wir haben auf seinen Ruf die einzig mögliche Antwort gegeben... und jetzt sind wir hier. Und wir fühlen uns schon sehr zu Hause, wir spüren die Herzlichkeit der Menschen in Paraguay." Vorstellung der verschiedenen Regionen der Schönstatt-PatresNach dem herzlichen Beifall kam Lucas nach vorn, ein junger Mann aus dem Nordosten Brasiliens, der "Christus-Region" der Patres, und stellte sich und seine Landsleute vor: Renán und Anderson aus den Staaten Santa Catarina und Paraná. Die drei waren in der Karwoche bei dem Fußmarsch der Mannesjugend vom Heiligtum in Londrina zum Heiligtum in Cornelio Procopio dabei gewesen. Lucas sagte am Anfang in einer köstlichen Mischung aus Spanisch und Portugiesisch, dass man ja wohl hören würde, dass er aus Brasilien sei. Der nächste, der das Mikrofon in die Hand nahm, sprach so schnell, dass man kaum mitkam und sich die Hälfte denken musste - Claudio aus Chile, aus der Coenaculum-Region. Er stellte die 11 chilenischen Novizen vor, wie immer die größte Gruppe: Cristóbal, Carlos, Víctor, Pablo, Lalo, Juan Ignacio, Paulo, Javier, Diego, Nicolás. Er stellte auch Jaime Vivanco aus Spanien und Juan Francisco aus Ecuador vor; vermutlich haben die beiden sich gedacht, auf die Qualität kommt es an, nicht auf die Masse! Dann kam - mit unverkennbarem argentinischem Einschlag - Manu aus Argentinien, der die zehn Novizen der Vater-Region vorstellte: fünf aus Paraguay, Santiago, Joaquín, Francisco, José, Oscar und fünf Argentinier: Manu, Javier, Alvaro, Santiago und Juan Pablo. Es war der Abend der Novizen. Die Patres blieben still hinter ihnen... Was sich in zehn Jahren getan hatAm Schluss der Feier sangen die Jugendlichen, dirigiert von Pater Cruz, ihre schwungvollen Lieder; Pater Cruz stand auf einem Stuhl - das wird ein Foto, denkt sich der Korrespondent von schoenstatt.de und schleicht sich an zum Foto des Tages. Und... tja, da war der Akku leer. Nächstes mal... Was hat sich doch alles getan in Paraguay, seit vor zehn Jahren das Noviziat nach hier gelegt wurde! Vorher war ein Novize ein Exot, man hatte kaum einmal einen gesehen, viel weniger mit einem geredet. Und an diesem Abend lockte die bloße Vorstellung der neuen Novizen Hunderte von Jugendlichen an, die nachher nicht mehr ans Weggehen dachten, sondern mit den Novizen plauderten und lachten... Auch die Älteren aus den verschiedenen Gliederungen und Gemeinschaften der Schönstattfamilie von Paraguay kamen, um sie zu grüßen und ihnen alles Gute zu wünschen für die Zukunft. Erst viel später zogen sich die Novizen ins Haus der Patres zurück zu einem Treffen der Gemeinschaft. Die Eltern der Novizen in den verschiedenen Gegenden der Welt können beruhigt sein: die Schönstattfamilie von Paraguay hat sie, wie die vorherigen Kurse, sofort ins Herz geschlossen und zeigt ihnen das mit unzähligen Zeichen. Für sie sind sie wie die eigenen Kinder, und was immer sie in diesen Jahren der Stille, des Gebets und der Betrachtung brauchen, die Schönstattfamilie von Paraguay sorgt dafür! |
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Last Update: 14.05.2004
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